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Die 7-Tage-Inzidenz sinkt: Wie geht es jetzt weiter?

  • Veröffentlicht: 03.02.2021
  • 11:35 Uhr
  • Galileo
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© Federico Gambarini/dpa

Im Lockdown verzichten wir auf vieles. Good News: Die Maßnahmen scheinen sich zu lohnen. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt deutlich. Letzte Woche sank der Wert erstmals seit 3 Monaten unter die Marke 100. Was heißt das für die nächsten Wochen?

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Das Wichtigste zum Thema 7-Tage-Inzidenz

  • Good News: Die 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der innerhalb von 7 Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 82,9.

  • Zum Vergleich: Am Vortag war sie noch bei 90 und am 22. Dezember sogar bei 197,6 - ihr bisheriger Höchststand.

  • Ohne Grund ist das nicht passiert: Insbesondere unser Verzicht auf Kontakte, Partys und Sportveranstaltungen und Co. haben zur Senkung beitragen. Aber wie geht es jetzt weiter - was ist das Ziel?

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Ist eine Lockdown-Lockerung in Sicht?

Noch bis 14. Februar gilt laut Beschluss von Bund und Ländern hierzulande der harte Corona-Lockdown. Ziel der Bundesregierung: den Inzidenzwert auf unter 50 drücken. Bundeskanzlerin Merkel bat die Menschen am Dienstag (2. Februar), "noch eine Weile durchzuhalten".

Ein Termin für Lockerungen des Lockdowns kann sich laut Merkel nicht an einem festen Datum orientieren. An Kennwerten - wie etwa der 7-Tage-Inzidenz - hingegen schon. Dass die derzeit deutlich fällt, ist laut Merkel "eine gute Leistung, da waren wir lange nicht."

Aber: Noch hätten wir damit nicht wieder die Kontrolle über das Corona-Virus durch die Gesundheitsämter. Nur wenn die Zahl unter 50 liegt, können die Gesundheitsämter Infektions-Ketten nachvollziehen.

Das heißt: Dranbleiben, weiterhin auf Kontakte verzichten und medizinische Masken tragen.

Für den kommenden Mittwoch (10. Februar) sind die nächsten Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen angesetzt. Dann soll darüber entscheiden werden, ob der Lockdown in Deutschland verlängert wird.

Wie geht's weiter mit den Impfungen?

Anfang der Woche hatte Merkel mit Vertretern der Pharma-Industrie und Länder-Chefs beim Impf-Gipfel über den Ablauf der Impfungen in Deutschland beraten.

Hier lautet das Ziel: Bis zum Ende des Sommers soll jeder zumindest die 1. der 2 nötigen Impfungen bekommen können. Bei der stark kritisierten Impfstoff-Bestellung durch die EU sei "im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen".

Was aber Sorge bereitet: die Ausbreitung von Corona-Mutationen, die die Fall-Zahlen in Großbritannien und Irland in die Höhe trieben.

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Galileo vom 26. Januar 2021

Faktencheck: Corona Mutationen

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Negativ-Beispiel: Portugal hat die weltweite Rekord-Inzidenz

Die 1. Corona-Welle hatte Portugal gut überstanden, zu Weihnachten wurden die Beschränkungen gelockert - aber jetzt explodieren die Fallzahlen. Täglich registriert das Land im äußersten Südwesten Europas mehr als 300 Todesfälle und über 13.000 Neuinfektionen - bei knapp 10 Millionen Einwohnern. Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 816 Menschen je 100.000 Einwohner - weltweit ist das der höchste Wert laut der EU-Agentur ECDC.

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Was lief schief in Portugal?

Die Behörden vermuten, dass sich das Virus derzeit so schnell ausbreitet, weil es sich bei fast einem Drittel aller Fälle um die wohl ansteckendere SARS-CoV-2-Variante aus Großbritannien handelt. In Lissabon mache sie sogar etwa die Hälfte aller Neu-Infektionen aus.

Doch Virologen und Ärzte sehen noch einen anderen Grund für die dramatische Entwicklung: Man habe zu früh gelockert. Seit Mitte Januar ist Portugal wieder im Lockdown, doch der hätte schon vor Weihnachten beginnen müssen. Während die meisten Länder die Maßnahmen vor Weihnachten verschärften, wurden sie in Portugal gelockert. Auch PCR-Tests waren für die Einreise ins Land nicht notwendig.

Das Gesundheitssystem steht nun vor dem Kollaps. Nachdem sich vor dem größten Krankenhaus in Lissabon die Krankenwagen mit Covid-19-Patienten stauten, bat die portugiesische Regierung das Ausland um Hilfe.

Heute (3. Februar) bricht ein 26-köpfiges Team aus Ärzten, Pflegefachkräften und Hygiene-Experten der Bundeswehr auf, um zu helfen. Sie bringen 50 Beatmungsgeräte und jeweils 150 Infusionsgeräte und Krankenbetten mit.

"Portugal kann anderen Ländern als Warnung dienen, was passiert, wenn Restriktionen zu früh gelockert werden", sagt Pedro Simas, Virologe an der Universität Lissabon.

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