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Serotonin: Was passiert, wenn es am Glückshormon mangelt?

  • Veröffentlicht: 06.10.2023
  • 08:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Es raubt Ängste und spendet Gelassenheit. Wir erklären dir, was Serotonin in deinem Körper alles bewirkt und wie du seine Produktion ankurbelst.

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Serotonin: Das Wichtigste zum Glückshormon

  • Ruhe und Gelassenheit - Serotonin nimmt die Angst und vertreibt depressive Stimmungen. Es gehört zu den sogenannten Glückshormonen.

  • Es ist ein Neurotransmitter, verbreitet also als Botenstoff Signale zwischen den Zellen. Im Gegensatz zu vielen Hormonen wird es nicht in einer Drüse, sondern in Zellen, zum Beispiel im Hirn oder Darm, gebildet.

  • Willst du wissen, für was Serotonin im Körper noch zuständig ist und warum es uns Glück bringt? Dann lies weiter.

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Hier wird Serotonin gebildet

Serotonin wird in den Nervenzellen gebildet.
Serotonin wird in den Nervenzellen gebildet. © Galileo

Serotonin: So beeinflusst das Glückshormon deine Psyche

In unserem Nervensystem müssen Informationen von einer Zelle zur nächsten übertragen werden, damit dieses funktioniert. Serotonin ist ein Botenstoff, der diese Aufgabe übernimmt.

Was die Psyche betrifft, wirkt sich Serotonin vor allem auf unsere Gefühle und unsere positive Stimmung aus. Es beruhigt und fördert das Wohlbefinden. Deshalb zählt es zu den Glückshormonen.

Bei einem Mangel sinken nicht nur unsere Laune und unser Antrieb, er kann sogar bis zur Depression führen. Oft wird Serotonin daher auch als das "Wohlfühlhormon" bezeichnet. Unter anderem beeinflusst es unseren Schlaf-Wach-Zyklus, unser Belohnungssystem im Gehirn, unser Sexualleben, macht uns zufriedener, wir fühlen uns geborgen. Sind wir ängstlich oder schlecht gelaunt, setzt der Körper Serotonin als natürliches Gegenmittel ein.

Da verschiedene Zelloberflächen das freigesetzte Serotonin aufnehmen können, ist der Neurotransmitter aber nicht nur für die Psyche, sondern auch für eine Menge physischer Funktionen im Körper verantwortlich. Die folgende Liste zeigt dir, für welche.

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So wirkt Serotonin in deinem Körper

🩸 Blut: Das Hormon ist auch für die An- und Entspannung der Blutgefäße zuständig und wirkt sich so auf den Blutdruck aus. Bei der Verletzung eines Blutgefäßes hilft das ausgeschüttete Serotonin beim Reparieren, in dem es die Blutgerinnung vorantreibt. Wunden verschließen sich. Serotonin hat großen Einfluss auf das gesamte Herz-Kreislaufsystem.

🧻 Magen-Darm: Da gut 95 Prozent des Serotonins im Darm gebildet werden, ist der Einfluss auf unseren Appetit und die Verdauung immens. Unter anderem spielen überreizte Serotonin-Rezeptoren auch eine Rolle beim Reizdarm-Syndrom, bei dem es zu Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Schmerzen kommen kann.

🍺 Leber: Auch die Regeneration von verletztem Lebergewebe ist von Serotonin abhängig. Es beschleunigt die Heilung von geschädigten Zellen. Denn sowohl nach Lebertransplantationen als auch bei Alkoholabhängigen wurde weniger Serotonin als bei Gesunden festgestellt.

👁 Auge: Der Botenstoff reguliert den Innendruck. Gerät dieser aus dem Gleichgewicht, steigt die Gefahr für Sehstörungen, wie zum Beispiel den sogenannten "Grünen Star". Dieser schränkt das Sehfeld ein, und es kann zu einer Schädigung des Sehnervs kommen.

😢 Schmerz: Da Serotonin als wichtiger Botenstoff im Nervensystem agiert, ist ein Mangel oft auch der Grund für chronische Schmerzen. Serotonin wirkt mit Histamin als körpereigener "Mediator", wenn die Schmerz-Rezeptoren gereizt werden.

Mehr Serotonin, bitte! So stimulierst du die Hormon-Ausschüttung

Ernährung: Schokolade, Bananen, Nüsse, Hafer, Bohnen, Quinoa, Hirse, Soja, Pilze oder Sesam eigenen sich sehr gut als Serotonin-Menü. Sie enthalten die Aminosäure L-Tryptophan, die zur Bildung des Serotonins beiträgt. Viel Milch und Fleisch bewirken eher das Gegenteil. Denn Eiweiß und Serotonin sind nicht die besten Freunde. Das gleiche gilt für Kaffee.
Ernährung: Schokolade, Bananen, Nüsse, Hafer, Bohnen, Quinoa, Hirse, Soja, Pilze oder Sesam eigenen sich sehr gut als Serotonin-Menü. Sie enthalten die Aminosäure L-Tryptophan, die zur Bildung des Serotonins beiträgt. Viel Milch und Fleisch bewirken eher das Gegenteil. Denn Eiweiß und Serotonin sind nicht die besten Freunde. Das gleiche gilt für Kaffee. © picture alliance / dpa Themendienst | Franziska Gabbert
Sport: Serotonin-Bildung ist ein weiterer guter Grund, sich mehr zu bewegen! Auch hier ist wieder das L-Tryptophan von Bedeutung. Das wird von Zucker gehemmt. Der wird aber wiederum beim Sport abgebaut. Ist der Zucker weg, kann die Aminosäure mit der Produktion von Serotonin loslegen.
Sport: Serotonin-Bildung ist ein weiterer guter Grund, sich mehr zu bewegen! Auch hier ist wieder das L-Tryptophan von Bedeutung. Das wird von Zucker gehemmt. Der wird aber wiederum beim Sport abgebaut. Ist der Zucker weg, kann die Aminosäure mit der Produktion von Serotonin loslegen. © picture alliance / Zoonar | DAVID HERRAEZ CALZADA
Sonnenlicht: Es verhilft dem Körper zu Vitamin D, was wiederum die Serotonin-Herstellung beflügelt. Spaziergänge unter freiem Himmel helfen also auch die Laune zu heben, indem sie die Serotonin-Produktion unterstützen. An sonnigen Tagen ist unser Serotonin-Spiegel von Natur aus höher als an trüben. In dunkleren Jahreszeiten helfen auch Tageslichtlampen, die Stimmung aufzuhellen.
Sonnenlicht: Es verhilft dem Körper zu Vitamin D, was wiederum die Serotonin-Herstellung beflügelt. Spaziergänge unter freiem Himmel helfen also auch die Laune zu heben, indem sie die Serotonin-Produktion unterstützen. An sonnigen Tagen ist unser Serotonin-Spiegel von Natur aus höher als an trüben. In dunkleren Jahreszeiten helfen auch Tageslichtlampen, die Stimmung aufzuhellen. © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
Massagen: Die wohligen Berührungen haben eine Doppelfunktion. Sie steigern den Serotonin-Pegel und senken gleichzeitig die Produktion des Stresshormons Cortisol. Somit werden also nicht nur körperliche Verspannung beseitigt, sondern vor allem die seelische Anspannung gegen Wohlbefinden eingetauscht.
Massagen: Die wohligen Berührungen haben eine Doppelfunktion. Sie steigern den Serotonin-Pegel und senken gleichzeitig die Produktion des Stresshormons Cortisol. Somit werden also nicht nur körperliche Verspannung beseitigt, sondern vor allem die seelische Anspannung gegen Wohlbefinden eingetauscht. © picture alliance / Zoonar | VALMEDIA
Meditation: Einfach mal die Bremse ziehen! Wenn Du mehr natürliche Ruhe und Gelassenheit wünschst, hilft es, diese bewusst durch eine Meditation einzuleiten. Die kleine Auszeit und das Besinnen auf dich, steigern auch die Serotonin-Produktion. Die steigert dann wiederum das Wohlbefinden auch durch Hormon-Ausschüttung.
Meditation: Einfach mal die Bremse ziehen! Wenn Du mehr natürliche Ruhe und Gelassenheit wünschst, hilft es, diese bewusst durch eine Meditation einzuleiten. Die kleine Auszeit und das Besinnen auf dich, steigern auch die Serotonin-Produktion. Die steigert dann wiederum das Wohlbefinden auch durch Hormon-Ausschüttung.© picture alliance / Zoonar | svyatoslav lipinskiy
Ernährung: Schokolade, Bananen, Nüsse, Hafer, Bohnen, Quinoa, Hirse, Soja, Pilze oder Sesam eigenen sich sehr gut als Serotonin-Menü. Sie enthalten die Aminosäure L-Tryptophan, die zur Bildung des Serotonins beiträgt. Viel Milch und Fleisch bewirken eher das Gegenteil. Denn Eiweiß und Serotonin sind nicht die besten Freunde. Das gleiche gilt für Kaffee.
Sport: Serotonin-Bildung ist ein weiterer guter Grund, sich mehr zu bewegen! Auch hier ist wieder das L-Tryptophan von Bedeutung. Das wird von Zucker gehemmt. Der wird aber wiederum beim Sport abgebaut. Ist der Zucker weg, kann die Aminosäure mit der Produktion von Serotonin loslegen.
Sonnenlicht: Es verhilft dem Körper zu Vitamin D, was wiederum die Serotonin-Herstellung beflügelt. Spaziergänge unter freiem Himmel helfen also auch die Laune zu heben, indem sie die Serotonin-Produktion unterstützen. An sonnigen Tagen ist unser Serotonin-Spiegel von Natur aus höher als an trüben. In dunkleren Jahreszeiten helfen auch Tageslichtlampen, die Stimmung aufzuhellen.
Massagen: Die wohligen Berührungen haben eine Doppelfunktion. Sie steigern den Serotonin-Pegel und senken gleichzeitig die Produktion des Stresshormons Cortisol. Somit werden also nicht nur körperliche Verspannung beseitigt, sondern vor allem die seelische Anspannung gegen Wohlbefinden eingetauscht.
Meditation: Einfach mal die Bremse ziehen! Wenn Du mehr natürliche Ruhe und Gelassenheit wünschst, hilft es, diese bewusst durch eine Meditation einzuleiten. Die kleine Auszeit und das Besinnen auf dich, steigern auch die Serotonin-Produktion. Die steigert dann wiederum das Wohlbefinden auch durch Hormon-Ausschüttung.
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Der Einsatz von Serotonin in der Medizin

Da Serotonin an so vielen psychischen wie physischen Funktionen im Körper mitwirkt, wird es in der Medizin für viele Bereiche eingesetzt. Serotonin-Präparate dienen sowohl als Schlafmittel und Appetitzügler, aber zum Beispiel auch als Medizin gegen Migräne.

Da Serotonin einen großen Einfluss auf unsere Stimmung hat, wird es als Bestandteil von Neuroleptika eingesetzt, die beispielsweise gegen Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder Psychosen helfen sollen. Beruhigungsmittel, wie Tranquilizer enthalten oft Serotonin ebenso wie Antidepressiva. Allerdings warnen Wissenschaftler:innen davor, Serotonin als Allheilmittel gegen Depressionen zu sehen. Diese haben oft vielschichtige Ursachen und allein mit der Gabe von Serotonin-Präparaten ist die Depression nicht aus der Welt geschafft. Sie können aber unterstützend wirken.

Noch mehr Glückshormone!

💑 Oxytocin: Das "Kuschelhormon" wird besonders bei Berührung ausgeschüttet. Es gilt auch als "Bindungshormon", und wir verspüren Glück bei positivem Sozialverhalten, sei es in der Familie, dem Freundeskreis oder der Partnerschaft. Von der Fürsorglichkeit bis hin zum Sex - immer ist Oxytocin aktiv. Somit erhöht es auch Vertrauen gegenüber Personen, die schon positiv besetzt sind.

🏆 Dopamin: Es steuert das interne Belohnungssystem. Hast du bei etwas Erfolg, gibt es einen Dopamin-Stoß. Einerseits kann es uns emotionale Stabilität liefern, andererseits wird ihm eine Rolle bei Suchtverhalten zugeschrieben.

🚵‍♀️ Endorphin: Das berühmte Sport-Hormon wirkt wie eine körpereigene Droge, treibt an und kann einen Rauschzustand herbeiführen. Außerdem verhindert es, dass der Mensch Schmerzen spürt und lindert Erschöpfung. Es pusht ihn also in einen Glückszustand. Neben Sport garantiert auch Lachen einen erhöhten Spiegel und gibt dir einen Energieschub.

🥊 Noradrenalin: Das Hormon schützt gegen Stress und Gefahr. Es bewirkt eine scharfe Konzentration und erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit. Es hilft dem Gehirn in Sekundenschnelle bei Problemen zu entscheiden, ob eher Flucht oder Kampf angesagt ist. Das erhöht die Reaktionsfähigkeit und führt den Menschen nicht nur aus einer stressigen Situation hinaus, sondern motiviert ihn ungemein.

❤️‍🔥 Phenethylamin: Auch PEA genannt, kommt es in der Liste der Glückshormone oft zu kurz. Während Oxytocin als "Kuschelhormon" gilt, geht es hier um Lust und Liebe. Es bewirkt Kribbeln im Bauch und Herzklopfen, wenn du verliebt bist - aber auch die damit verbundenem Konzentrations-Schwierigkeiten.

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Häufig gestellte Fragen zu Serotonin

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