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Wo stecken sich die meisten Menschen an? Eine Studie liefert erste Zahlen

  • Veröffentlicht: 07.05.2020
  • 19:10 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance / Martin Ley

Die Österreichische Gesundheitsagentur AGES hat die Übertragungsketten von fast 4.000 Covid-Infizierten analysiert. Die überraschenden Ergebnisse.

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Das Wichtigste zum Thema Ansteckung

  • Wir alle wollen wissen, wo die Gefahr einer Ansteckung für uns am größten ist. Nur so können wir uns selbst und andere schützen.

  • Seit Beginn des Pandemie-Ausbruchs hat die Österreichische Gesundheitsagentur deswegen Übertragungsketten von tausenden Infizierten getrackt.

  • Insgesamt 3.822 Infizierte und ihre Ansteckungsketten konnte die Agentur jetzt in einer Studie zusammenfassen. Die Ergebnisse zeigen auch, wo wir sogar noch mehr aufpassen sollten.

  • Die komplette Studie findest du hier. Weiter unten haben wir alles für dich zusammengefasst.

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Keine Ansteckung in den Öffis

Das wohl überraschendste Ergebnis der Studie: In öffentlichen Verkehrsmitteln gab es keine Ansteckung. Auch in Supermärkten soll die Gefahr gering sein.

Der Grund: Eine Ansteckung bei kurzem Kontakt oder "im Vorbeigehen" ist unwahrscheinlich. Bei vielen Infizierten gab es direkten Kontakt zwischen Personen. Wichtig also: Händewaschen, physische Distanz und so wenig Kontakte wie möglich.

Wenn sich niemand in öffentlichen Verkehrsmitteln und nur wenige in Supermärkten infiziert haben, liegt das auch an der Disziplin von vielen, die sich an die aufgestellten Regeln halten. Laut AGES ist es extrem wichtig, dass es dabei bleibt.

Zu Hause passiert’s besonders häufig

Laut AGES infizieren sich die meisten Menschen immer noch in den eigenen 4 Wänden. Das Virus wird dort häufig schon nach 3 bis 5 Tagen übertragen, bevor überhaupt Symptome auftreten.

In Senioren-, Alten- und Pflegeheimen ist die Ansteckungsgefahr am größten. Etwa 29,5 Prozent aller Infizierten sind dort erkrankt - eingerechnet sind hier das Pflegepersonal und Folge-Ansteckungen zu Hause.

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Ein Infizierter steckte 61 Menschen an

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© AGES

Solche Grafiken haben wir schon oft gesehen. Die Studie zeigt dieses Beispiel eines Infizierten, der letztlich 61 Menschen angesteckt hat.

Der Mann aus Wien konnte nur deshalb so viele anstecken, weil die Infektion bei ihm zu spät bemerkt wurde. Als die Pandemie ausbrach, hatte er 4 Tage lang Erkältungs-Symptome und ging nicht damit zum Arzt.

Inzwischen ist die Gefahr geringer, weil die Menschen viel mehr über das Virus wissen und bei Erkältungs-Symptomen deutlich schneller reagieren. Es gilt weiterhin: Bei Symptomen sollte man sich sofort isolieren.

Grafik: Die häufigsten Ansteckungs-Orte

In Pflegeheimen und bei Freizeitaktivitäten ist das Corona-Infektionsrisiko der österreichischen Gesundheitsagentur zufolge besonders hoch.
In Pflegeheimen und bei Freizeitaktivitäten ist das Corona-Infektionsrisiko der österreichischen Gesundheitsagentur zufolge besonders hoch.© Galileo
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Was die Forscher herausfanden

📋 Infizierte sind oft ansteckend, bevor sie merken, dass sie Symptome haben. Das macht es besonders gefährlich.

📋 Die Übertragung erfolgt oft binnen weniger Tage (3 bis 5). Das Infektionsrisiko bei physischem Kontakt ist sehr hoch.

📋 Eine Übertragung erfolgt, wenn mehrere Menschen für längere Zeit am selben Ort sind (15 Minuten am Stück oder zum Beispiel auch 3 mal 5 Minuten)

📋 Quarantäne-Maßnahmen und Barrieren zeigen Wirkung. Wird die Infektion frühzeitig erkannt, endet die Übertragung.

📋 Im Moment gibt es keine Infektionsketten im öffentlichen Nahverkehr oder beim Besuch eines Geschäfts - dank der Schutzmaßnahmen. Die sollten weiter eingehalten werden.

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