
Cannabis Social Clubs: Welche Regeln für die Marihuana-Vereine gelten sollen
Das Wichtigste zum Thema Cannabis Social Clubs
Ursprünglich hatte die Ampel-Regierung geplant, den freien Verkauf von Cannabis über staatlich lizenzierte Geschäfte zu erlauben. Aufgrund von Bedenken der EU-Kommission wurde dieser Plan jedoch gekippt. Nun sollen stattdessen sogenannte Cannabis Social Clubs ins Spiel kommen.
Dabei handelt es sich um nicht-gewinnorientierte Vereine, in denen sich Cannabis-Konsument:innen zusammenschließen, um gemeinsam Hanf für den Eigenkonsum anzubauen. In Deutschland sollen die Cannabis Clubs nach bestimmten Regeln funktionieren.
Darüber hinaus sind aber auch weitere Eckpunkte geplant. So soll auch der private Eigenanbau von Cannabis mit einer Obergrenze von drei Pflanzen erlaubt werden.
Cannabis Social Clubs in Deutschland: die Regelungen
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Jeder Club soll maximal 500 Mitglieder aufnehmen können. Mehrere Mitgliedschaften in verschiedenen Cannabis Social Clubs sind verboten.
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Nur Vereinsmitglieder haben die Möglichkeit, bis zu 25 Gramm auf einmal und maximal 50 Gramm pro Monat zu erhalten. Für Nichtmitglieder gibt es keinen Hanf.
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Ein Beipackzettel mit Gewicht, Erntedatum, Mindesthaltbarkeit und Wirkstoffgehalt soll Pflicht werden.
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Mitglieder unter 21 Jahre bekommen monatlich höchstens 30 Gramm Cannabis mit einem THC-Gehalt von maximal 10 Prozent.
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Das Mindestalter für die Vereine soll 18 Jahre betragen. Die Clubs müssen zudem Jugendschutz-, Sucht- sowie Präventionsbeauftragte benennen und dürfen nicht für sich Werbung machen.
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Zusätzlich sollen die Grundstücke, auf denen die Clubs Cannabis anbauen und lagern, umzäunt und gesichert werden - zum Beispiel mit einbruchsicheren Türen und Fenstern. Mindestabstände zu Schulen und Kitas müssen eingehalten werden.
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Die Social Clubs müssen außerdem eigenständig dokumentieren, woher sie die Samen beziehen, wie viele Pflanzen sie anbauen und wie viel Cannabis sie im vergangenen Jahr erzeugt und abgegeben haben.
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Der Cannabis-Konsum in den Vereinsräumen der Social Clubs wird nicht erlaubt und auch Alkoholausschank soll dort untersagt werden.
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Auch wenn der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit grundsätzlich legalisiert wird, gibt es Einschränkungen: Im Umkreis von 250 Metern von Schulen, Kitas, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und Sportstätten soll Kiffen verboten bleiben. Auch in Fußgänger-Zonen bleibt der Konsum zwischen 7 und 20 Uhr tabu.
In welchen Ländern Cannabis erlaubt und toleriert wird
Spanien als Vorreiter für Cannabis Social Clubs
In Europa nimmt vor allem die spanische Region Katalonien eine Vorreiterposition ein, wenn es um Cannabis-Vereine geht. Der erste Cannabis Social Club (CSC) gründete sich dort bereits zu Beginn der 90er-Jahre. Inzwischen gibt es allein in Barcelona rund 220 solcher Vereinigungen. Legal sind sie in der Region seit 2017. Im restlichen Spanien sind sie zwar nicht legal, aber größtenteils toleriert und bewegen sich somit in einer rechtlichen Grauzone.
Insgesamt ist die Rechtslage in Spanien kompliziert. So ist der Konsum von Cannabis nur zum Teil entkriminalisiert und lediglich in den eigenen vier Wänden und in CSC erlaubt. Cannabis auf der Straße bei sich zu tragen, ist wiederum ein Straftatbestand. Wie viel als Eigenbedarf gilt, ist nicht eindeutig gesetzlich geregelt. Laut Experten begünstigt die uneinheitliche Regelung kriminelle Strukturen in Spanien. Das möchte deutsche Regierung vermeiden und orientiert sich daher mehr an einem anderen EU-Staat: Malta.
Malta als Vorbild für deutsches Modell:
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Malta ist seit Februar 2023 das erste europäische Land, das Cannabis Social Clubs vollständig legalisiert hat.
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Cannabis-Vereine in dem kleinen Inselstaat dürfen ebenfalls maximal 500 Mitglieder ab 18 Jahren aufnehmen.
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Alle Mitglieder müssen ihren Wohnsitz in Malta haben.
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Wie in Deutschland geplant, dürfen die Clubs auch dort nicht für sich werben. Zudem dürfen sie sich nicht in der Nähe von Schulen und Jugendzentren befinden.
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Und auch der Konsum ist in den Vereinsheimen selbst nicht erlaubt.
Häufige Fragen zu Cannabis Social Clubs
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Wie funktioniert ein Cannabis Social Club?
In Deutschland sind Cannabis Social Clubs bisher nur in Planung. Sie sind nichtkommerzielle Vereine für Cannabis-Konsument:innen, in denen gemeinschaftlich Hanf für den Eigenbedarf angebaut werden darf. Zugang zu dem Cannabis Social Club dürfen nur volljährige Mitglieder bekommen. Jeder Cannabis Club darf maximal 500 Mitglieder haben.
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Wann könnte Cannabis in Deutschland legalisiert werden?
Als Ziel hat sich die Bundesregierung eine Legalisierung im Jahr 2024 gesetzt.
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Wo gibt es bereits Cannabis Social Clubs?
Cannabis Social Clubs gibt es bislang in Spanien und auf Malta. Allerdings sind die Clubs in den jeweiligen Ländern unterschiedlich geregelt. Deutschland orientiert sich an den Cannabis-Club-Regelungen auf Malta.