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Cannabis-Gesetz

Cannabis Social Clubs: Diese Regeln gelten für die Marihuana-Vereine

  • Aktualisiert: 26.03.2024
  • 15:59 Uhr
  • André Marston Alvarez

Cannabis Social Clubs sollen eine wichtige Rolle bei der geplanten Cannabis-Legalisierung spielen. Bekannt sind die Vereine bereits aus Ländern wie Spanien oder Malta. Wir verraten dir, wie sie funktionieren und was dahinter steckt.

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Das Wichtigste zum Thema Cannabis Social Clubs

  • Den von der Ampel-Regierung geplanten freien Cannabis-Verkauf über staatlich lizenzierte Geschäfte wird es vorerst nur in Modellregionen geben. 

  • Zum 1. Juli 2024 ist aktuell die Legalisierung von Cannabis Social Clubs geplant.

  • Hierbei handelt es sich um nicht-gewinnorientierte Vereine, in denen Cannabis-Konsument:innen gemeinsam Hanf für den Eigenkonsum anbauen.

  • Darüber hinaus sind aber auch weitere Eckpunkte geplant. So soll auch der private Eigenanbau von Cannabis mit einer Obergrenze von drei Pflanzen erlaubt werden.

Cannabis Social Clubs in Deutschland: die Regelungen

🏚️ Jeder Club soll maximal 500 Mitglieder aufnehmen können. Mehrere Mitgliedschaften in verschiedenen Cannabis Social Clubs sind verboten.

🇩🇪 Die Produktion muss ausschließlich in Deutschland stattfinden.

⚖️ Vereinsmitglieder haben die Möglichkeit, bis zu 25 Gramm pro Tag und maximal 50 Gramm pro Monat zu erhalten. 

📃 Ein Beipackzettel mit Gewicht, Erntedatum, Mindesthaltbarkeit und Wirkstoff-Gehalt soll Pflicht werden. Die Verpackung muss neutral sein. Außerdem müssen Hinweise zu gesundheitlichen Risiken sowie Hinweise auf Beratungs- und Behandlungs-Stellen gegeben werden.

🌱 Mitglieder unter 21 Jahre bekommen monatlich höchstens 30 Gramm Cannabis mit einem THC-Gehalt von maximal zehn Prozent.

📅 Die Dauer der Mitgliedschaft muss mindestens drei Monate betragen. 

🔞 Das Mindestalter für die Vereine beträgt 18 Jahre. Der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthalt in Deutschland muss  seit mindestens sechs Monaten in Deutschland gegeben sein. Die Clubs müssen zudem Jugendschutz-, Sucht- sowie Präventionsbeauftragte benennen und dürfen nicht für sich Werbung machen.

📦 Anbauvereinigungen sind nicht befugt, Cannabis an Mitglieder oder andere Personen zu versenden, zu liefern oder liefern zu lassen. Erlaubt ist ausschließlich der Versand und die Lieferung von Cannabissamen an Mitglieder der Anbauvereinigung, andere Anbauvereinigungen sowie an Nicht-Mitglieder.

🏫 Zusätzlich sollen die Grundstücke, auf denen die Clubs Cannabis anbauen und lagern, umzäunt und gesichert werden - zum Beispiel mit einbruchsicheren Türen und Fenstern.

📖 Die Social Clubs müssen außerdem eigenständig dokumentieren, woher sie die Samen beziehen, wie viele Pflanzen sie anbauen und wie viel Cannabis sie erzeugt und abgegeben haben. Es gilt eine Berichterstattungs- und Dokumentationspflicht.

🚭 Der Cannabis-Konsum in den Vereinsräumen der Social Clubs wird nicht erlaubt und auch Alkohol-Ausschank soll dort untersagt werden.

👮 Die zuständige Landesbehörde soll Anbauvereinigungen mindestens einmal pro Jahr sowie bei Bedarf durch Besuche und Stichproben vor Ort überprüfen.

❌ Auch wenn der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit grundsätzlich legalisiert wird, gibt es Einschränkungen: Anbauvereinigungen müssen einen Abstand von 200 Metern von Schulen, Kitas, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und Sportstätten einhalten. Auch in Fußgänger-Zonen bleibt der Konsum zwischen 7 und 20 Uhr tabu.

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In welchen Ländern Cannabis erlaubt und toleriert wird

In diesen Ländern ist Cannabis erlaubt
In diesen Ländern ist Cannabis erlaubt© Galileo

Spanien als Vorreiter für Cannabis Social Clubs

In Europa nimmt vor allem die spanische Region Katalonien eine Vorreiterposition ein, wenn es um Cannabis-Vereine geht. Der erste Cannabis Social Club (CSC) gründete sich dort bereits zu Beginn der 90er-Jahre. Inzwischen gibt es allein in Barcelona rund 220 solcher Vereinigungen. Legal sind sie in der Region seit 2017. Im restlichen Spanien sind sie zwar nicht legal, aber größtenteils toleriert und bewegen sich somit in einer rechtlichen Grauzone.

Insgesamt ist die Rechtslage in Spanien kompliziert. So ist der Konsum von Cannabis nur zum Teil entkriminalisiert und lediglich in den eigenen vier Wänden und in CSC erlaubt. Cannabis auf der Straße bei sich zu tragen, ist wiederum ein Straftatbestand. Wie viel als Eigenbedarf gilt, ist nicht eindeutig gesetzlich geregelt. Laut Experten begünstigt die uneinheitliche Regelung kriminelle Strukturen in Spanien. Das möchte deutsche Regierung vermeiden und orientiert sich daher mehr an einem anderen EU-Staat: Malta.

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Malta als Vorbild für deutsches Modell:

🇪🇺 Malta ist seit Februar 2023 das erste europäische Land, das Cannabis Social Clubs vollständig legalisiert hat.

🔞 Cannabis-Vereine in dem kleinen Inselstaat dürfen ebenfalls maximal 500 Mitglieder ab 18 Jahren aufnehmen.

🇲🇹 Alle Mitglieder müssen ihren Wohnsitz in Malta haben.

🏫 Wie in Deutschland geplant, dürfen die Clubs auch dort nicht für sich werben. Zudem dürfen sie sich nicht in der Nähe von Schulen und Jugendzentren befinden.

💨 Und auch der Konsum ist in den Vereinsheimen selbst nicht erlaubt.

Im Clip: So wirkt Cannabis im Körper

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