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Insekten

Kriebelmücke breitet sich in Deutschland aus: So schützt du dich vor Stichen

  • Aktualisiert: 03.03.2024
  • 05:08 Uhr
  • Alena Brandt

Der Biss der Kriebelmücke juckt und kann Entzündungen, allergische Reaktionen oder gar eine Blutvergiftung hervorrufen. Woran du das Ungeziefer erkennen kannst, es wieder loswirst und was du tun solltest, wenn du gestochen wurdest.

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Das Wichtigste zum Thema Kriebelmücke

  • Kriebelmücken sehen auf den ersten Blick aus wie gewöhnliche Stubenfliegen. Ihre Stiche können allerdings schmerzhaft und sogar gefährlich sein.

  • Laut einer aktuellen Studie erwarten Forscher:innen für dieses Jahr eine enorme Zunahme der Blutsauger in Deutschland.

  • Die lästigen Blutsauger sind vor allem zwischen Mai und September aktiv. Ihre Opfer - Pferde, Kühe und Menschen - wählen sie nach dem Geruch aus. Der Schweiß zieht sie an. Mit ihrem scharfen Mund-Werkzeug "beißen" sie zu.

  • Tückisch! Kriebelmücken nähern sich geräuschlos deiner Haut - und betäuben sie. Du spürst den Biss erst, wenn das Insekt seine Blut-Mahlzeit beendet hat.

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Das Aussehen: So kannst du Kriebelmücken erkennen

  • Kriebelmücken sind nur zwei bis sechs Millimeter lang. Der kleine, buckelige Körper ist blaugrau bis schwarz gefärbt.
  • Auf den ersten Blick sehen sie eher wie Fliegen aus - und nicht wie Mücken
  • Die Flügel sind glasklar oder rauchig getrübt, breit und kurz, mit abgerundet ovaler Form.
  • Die Kriebelmücke trägt einen kurzen Saugrüssel, mit dem sie Nektar aus Blüten saugt. Außerdem besitzt sie scharfe Beißzähne, mit denen das Kriebelmücken-Weibchen eine Wunde in die Haut des Menschen reißt und austretendes Blut saugt.
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Im Clip: Warum jucken Mückenstiche eigentlich?

Kriebelmücke: Stich oder Biss?

Kriebelmücken stechen nicht, sie beißen wie Spinnen. Dabei reißen sie mit ihrem scharfen Mund-Werkzeug beziehungsweise Säge-Werkzeugen am Maul die Haut auf - und saugen dann mit ihrem kurzen Saugrüssel das austretende Blut auf.

Die schnellsten Blutsauger sind Kriebelmücken nicht: ein bis zwei Minuten benötigt sie für eine Mahlzeit. Wo die Haut dünn ist, haben es die Mücken leichter: etwa hinter den Ohren, in der Leiste und an den Fußknöcheln.

Gut zu wissen: Nur die weiblichen Kriebelmücken beißen dich. Sie benötigen Blut für die Produktion ihrer Eier. Ansonsten ernähren sie sich - so wie die Männchen auch - von Nektar aus Blüten.

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Den Biss einer Kriebelmücke erkennen

🦟 Wo die Kriebelmücke gespeist hat, bildet sich auf deiner Haut erst ein roter, juckender Punkt oder Knubbel. Der Biss kann nach ein paar Minuten sehr schmerzhaft werden.

🦟 Das Problem: In die offene Stelle gelangt leicht Dreck. Oft kommt es zu Entzündungen, Rötungen, Schwellungen und kleinen Knötchen, die sich mit Eiter füllen können. Schlimmstenfalls droht eine Blutvergiftung. Die gute Nachricht: Antibiotika helfen.

🦟 Der Speichel der Kriebelmücken kann allergische Reaktionen auslösen - genauer gesagt die darin enthaltenen gerinnungshemmenden und betäubenden Substanzen.

🦟 Bei manchen Menschen entstehen kleine Blutergüsse (Hämatome). Die Biss-Stelle färbt sich blau-rot und schwillt an.

🦟 Hierzulande ist die Übertragung ansteckender Krankheiten durch den Biss einer Kriebelmücke sehr unwahrscheinlich.

Kriebelmücke: Biss behandeln

Erste Hilfe beim Biss einer Kriebelmücke: Desinfiziere den Stich, kratze nicht und trage ein antiallergisches Gel auf. Sinnvoll ist auch eine kurze Behandlung mit einem Hitzestift, das beugt Juckreiz vor. Gegen den Juckreiz hilft zur Not auch Spucke, ansonsten Kühlpads.
Erste Hilfe beim Biss einer Kriebelmücke: Desinfiziere den Stich, kratze nicht und trage ein antiallergisches Gel auf. Sinnvoll ist auch eine kurze Behandlung mit einem Hitzestift, das beugt Juckreiz vor. Gegen den Juckreiz hilft zur Not auch Spucke, ansonsten Kühlpads.© Galileo
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Kriebelmücken: Lebensraum und Vorkommen

🌍 Rund 2.000 Krieblmücken-Arten gibt es weltweit, in Deutschland über 50.

🌊 Auf dem Land in der Nähe von Flüssen und Bächen fühlen sich die kleinen Insekten besonders wohl. Im Frühjahr legen die Weibchen hier nämlich ihre Eier ab.

🌡 Am besten entwickeln sich die Larven der Kriebelmücken bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Daher gibt es in heißen, feuchten Sommern mehr Kriebelmücken.

🏠 Die gute Nachricht: In deiner Wohnung und im Haus bist du sicher vor den winzigen Beißer. Sie attackieren dich in der Regel nur draußen und kommen meist nur an fließenden Gewässern vor.

🕕 Einige Arten sind vorwiegend am frühen Morgen und späten Nachmittag aktiv.

Gefährlicher Biss der Kriebelmücke: Schwellung, Bluterguss, Borreliose, Blutvergiftung

Die Kriebelmücke reißt mit ihrem Mundwerkzeug einen Krater in deine Haut, der so tief ist, dass er bis zur Vene reicht und sich ein Blutstropfen bildet. Die Kriebelmücke saugt das austretende Blut auf und gibt gleichzeitig Speicheldrüsensekret in die Wunde ab. Dadurch hemmt sie die Blutgerinnung und betäubt die Einstichstelle, sodass du zunächst nichts spürst.

Erst wenn die Betäubung nachlässt, kann der Stich der Kriebelmücke sehr schmerzhaft werden, und durch die Toxine im gerinnungshemmenden Sekret können sich Schwellungen, Blasen und kleine Blutergüsse bilden. Nicht selten hält beispielsweise ein stark geschwollener Fuß mehrere Tage an.

In schlimmen Fällen kann die Kriebelmücke eine allergische Reaktion auslösen, ähnlich der Reaktion auf einen Wespenstich. Ein entzündeter Stich der Kriebelmücke kann sogar zu einer Blutvergiftung führen. In seltenen Fällen kann die Kriebelmücke gefährliche Erkrankungen wie Borreliose übertragen, hierzu sind die Forschungen jedoch noch nicht abgeschlossen.

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Insektenstiche: So erkennst du, was dich gestochen hat

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Kriebelmücken-Biss: Mögliche Spätfolgen

Kriebelmücken sind grundsätzlich keine gefährlichen Insekten, allerdings können Krankheitserreger oder Dreck durch Kratzen in die Bisswunde gelangen. Dadurch kann sich die Wunde entzünden und sich im schlimmsten Fall sogar eine Blutvergiftung entwickeln. Aufgrund der verhältnismäßig großen Bisswunde der Kriebelmücke ist die Gefahr einer Entzündung größer als bei anderen Insektenstichen.

Biss der Kriebelmücke: Wann sollte man zum Arzt oder Ärztin

Auf jeden Fall solltest du medizinischen Rat einholen bei Symptomen wie starken Schwellungen und Entzündungen, Fieber, Schüttelfrost, allgemeinem Unwohlsein, Kreislaufproblemen und Anzeichen einer Blutvergiftung wie einem roten Strich unter der Haut ausgehend von der Biss-Stelle.

Kriebelmücken bekämpfen: Das kannst du tun

💧 Zunächst einmal solltest du dich vor allem in der Nähe von Flüssen und Bächen vor den beißenden Insekten schützen. Dort treten sie am häufigsten auf.

👖 Lange Kleidung und geschlossene Schuhe können dich vor einem Stich der Kriebelmücke bewahren, denn Stoff können sie im Gegensatz zu normalen Mücken nicht durchbeißen. Es gibt sogar spezielle Anti-Mücken Socken.

🦟 Außerdem hilft normales Mückenschutzmittel gut gegen Kriebelmücken.

🕯 Kriebelmücken mit einer Falle zu fangen ist nicht möglich, aber mit Duftkerzen oder mit ätherischen Ölen getränkten Tüchern oder entsprechenden Sprays lassen sich die Kriebelmücken fernhalten. Dazu eignen sich Öle aus Lavendel, Citronella, Zitrusfrüchte und Eukalyptus.

Im Clip: Dieses Smartphone soll Mücken vertreiben

Die häufigsten Fragen zur Kriebelmücke

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