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Erst Supergau, jetzt Supergeheimtipp: Urlaub in Fukushima

  • Veröffentlicht: 01.10.2019
  • 15:54 Uhr
  • Alena Brandt

Knapp 8 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima ist der Ort ein Touristen-Geheimtipp in Japan. Doch lohnt sich die Reise? Und ist es sicher dort?

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Das Wichtigste zum Thema Fukushima

  • Touren-Anbieter führen Touristen durch ein unbewohnbares Gebiet, von der Größe Münchens. 40 Euro kostet der 5-stündige Trip. Natürlich mit Blick aufs zerstörte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi.

  • Die meisten Städte und Dörfer in Fukushima sind seit März 2017 wieder bewohnbar. Die Regierung erklärte die Strahlenbelastung für unbedenklich.

  • Es herrscht Aufbruchstimmung: Unis bieten Austauschprogramme. Bürger-Initiativen erstellen Landkarten mit schönen Plätzen. Surfschulen und Shops sollen die Region zum Hotspot fürs Wellenreiten machen. Das „Fukushima Organic Cotton Project“ baut biozertifizierte Baumwolle an.

  • 2011 zerstörten ein Erdbeben und ein Tsunami die Region Fukushima in Japan. Das Atomkraftwerk explodierte. Tausende Menschen flohen vor der radioaktiven Strahlung.

  • Einige Einheimische sind verunsichert, ob kontaminierte Böden und Essen aus der Region langfristig der Gesundheit schaden. Vor allem junge Menschen und Familien kehrten nicht zurück.

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Wieder alles normal? So leben die Menschen im ehemaligen Katastrophengebiet

Dieser Familienvater badet mit seinen Kindern am Strand der Stadt Minamisoma - 25 Kilometer vom Unglücks- Atomkraftwerk Fuskushima Daiichi entfernt. Die Behörden erklärten Strände und Wasser im Juli 2019 wieder für sicher.
Dieser Familienvater badet mit seinen Kindern am Strand der Stadt Minamisoma - 25 Kilometer vom Unglücks- Atomkraftwerk Fuskushima Daiichi entfernt. Die Behörden erklärten Strände und Wasser im Juli 2019 wieder für sicher. © picture alliance/Kyodo
Junge Männer fangen ein Pferd ein beim Soma Nomaoi Festival. Die Samurai-Reiterspiele sind eine jahrhunderte alte Tradition. Die Soma-Region ist für seine Pferdezucht bekannt. Viele Menschen mussten nach dem Tsunami ihre Tiere sich selbst überlassen. Nach dem Reaktor-Unfall steht das Festival mehr denn je für Mut und Tapferkeit der Bevölkerung.
Junge Männer fangen ein Pferd ein beim Soma Nomaoi Festival. Die Samurai-Reiterspiele sind eine jahrhunderte alte Tradition. Die Soma-Region ist für seine Pferdezucht bekannt. Viele Menschen mussten nach dem Tsunami ihre Tiere sich selbst überlassen. Nach dem Reaktor-Unfall steht das Festival mehr denn je für Mut und Tapferkeit der Bevölkerung.© Picture alliance/dpa
Die Olympischen Sommerspiele 2020 präsentiert Japan als die Spiele des Wiederaufbaus. In Fukushima-City gibt es ein neues Baseball-Stadion.
Die Olympischen Sommerspiele 2020 präsentiert Japan als die Spiele des Wiederaufbaus. In Fukushima-City gibt es ein neues Baseball-Stadion.© picture alliance / AP Images
In der Stadt Minamisoma öffneten 6 Jahre nach der Atomkatastrophe einige Schulen wieder. Nur vier Schüler starteten die erste Klasse in der Grundschule. Die Schülerzahlen sind gering. Viele Familien kehrten nach der Katastrophe nicht in die Stadt zurück.
In der Stadt Minamisoma öffneten 6 Jahre nach der Atomkatastrophe einige Schulen wieder. Nur vier Schüler starteten die erste Klasse in der Grundschule. Die Schülerzahlen sind gering. Viele Familien kehrten nach der Katastrophe nicht in die Stadt zurück.© picture alliance / AP Images
Ghost town: Acht Jahre nach der Katastrophe gibt es noch immer verlassene Städte und Dörfer und Bilder der Zerstörung.
Ghost town: Acht Jahre nach der Katastrophe gibt es noch immer verlassene Städte und Dörfer und Bilder der Zerstörung.© picture alliance / NurPhoto
Im Dorf Iitate bauen Landwirte seit 2017 wieder Reis an für den kommerziellen Handel.
Im Dorf Iitate bauen Landwirte seit 2017 wieder Reis an für den kommerziellen Handel.© picture alliance/Kyodo
Dieser Familienvater badet mit seinen Kindern am Strand der Stadt Minamisoma - 25 Kilometer vom Unglücks- Atomkraftwerk Fuskushima Daiichi entfernt. Die Behörden erklärten Strände und Wasser im Juli 2019 wieder für sicher.
Junge Männer fangen ein Pferd ein beim Soma Nomaoi Festival. Die Samurai-Reiterspiele sind eine jahrhunderte alte Tradition. Die Soma-Region ist für seine Pferdezucht bekannt. Viele Menschen mussten nach dem Tsunami ihre Tiere sich selbst überlassen. Nach dem Reaktor-Unfall steht das Festival mehr denn je für Mut und Tapferkeit der Bevölkerung.
Die Olympischen Sommerspiele 2020 präsentiert Japan als die Spiele des Wiederaufbaus. In Fukushima-City gibt es ein neues Baseball-Stadion.
In der Stadt Minamisoma öffneten 6 Jahre nach der Atomkatastrophe einige Schulen wieder. Nur vier Schüler starteten die erste Klasse in der Grundschule. Die Schülerzahlen sind gering. Viele Familien kehrten nach der Katastrophe nicht in die Stadt zurück.
Ghost town: Acht Jahre nach der Katastrophe gibt es noch immer verlassene Städte und Dörfer und Bilder der Zerstörung.
Im Dorf Iitate bauen Landwirte seit 2017 wieder Reis an für den kommerziellen Handel.

Hoffnungstourismus als Retter von Fukushima

Viele Bürger ärgern sich über Vorbehalte gegenüber ihrer Heimat. Mit dem Konzept „Hope Tourism" - Hoffnungstourismus - wollen sie sich gegen den "Dark Tourism" stellen und zeigen, dass es in Fukushima nicht gefährlich ist. Das Ziel: der Austausch von Einheimischen und Touristen. Die Menschen wollen zeigen, wie ihr Alltag wirklich aussieht - und wie sie nach der Katastrophe nach vorne blicken. "Hope-Touristen" feiern bei Erntefesten mit, bereiten Reiskekse zu oder packen bei der ökologischen Landwirtschaft mit an. Ja, richtig gehört. Bio ist im Trend in Fukushima.

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Kann man dort bedenkenlos einheimischen Reis essen?

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© Getty Images

In Fukushima wächst wieder Reis - nur wenige Kilometer von den havarierten Atomreaktoren entfernt. Japanische Behörden überwachen die Ernte und kontrollieren die Kontamination. Bauern dürfen Reis nur verkaufen, wenn die Strahlenwerte im erlaubten Bereich liegen. 99 Prozent der untersuchten Lebensmittel seien unbedenklich, berichtet auch das Bundesamt für Strahlenschutz.

Virtuelle Tour durchs beschädigte Atomkraftwerk

Der japanische Energiekonzern "TEPCO" ist Betreiber des beschädigten Kernkraftwerks. Die Aufräumarbeiten dauern noch Jahrzehnte. Teils sind Roboter im Einsatz, da die Strahlung für Menschen zu gefährlich ist. Neugierig, wie es in dem AKW heute aussieht? Es gibt einen virtuellen Rundgang mit 10 Routen und Audio-Infos (auf Englisch).

Hier geht's zur Tour: Inside Fukushima Daiichi

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Doku-Regisseur Thorsten Trimpop drehte in Fukushima: "Die Arbeit an diesem Film hat mich furchtlos gemacht"

Warum leben Menschen weiter in einer Gegend, von der unsichtbare Gefahr ausgeht? Das zeigt der Dokumentarfilm "Furusato - Wunde Heimat" (jetzt auf DVD und als VoD). Der deutsche Regisseur Thorsten Trimpop begleitete Menschen nach der Katastrophe 2011: Etwa eine 27-jährige Frau, die ins verstrahlte Gebiet auf den elterlichen Pferdehof zurückkehrt, um ihren Vater zu unterstützen - der vor Sorge ausrastet.

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