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Co-Parenting: Mit nem Kumpel ein Kind haben - wäre das was für dich?

  • Veröffentlicht: 14.03.2020
  • 17:30 Uhr
  • Galileo
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© Getty Images

Um Eltern zu werden, muss man ein Paar sein? Nö! Beim Co-Parenting finden sich Menschen mit Kinderwunsch , aber ohne Beziehung zusammen.

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Das Wichtigste zum Thema Co-Parenting

  • Co-Parenting - was soll das denn sein? Frauen und Männer, die sich einen Kinderwunsch erfüllen wollen, suchen sich jemanden, mit dem sie ein Kind haben ohne aber ein Paar zu sein.

  • So können beispielsweise lesbische Frauen schwanger werden oder Männer ohne Partnerin Vater werden. Es gibt spezielle Plattformen, auf denen sich Menschen mit einem Co-Parenting-Wunsch kennen lernen können.

  • Wie die rechtliche Situation beim Co-Parenting ist - und wie sich Co-Parenting anfühlt, erzählen wir unten.

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Moderne Familien: So ist die rechtliche Lage

Handelt es sich bei den Co-Parents um Mann und Frau, werden sie rechtlich wie andere unverheiratete Eltern behandelt. Unterschreibt der Vater eine Sorgeerklärung, bekommen beide das gemeinsame Sorgerecht und Umgangsrecht. Dadurch wird der Vater auch unterhaltspflichtig.

Schwieriger ist es für die nicht-leiblichen Eltern in queeren Familien, wenn zum Beispiel eine Frau und zwei Männer als Eltern agieren, und auch für Patchwork-Familien.

Die Kinder ohne Vollmacht von der Kita abholen oder mit ihnen zu Impfung gehen, ist für die Erwachsenen ohne Sorgerecht nicht so einfach möglich. In lesbischen Paaren muss die nicht-biologische Mutter das Kind adoptieren, selbst wenn sie verheiratet sind.

Wie sieht Co-Parenting im Alltag aus? Fragen an Christine Wagner, Gründerin von Familyship.org

Wie bist du zum Co-Parenting gekommen?

💬 Das war reiner Zufall. Ich befand mich in einer Partnerschaft mit einer Frau und wir hatten einen Kinderwunsch. Wir wünschten uns einen aktiven Vater für unser zukünftiges Kind. Da die Suche zunächst erfolglos verlief, gründeten wir Familyship. Relativ schnell kristallisierte sich dort der "Richtige" heraus. Die Beziehung zu meiner Partnerin zerbrach jedoch.

Wie leben Sie dieses Modell heute?

💬 Heute leben der Vater und ich in zwei nebeneinander liegenden Wohnungen, die wir mit einem Durchbruch verbunden haben. In der Mitte liegt unsere gemeinsame Küche. Tagsüber stehen alle Türen offen. Wir machen einiges gemeinsam, zu zweit oder mit Freunden oder mit dem neuen Freund des Vaters meiner Tochter und seinem Sohn, den er zusammen mit einem lesbischen Paar erzieht.

Welche Herausforderungen bedeutet das Modell?

💬 Herausfordernd ist es manchmal, innerhalb neuer Konstellationen seine Rolle zu finden. Und gleichzeitig ein riesiger Vorteil. Ich muss mich nicht in einen tradierten Weg fügen, sondern kann meinen eigenen finden. Es ist ein Ausbalancieren, dass es allen gut geht. Wichtig ist, sich selbst und den anderen mit seinen Bedürfnissen ernst zu nehmen. Bei uns funktioniert das gut - seit mehr als sechs Jahren.

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Co-Parenting-Portale: Hier finden sich zukünftige Eltern

Spezielle Kontaktbörsen bringen Menschen mit Kinderwunsch fürs Co-Parenting zusammen, beispielsweise familyship.org und co-eltern.de.

Dabei gibt es verschiedene Modelle: Von der Samenspende über den "aktiven" Vater/Mutter bis hin zum Vater/Mutter mit Onkel- beziehungsweise Tantenfunktion.

Oft suchen Single-Frauen einen potenziellen Partner. Es kommt aber auch vor, dass ein lesbisches und ein schwules Paar als Elternquartett ein Kind aufziehen.

Kinderwunsch: Das ist heute medizinisch möglich

👩‍⚕️ 105.000 Fruchtbarkeitsbehandlungen wurden 2018 in Deutschland durchgeführt. Zum Vergleich: 1990 waren es nur 8.600.

🔬 Bei der In-Vitro-Fertilisation (IVF) werden die Samen des Mannes in einer Petrischale mit den Eizellen der Frau kombiniert. Entwickelt sich daraus ein Embryo, wird dieser nach einigen Tagen in die Gebärmutter der Frau eingesetzt.

🍼 Paare und alleinstehende Frauen können in Deutschland die Fremdsamenspende nutzen.

Social Freezing: Frauen können ihre Eizellen einfrieren lassen, um sie zu einem späterem Zeitpunkt künstlich befruchten zu lassen.

🤰 Eizellspende und Leihmutterschaft sind in Deutschland verboten, in anderen europäischen Ländern aber erlaubt.

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Vater-Mutter-Kind: Muss nicht sein!

👨‍⚕️ 2014 brachte eine zuvor unfruchtbare Frau das erste Baby nach einer Gebärmutter-Transplantation zur Welt.

👶 Das erste Drei-Eltern-Baby kam 2016 in Mexiko zur Welt: Sein Erbgut stammt zu Teilen von der Frau, die es geboren hat, von einer Eizellspenderin sowie vom Vater.

👨‍🔬 Wissenschaftler erforschen bereits, wie man die DNA von menschlichen Embryonen verändert. Ein chinesischer Forscher, der für die ersten genetisch veränderten Babys verantwortlich ist, wurde dafür zu einer 3-jährigen Haftstrafe verurteilt.

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