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Neuro-Nutrition: Warum dein Hirn ist, was du isst

  • Veröffentlicht: 05.08.2020
  • 08:45 Uhr
  • Galileo
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© imago images / Westend61

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Ernährung hat starken Einfluss auf dein Denken, Fühlen und Handeln. Woran die Wissenschaft gerade forscht und was das für dich bedeutet.

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Das Wichtigste zum Thema Essen und Gehirn

  • Studien belegen, dass die Ernährung nicht nur auf deine Gesundheit, sondern auch auf Stimmungen und Entscheidungen direkten Einfluss hat.

  • Neuro-Nutrition heißt der Wissenschaftszweig, der erforscht, wie sich bestimmte Lebensmittel auf das Gehirn auswirken.

  • Am Deutschen Institut für Ernährungsforschung beispielsweise gibt es seit 2019 die neue Abteilung "Neurowissenschaft der Entscheidung und Ernährung".

  • Essen kann viele verschiedene neurochemische Vorgänge im Gehirn anstoßen und womöglich sogar langfristig zu Veränderungen in bestimmten Hirn-Arealen führen.

  • Auch Darmbakterien wirken auf deine Stimmungen und deinen Stress-Level. Über den Vagusnerv kommuniziert der Darm mit dem Gehirn.

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Kuriose Studien: Wie Essen das Verhalten verändert

👥 Eine niederländische Studie zeigt: Häftlinge sind weniger aggressiv und gewaltbereit, wenn ihre Ernährung durch Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren angereichert ist.

🍟 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft viel Junkfood und industriell verarbeitete Lebensmittel gegessen hatten, neigen häufiger zu Aggressivität und Wutausbrüchen.

🍕 Bei Schulkindern verschlechtern sich die Leistungen in Lesen, Mathematik und Wissenschaften, je mehr industriell verarbeitete Lebensmittel sie essen.

🍽 In einer Lübecker Studie hatte die Nährstoff-Zusammensetzung des Frühstücks Einfluss auf die Entscheidungen der Probanden (siehe unten).

Was falsche Ernährung im Gehirn bewirkt

Biochemische Reaktionen von Neurotransmittern im Gehirn
Biochemische Reaktionen von Neurotransmittern im Gehirn© Getty Images

Um sich optimal zu entwickeln und zu funktionieren, braucht dein Hirn Vitamine, Nährstoffe und Fettsäuren. Industriell verarbeitete Lebensmittel und Junkfood liefern dem Körper und den Neuronen im Gehirn nicht genug davon - wie diese Studien zeigen:

Mäuse, denen Omega 3-Fettsäuren fehlen, werden ängstlich und gestresst. Die Zahl der neuronalen Verknüpfungen im Gehirn nimmt ab, Nervenzellen kommunizieren nicht mehr so effizient miteinander.

In einer Studie der Universität Sydney verschlechterte sich bei Ratten, die nur noch mit Junkfood und industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie etwa Keksen gefüttert wurden, das räumliche Gedächtnis.

Ein Mangel an Vitamin B3 führte bei Feldhamstern dazu, dass sie aggressiver wurden und sogar ihren eigenen Nachwuchs verspeisten.

Eine Untersuchung vom Oregon Research Institute zeigte, dass regelmäßiger Zuckerkonsum die Reaktionsfähigkeit des Belohnungssystems herabsetzt. Um den gleichen Genuss zu verspüren, brauchten die Probanden eine höhere Dosis.

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Wie großzügig du bist? Kommt auf dein Frühstück an!

⚖ Eine Forschergruppe der Universität Lübeck fand heraus, dass eine Person unterschiedliche Entscheidungen trifft, je nachdem, was sie vorher gegessen hatte.

🍽 Die Mahlzeiten, die die Probanden einige Stunden vor dem Test erhielten, sahen zwar gleich aus, enthielten aber unterschiedlich viel Proteine und Kohlenhydrate.

💰 Danach spielten die Testpersonen am Computer ein Spiel: Auf dem Tisch vor ihnen lagen Münzen, die ihr unbekannter Gegenüber aufteilte – und zwar nicht immer halbe-halbe. Sagte der Proband nein zu einem unfairen Angebot, bekamen beide nichts.

🥚 Interessant: Wenn die Probanden das Protein-reichere Frühstück gegessen hatten, reagierten sie gelassener und nahmen unfaire Angebote eher an.

💉 Die Wissenschaftler maßen bei ihnen einen höheren Level an Tyrosin im Blut, eine Aminosäure, die im Körper zu Dopamin umgewandelt wird. Der Neurotransmitter Dopamin ist wichtig für die Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn.

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