Christopher Street Day: Bunte Paraden mit politischer Botschaft
- Veröffentlicht: 17.06.2023
- 14:45 Uhr
- Alena Brandt
Beim CSD feiern Menschen weltweit die sexuelle Vielfalt und setzen ein Zeichen für Gleichberechtigung. Auch dieses Jahr gibt es wieder bunte Paraden, Rad-Demos und Pride-Wochen. Wie entstand die Bewegung?
Das Wichtigste zum Thema Christopher Street Days
Am Christopher Street Day (CSD) demonstrieren queere Menschen wie Schwule, Lesben, Trans* Personen, Asexuelle und Bisexuelle für Gleichberechtigung und Toleranz.
Seinen Ursprung hat der CSD in New York. Es gibt ihn seit 1969. Die Polizei stürmte damals Schwulen-Bars und veranstaltete Razzien. Dabei kam es zu Gewalt gegen Homosexuelle.
Männer in Frauenkleidung wurden in den 60er-Jahren auch verhaftet. Gleichgeschlechtliche Beziehungen galten als illegal und konnten unter Strafe gestellt werden.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 lehnten sich queere Menschen gegen die Polizei-Willkür auf - und zwar in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street in New York.
Vertreter:innen sexueller Minderheiten solidarisierten sich. Tagelang gab es Straßenschlachten und Demos in der Stadt. Damit war die Schwulen- und Lesbenbewegung geboren. Aus der entstand die heutige LGBTQI-Bewegung. LGBTQI steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und intersexuell.
Die CSD-Paraden finden weltweit statt. Sie sind mehr als schrille Partys. Sie haben bis heute politischen Charakter. Einzelne Städte denken sich etwa Mottos aus. In Berlin heißt es 2023 etwa: Be their voice - and ours!…für mehr Empathie und Solidarität.
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Vielfalt, Liebe, Gleichbehandlung: CSD-Botschaften in Bildern
CSD in Deutschland, Pride Days in anderen Ländern
Aus dem Aufstand in der Christopher Street 1969 wurde eine weltweite Bewegung. In zahlreichen Ländern feiern Menschen im Juni und Juli den CSD.
Übrigens: Christopher Street Day hat sich vor allem in Deutschland als Bezeichnung etabliert. Andere Länder sprechen meist von "Pride Days", "Gay Pride" oder "LGBTQI+-Pride". In Australien heißen die Paraden "Mardi Gras".
Was genau bedeutet Pride? Übersetzt aus dem Englischen heißt es Stolz. Für viele Menschen geht es darum, ihre Identität frei und ohne Unterdrückung zu leben - und darauf sind sie stolz.
Im Zeichen des Regenbogens
🌈 Regenbogen-Flaggen sind allgegenwärtig beim CSD. Der Regenbogen ist ein Symbol für Vielfalt und ein Zeichen der Verbindung.
Im Wendland: Bunte Parade von Dorf zu Dorf!
Die niedersächsischen Wendländer können nicht nur Anti-Atomkraft-Demos - sie können auch CSD! Mit Trecker, Fußmärschen und Fahrrad ziehen dort jährlich rund 200 Menschen in einer bunten Parade von Dorf zu Dorf. Das Credo: Wir trauen uns vom Hof.
"Selbst nach über 50 Jahren [...] ist es für queere Menschen gerade auf dem Land noch immer nicht selbstverständlich, sich zu seiner eigenen sexuellen Identität zu bekennen", schreiben die Veranstalter auf der Homepage. Der kleine, aber feine CSD verbreitet also eine wichtige Botschaft.
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Die häufigsten Fragen zum Christopher Street Day
Am Christopher Street Day demonstrieren queere Menschen für Gleichberechtigung und Toleranz. Seinen Ursprung haben die Paraden im Aufstand von Homosexuellen und weiteren sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür Ende der 60er-Jahre.
1969 stürmten Polizeibeamte vermehrt Schwulen-Bars und veranstalteten Razzien. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 lehnten sich queere Menschen erstmals gegen Polizeigewalt auf - und zwar in der Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street in New York City.
Der CSD findet weltweit in zahlreichen Städten statt. Terminlich variieren die Demonstrationen zwischen April und Oktober. Im Juni, Juli sowie August finden die größten Veranstaltungen in Deutschland statt.
In Köln findet jährlich mit circa einer Millionen Zuschauer:innen die größte CSD-Parade Deutschlands statt. 2023 fällt die Demonstration auf den 9. Juli.