
Schizophrenie: Was ist das eigentlich?
Das Wichtigste zum Thema Schizophrenie
Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die zur Gruppe der Psychosen zählt. Meistens tritt sie erstmalig zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr auf.
Typische Symptome sind Wahnvorstellungen, Panikanfälle und Halluzinationen. Die Betroffenen hören Stimmen und fühlen sich von anderen Menschen oder höheren Mächten verfolgt.
Auch Antriebslosigkeit und mangelnde Motivation können ein Indiz sein. Betroffene ziehen sich zurück, ihre Sprache verflacht, sie vernachlässigen ihr Äußeres.
Betroffene können ihrer eigenen Wahrnehmung nicht trauen, sie leben in 2 Welten: in der Wahnwelt und in der Realität. Eine gespaltene Persönlichkeit, wie viele vermuten, gehört aber nicht zum Krankheitsbild der Schizophrenie.
Rund 400.000 an Schizophrenie Erkrankte leben heute in Deutschland. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Wie entsteht Schizophrenie?
Die genauen Ursachen sind bis heute unklar. Beteiligt sind auf jeden Fall Stoffwechselstörungen im Gehirn: Einige Neurotransmitter - Botenstoffe für die Kommunikation zwischen Nervenzellen - sind in bestimmten Hirnregionen überaktiv.
Wenn Betroffene Stimmen hören, bilden sie sich das wahrscheinlich nicht ein: Forscher glauben, dass sie im Sprachzentrum des Gehirns entstehen und ins Hörzentrum übergeleitet werden. Für die Betroffenen sind sie also real.
Vermutlich ist eine Veranlagung für Schizophrenie vererbbar, die Erkrankung selbst aber nicht. Schwere seelische Belastungen können den Ausbruch der Krankheit wahrscheinlicher machen, etwa wenn man einen geliebten Menschen verliert, extremen Stress hat oder Drogen nimmt.
Wie lebt man mit Schizophrenie?
Menschen, die an Schizophrenie leiden, fühlen sich oft wie ferngesteuert: Ihre Gedanken gleiten unkontrolliert ab, eventuell kommentieren Stimmen, was sie tun.
Auch Wahnvorstellungen sind typisch: Sie glauben, jemand habe es auf sie abgesehen, würde sie verfolgen oder gar töten wollen. Dann werden sie eventuell selbst gewalttätig. Gut zu wissen: 90 Prozent aller schizophrenen Männer werden nicht gewalttätig. Aber: Das Risiko, eine Gewalttat zu begehen, ist bei Schizophrenie-Kranken erhöht - ebenso wie das Risiko, sich selbst zu töten, so eine schwedische Studie.
Tückisch: Die Kranken merken selbst nicht, dass sie an einer Psychose leiden. Ihr Intellekt bleibt bestehen, es erscheint ihnen alles vollkommen einleuchtend.
Wie wird die Krankheit behandelt?
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Eine große Hürde ist es bereits, überhaupt Hilfe anzunehmen: Bis zu 3 Jahre dauert es typischerweise, bis eine Schizophrenie diagnostiziert wird.
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Bei 2/3 der Betroffenen treten die Symptome nur zeitweise auf. Zwischen den Schüben liegen oft Monate oder Jahre.
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Schizophrene reagieren hochsensibel auf körperliche, seelische und soziale Reize. Wenn man weiß, was die Trigger sind, kann man in der Behandlung gezielt darauf eingehen.
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Mit Psychotherapie und individuell abgestimmten **Medikamenten, sogenannten Neuroleptika, ** kann man die Symptome mildern und das Leiden in den Griff bekommen.
So sieht Schizophrenie im Film aus
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