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Skifahren und Corona: So ist die Lage

  • Veröffentlicht: 06.01.2021
  • 12:30 Uhr
  • Galileo
Article Image Media
© picture alliance/dpa/MAXPPP | Pierre Teyssot

In Deutschland stehen die Skilifte still - und das wohl mindestens bis zum 31. Januar. Und Italien, Schweiz, Frankreich und Österreich sind derzeit ganz oder zum größten Teil als Risikogebiete eingestuft - was bedeutet das für die Skisaison? Außerdem: Die Galileo-User haben abgestimmt, ob es ein europaweites Ski-Verbot geben sollte.

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Das Wichtigste zum Thema Skifahren und Corona

  • Bislang ist klar: Die Skilifte in den deutschen Wintersport-Gebieten werden wohl bis zum 31. Januar nicht in Betrieb sein.

  • Bund und Länder haben sich auf eine Verlängerung des Lockdowns verständigt. Hotels und Restaurants bleiben geschlossen.

  • Der Grund: Die Corona-Zahlen sind immer noch bedenklich hoch.

  • Die Bundesregierung warnt nach wie vor: "Verzichten Sie auf alle nicht zwingend erforderlichen beruflichen und privaten Reisen, insbesondere touristische Reisen auch ins Ausland unter anderem in Hinblick auf die Skisaison".

  • Italien, Schweiz, Frankreich und Österreich sind derzeit ganz oder zum größten Teil als Risikogebiete eingestuft - wir wollten von den Galileo-Usern wissen: Sollte es ein europaweites Ski-Verbot geben? Unten siehst du, wie sie abgestimmt haben und was dafür und dagegen spricht.

  • Welche Bestimmungen gelten derzeit in europäischen Skigebieten? Einfach runter scrollen!

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Ski-Saison während Corona: Wie ist die Lage?

Ein Winter ohne ein Ski-Ausflug? Für viele kaum vorstellbar. 7 bis 8 Millionen Deutsche fahren nach Angaben des Deutschen Skiverbandes regelmäßig Ski. Auf das Ski-Vergnügen müssen wir hierzulande aber nun mindestens bis zum 31. Januar verzichten - Bund und Länder haben sich auf eine Verlängerung des Lockdowns geeinigt.

In Corona-Hotspots kann die Bewegungsfreiheit sogar auf einen Radius um 15 Kilometer eingeschränkt werden. So sollen Tagesausflüge in Skigebiete erschwert werden. An den vergangenen Wochenenden sorgte das nämlich für kilometerlange Staus, überfüllte Parkplätze und nicht eingehaltene Abstandsregeln.

Auch Italien, Frankreich, Schweiz oder Österreich sind beliebte Ski-Ziele - doch diese Länder sind derzeit ganz oder zum größten Teil als Risikogebiete eingestuft.

Das heißt: Du musst dich umgehend nach deiner Rückkehr in Deutschland in eine 10-tägige häusliche Quarantäne begeben und eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Die Quarantäne kannst du nach den geltenden landesrechtlichen Vorschriften frühestens nach dem 5. Tag nach Einreise durch ein negatives Testergebnis beenden. Ab dem 11. Januar wird zudem die 2-Test-Strategie eingeführt. Das heißt, wer aus einem Risikogebiet einreist, muss sich entweder im Zielland selbst maximal 48 Stunden vor Rückkehr oder "unmittelbar nach Einreise" einem Corona-Test unterziehen und dann dennoch in Quarantäne. Nur in NRW können Rückkehrer wählen, ob sie einen Corona-Test oder Quarantäne bevorzugen.

Wie sind die Bestimmungen in Europas Skigebieten?

🇮🇹 Italien: Die Regierung in Rom hat verkündet, dass die Skigebiete für Freizeitsportler ab dem 18. Januar öffnen. Ursprünglich war der Start schon für den 7. Januar vorgesehen. Doch die Corona-Lage im Land ist nach den Feiertagen weiterhin angespannt. Zudem hatten einige Regionen und Provinzen um einen Aufschub gebeten, um die von der Regierung vorgeschriebenen Corona-Regeln ausarbeiten zu können - dabei geht es etwa darum, wie voll Lifte und Gondeln besetzt sein dürfen. Außerdem werden die Gondeln regelmäßig desinfiziert, es gibt Schutz-Abtrennungen und die Takt-Frequenzen von Skibussen werden erhöht.

Das gilt für Einreisende aus allen EU-Ländern: Du musst eine Einreise-Erklärung vorlegen sowie einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Das gilt für Reiserückkehrer: Das Auswärtige Amt in Berlin hat ganz Italien als Risikogebiet eingestuft.

In 🇦🇹 Österreich sind die Skigebiete seit 24. Dezember wieder geöffnet - allerdings nur für Einheimische. Gastronomie, Hotels und auch der Einzelhandel bleiben noch bis 24. Januar geschlossen. Ursprünglich hätten sie am 18. Januar öffnen sollen. An und in den Liften und Gondeln ist das Tragen einer FFP2-Maske für alle Wintersportler über 14 Jahre vorgeschrieben.

Das gilt für Einreisende aus allen EU-Ländern: Grundsätzlich besteht eine 10-tägige Quarantäne-Pflicht bei der Einreise aus den meisten europäischen Ländern - auch aus Deutschland. Hiervon ausgenommen sind die Exklaven Kleinwalsertal, Jungholz und Vomp-Hinteriss in Tirol.

Das gilt für Reiserückkehrer: Auch Österreich - mit Ausnahme des Kleinwalsertals und Jungholz - ist als Risikogebiet eingestuft.

🇫🇷 Frankreichs Skigebiete sollen am Donnerstag, 7. Januar, wiedereröffnen. Regierungssprecher Gabriel Attal hatte es in der vergangenen Woche aber als "wenig wahrscheinlich" bezeichnet, dass der Termin angesichts der weiterhin hohen Corona-Fallzahlen eingehalten werden könne. Noch hat Frankreichs Regierung keine neue Erklärung dazu abgegeben.

🇨🇭 Die Schweiz ist noch bis zum 22. Januar im Lockdown, allerdings dürfen die Kantone eigenverantwortlich entscheiden, ob sie ihre Skigebiete offen lassen. In den meisten Skigebieten laufen die Bergbahnen, die Skischulen haben geöffnet, ebenso viele Hotels - unter Einhaltung der Schutzkonzepte. Welche der 26 Kantone den Skibetrieb gestatten, ändert sich jedoch ständig.

Das gilt für Einreisende aus allen EU-Ländern: Deutsche Staatsangehörige dürfen uneingeschränkt in die Schweiz einreisen. Sie müssen kein negatives Testergebnis vorlegen. Ausnahme: Wenn du dich innerhalb der vergangenen 10 Tage in Sachsen aufgehalten hast. Dann gilt eine 1o-tägige Quarantänepflicht.

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Das sagen die Befürworter eines Ski-Verbots

👎 Negativ-Beispiel Ischgl: Der Tiroler Skiort hat in der ersten Corona-Welle gezeigt, wie massiv sich das Virus aus den Wintersport-Gebieten in ganz Europa verbreiten kann.

🚡 Ein Aprés-Ski-Verbot allein reicht nicht aus - es bleiben Risikofaktoren wie lange Schlangen vor den Liften sowie wenig Platz in den Hütten und Seilbahnen. Laut Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in München, sei anzunehmen, "dass die Verbreitung des Virus über die Areosole auch im Freien gut funktioniert, wenn man am Skilift oder insbesondere in Skigondeln eng zusammen steht".

🏥 Krankenhäuser sollen durch die Behandlung von Ski-Unfällen nicht zusätzlich belastet werden.

Ski-Verbot wegen Corona? So haben die Galileo-User abgestimmt

Knappes Ergebnis: So haben die Galileo-User in der App abgestimmt.
Knappes Ergebnis: So haben die Galileo-User in der App abgestimmt.
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Das sagen die Gegner eines Ski-Verbots

📉 Ein generelles Verbot bringt wirtschaftliche und gesellschaftliche Nachteile: Nicht nur für die Liftbetreiber, sondern die ganze Region von der Gastronomie über die Skischulen bis zur Hotelbranche. Der Wintersport ist ein überaus wichtiger Wirtschafts-Faktor für den gesamten Tourismus im Alpenraum. Existenzen stehen auf dem Spiel.

💰 Wenn ein Verbot - dann müsse der Staat Umsatz-Entschädigungen zahlen. Österreich hatte mit Forderungen in Milliardenhöhe gedroht und dabei mit einem Umsatz-Ausfall von 800 Millionen Euro für jede der Ferienwochen gerechnet.

📋 Hygienekonzepte: Die Liftbetreiber haben aufwendige Konzepte erstellt, um die Ski-Saison möglich zu machen. Im Sommer habe man bereits bewiesen, dass man sie gut umsetzen könne. In einem offenen Brief forderte der Deutsche Skiverband (DSV) und weitere Organisationen die Politik unter Hinweis auf diese Konzepte auf, die Pläne zu überdenken.

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