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Freispruch für Alu in Deos, nicht aber in Lebensmitteln!

  • Veröffentlicht: 26.06.2021
  • 20:45 Uhr
  • Galileo

Gute Nachricht: Deos mit Aluminium sind weniger problematisch als angenommen. Trotzdem nehmen wir über die Nahrung, aber auch etwa über Zahnpasta zu viel Alu auf. Problem dabei: Das Leichtmetall macht krank. So kannst du die Menge reduzieren.

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Das Wichtigste zum Thema Aluminium

  • Aluminium reichert sich im Körper an und schädigt ihn - besonders das Nervensystem, die Nieren und Knochen.

  • Wir nehmen Aluminium hauptsächlich über Lebensmittel, Verpackungen, sowie Geschirr auf - aber auch über Sonnencreme, Zahnpasta, Kosmetik und Medikamente.

  • Jeder sollte höchstens 1 Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht pro Woche aufnehmen. Die meisten schaffen die Hälfte davon schon über die Nahrung. Kommt noch Alu aus Kosmetika & Co. hinzu, kann dieser Wert nach Schätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) deutlich überschritten werden.

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Galileo vom 2020-07-23

Ist Aluminium in Deos doch ungefährlich?

Vor Aluminium in Deos hat das Bundesamt vor Risikobewertung bislang gewarnt, denn Aluminiumsalze können Knochen, Nieren und Nevern schädigen. Doch neue Studien zeigen jetzt, dass die Aufnahme über die Haut so gering ist, dass es keine gesundheitlichen Auswirkungen gibt. Wo Aluminium hingegen gefährlich werden könnte, zeigen wir im Video.

  • Video
  • 01:08 Min
  • Ab 12

Entwarnung für Deo

Viele Deos, genauer gesagt alle Antitranspirantien, enthalten Aluminiumsalze. Sie verstopfen die Poren und hemmen die Geruchsbildung. In den letzten Jahren warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor dem Gebrauch.

Aufgrund aktueller Studien-Ergebnisse kommt das BfR zu einem neuen Fazit: Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Aluminium ist deutlich geringer als bisher angenommen.

Heißt: Durch die Haut wird weniger Aluminium aufgenommen als gedacht. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch aluminumhaltige Antitranspirantien gelten aktuell als unwahrscheinlich.

Trotzdem nehmen viele Deutsche zu viel schädliches Aluminium auf. Wir zeigen dir, wie du die Menge verringerst.

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Nicht lecker: Aluminium steckt in …

🥕 … Lebensmitteln. Grund: Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste. Es gelangt von dort ins Wasser und natürlicherweise in unsere Nahrung. Besonders betroffen: Gewürze, Schokoladen- und Kakao-Erzeugnisse, (Instant-)Tee, Mehrkornbrot, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte.

🍽 … Lebensmitteln, die mit Alufolie, aluhaltigem Kochgeschirr, Grillschalen, Trinkflaschen, Backblechen etc. in Berührung kamen. Die Aluminium-Ionen können sich lösen - vor allem bei Kontakt mit Salz und Säure - und in die Speisen übergehen.

🍩 … Überzügen von Süßigkeiten und Kuchen-Deko - als silberner Farbstoff (E173).

🍶 Good to know: Lebensmittelverpackungen wie Getränkedosen und -kartons, Joghurtdeckel oder Kaffeeverpackungen sind weniger problematisch. Meist schirmt eine Kunststoffschicht das Essen vor dem Aluminium ab.

Gewusst? Das sind ebenfalls Alu-Quellen

👄 Zahnpasta (Aluminiumfluorid): besonders in Produkten mit "Whitening-Effekt". Hier dient Aluminium als Schleifmittel.

💄 Kosmetika: in Lippenstiften (als Farbpigment) und andere Kosmetika wie Lidschatten, Wimperntusche, Puder, Shampoo oder Lotionen.

🌞 Sonnenschutzmittel: Aluminium dient als Beschichtung von Nanopartikeln, die die UV-Strahlen reflektieren sollen.

💉 Impfstoffe: Aluminium wird hier als Wirk-Verstärker beigemischt.

💊 Medikamente: Aluminium neutralisiert die Magensäure und wirkt unter anderem bei Sodbrennen. Und es wird auch als Hilfsstoff zur Tabletten-Herstellung genutzt.

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Krank durch Aluminium

Ein gesunder Mensch scheidet den größten Teil des mit der Nahrung aufgenommenen Aluminiums über die Nieren wieder aus. Bei häufiger Aufnahme reichert sich das Metall aber im ganzen Körper an - vornehmlich in Knochen, Muskeln, Nieren, Lunge, Leber und Gehirn.

Dies schädigt besonders das Nervensystem, Nieren und Knochen. Immer wieder wird Aluminium mit der Entstehung von Alzheimer und Brustkrebs in Verbindung gebracht, wissenschaftlich belegt ist das aber bislang nicht.

Aluminium beeinträchtigt sogar schon die Entwicklung von ungeborenen Babys. Ist es erst mal im Körper, bleibt es auch lange dort. Deshalb rät das BfR besonders jungen Frauen, auf vermeidbare Aluminium-Quellen wie Kosmetika zu verzichten.

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So reduzierst du dein Aluminium-Level

Ernähre dich abwechslungsreich. So landet ein sehr aluminiumhaltiges Produkt nicht täglich auf deinem Teller. Tipp: Wechsle bei gleichen Produkten auch mal die Marke.

Vermeide Folie und Grill- oder Menü-Schalen aus Alu. Falls du sie nutzt, dann nicht für säure- und salzhaltige Speisen wie Tomaten, Feta, Schinken oder mariniertes Fleisch. Denn die lösen Aluminium-Ionen aus dem Material.

Gib deine Espressokanne nie in die Spülmaschine. Dabei würde sich nämlich die Schutzschicht lösen - und die nächste Tasse wird zum Alu-Cocktail.

Vermeide Backbleche aus Alu oder nutze zumindest Backpapier als Unterlage.

Verzichte auf Fertiggerichte in Alu-Schalen wie Lasagne oder Schlemmerfilet.

Grillen ohne Aluschalen - so geht's

Nutze Schalen aus Edelstahl oder Keramik oder eine Pfanne aus Gusseisen. Diese Produkte sind zwar teurer, dafür kannst du sie aber Jahre lang nutzen.
Nutze Schalen aus Edelstahl oder Keramik oder eine Pfanne aus Gusseisen. Diese Produkte sind zwar teurer, dafür kannst du sie aber Jahre lang nutzen.© Getty Images
Grill-Bretter aus Zeder, Erle oder Buchenholz sind eine top Alternative. Zudem geben sie dem Essen ein besonderes Aroma.
Grill-Bretter aus Zeder, Erle oder Buchenholz sind eine top Alternative. Zudem geben sie dem Essen ein besonderes Aroma.© Getty Images
Perfekt zum Grillen: ein Pizza-Stein
Perfekt zum Grillen: ein Pizza-Stein© Getty Images
Wickle Gemüse in mit Öl bestrichenes Backpapier ein und leg es auf den Grillrost. Eine stabile Schnur hält das Päckchen zusammen. Zu nah an die Flamme darf das Backpapier aber nicht.
Wickle Gemüse in mit Öl bestrichenes Backpapier ein und leg es auf den Grillrost. Eine stabile Schnur hält das Päckchen zusammen. Zu nah an die Flamme darf das Backpapier aber nicht.© Getty Images
Eine exotische Variante als Grill-Hülle: Bananenblätter. Funktioniert aber auch mit großen Kohlblättern. Mit kleinen Holzspießen steckst du das Ganze fest.
Eine exotische Variante als Grill-Hülle: Bananenblätter. Funktioniert aber auch mit großen Kohlblättern. Mit kleinen Holzspießen steckst du das Ganze fest.© Getty Images
Laut BfR sind Alu-Schalen immer noch besser als gar nichts: Denn sie verhindern, dass Fett in die Glut tropft und so krebserregende Stoffe entstehen. Ach ja: Und würzen solltest du immer erst nach dem Grillen.
Laut BfR sind Alu-Schalen immer noch besser als gar nichts: Denn sie verhindern, dass Fett in die Glut tropft und so krebserregende Stoffe entstehen. Ach ja: Und würzen solltest du immer erst nach dem Grillen.© dpa
Nutze Schalen aus Edelstahl oder Keramik oder eine Pfanne aus Gusseisen. Diese Produkte sind zwar teurer, dafür kannst du sie aber Jahre lang nutzen.
Grill-Bretter aus Zeder, Erle oder Buchenholz sind eine top Alternative. Zudem geben sie dem Essen ein besonderes Aroma.
Perfekt zum Grillen: ein Pizza-Stein
Wickle Gemüse in mit Öl bestrichenes Backpapier ein und leg es auf den Grillrost. Eine stabile Schnur hält das Päckchen zusammen. Zu nah an die Flamme darf das Backpapier aber nicht.
Eine exotische Variante als Grill-Hülle: Bananenblätter. Funktioniert aber auch mit großen Kohlblättern. Mit kleinen Holzspießen steckst du das Ganze fest.
Laut BfR sind Alu-Schalen immer noch besser als gar nichts: Denn sie verhindern, dass Fett in die Glut tropft und so krebserregende Stoffe entstehen. Ach ja: Und würzen solltest du immer erst nach dem Grillen.

Alu adé - hier kommen die guten Alternativen

Für den Transport: Papiertüten, Brotdosen aus Glas, Keramik, Holz oder Edelstahl, schadstofffreie Kunststoffboxen, Bienenwachspapier, wiederverwendbare Wachstücher

Zum Aufbewahren und Einfrieren: schadstofffreie Kunststoffdosen, leere Marmeladengläser, Glas- oder Keramiboxen

Zum Abdecken: Teller, Käseglocken, Frischhaltefolie, wiederverwendbare Wachstücher, Abdeckhauben aus Stoff

DIY: So machst du deine eigenen Wachstücher

  1. Stoffreste aus Leinen oder Baumwolle waschen und zuschneiden.
  2. Stoff auf einem sauberen Backblech ausbreiten. Du kannst auch mehrere Stücke übereinander legen.
  3. 2 gehäufte Esslöffel Bienenwachs auf dem Tuch verteilen: Entweder du kaufst dir Bienenwachs-Pastillen oder schneidest eine alte Kerze in kleine Stückchen.
  4. Backblech bei 80 Grad in den Ofen schieben.
  5. Hat sich das Wachs verflüssigt, verteile es mit einem Backpinsel. Das Tuch soll richtig durchtränkt sein.
  6. Einzelne Tücher können auf dem Blech erkalten. Bei mehreren Schichten nimm die Tücher vom Blech und hänge sie auf einen Wäscheständer.
Die beiden schneiden Stoff für Wachstücher. Die Bienenwachs-Pastillen werden sie später schmelzen und mit dem Pinsel auftragen.
Die beiden schneiden Stoff für Wachstücher. Die Bienenwachs-Pastillen werden sie später schmelzen und mit dem Pinsel auftragen.© Getty Images

Tipp: Ist an einer Stelle zu viel Wachs, kannst du mit dem Föhn nachhelfen.

Alternativ kannst du auch das Bienenwachs in einem Behälter erwärmen (und gib etwas Kokos-Öl dazu, wenn das Tuch geschmeidiger sein soll). Dann legst du den Stoff auf ein warmes Backblech und verteilst das flüssige Wachs darauf.

Reinige die Wachstücher mit etwas Spülmittel. Wichtig: Für rohes Fleisch, Fisch und Eier sind die Tücher nicht geeignet.

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