Anzeige

Mit Blinker und Wechsel-Akku: Die neue Generation der E-Scooter

  • Veröffentlicht: 19.09.2019
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Seit Sommer 2019 rollen sie auf Deutschlands Straßen: E-Scooter. Die neueste Generation soll nicht nur praktischer, sondern auch sicherer werden. Wie fällt die Zwischenbilanz aus?

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema E-Scooter

  • Wechsel-Akku, integrierter Schutzhelm und Blinker: Die neue Generation von E-Tretrollern bringt wichtige Upgrades.

  • Weder Führerschein noch Helm sind Pflicht. Welche Regeln und Tipps du beachten solltest, erfährst du weiter unten auf der Seite.

  • Nach großem Hype im Sommer 2019 lohnt sich eine Zwischenbilanz: Leisten E-Scooter einen Beitrag zum Umweltschutz? Oder sind sie eine zusätzliche Belastung, weil sie nur Zufußgehen und Radfahren ablösen?

Anzeige
Anzeige

Tier Mobility will europaweit die 4. Generation bereitstellen

Neben Lime, Circ oder Bird ist Tier einer der vielen Anbieter von Leih-E-Scootern in Deutschland. Zusätzlich zur Anbieter-Vielfalt unterscheiden sich jedoch auch die einzelnen Modelle in ihrer Ausstattung mit Blick etwa auf Reichweite, Licht oder Bremsen teils deutlich.

Dadurch schneiden die E-Tretroller auch in Tests stellenweise sehr unterschiedlich ab.

Bei seinem neuesten Upgrade von E-Scootern will Tier nun wichtige Features integrieren: einen Wechsel-Akku sowie Blinker und einen Schutzhelm. Ab September 2020 soll das neue Modell von Berlin aus in deutschen und auch europäischen Städten verfügbar sein.

Bremslichter gehörten schon vorher zur Grundausstattung. Künftig sollen auch Blinker und Wechsel-Akkus dazukommen.
Bremslichter gehörten schon vorher zur Grundausstattung. Künftig sollen auch Blinker und Wechsel-Akkus dazukommen.© picture alliance/dpa-Themendienst

🔋 Wie kannst du den Akku wechseln?

Bislang befindet sich die Batterie in E-Scootern häufig im Trittbrett. Statt in der Standfläche sollen die neuen Wechsel-Akkus an der Lenkstange befestigt sein. Dadurch kommst du leichter dran und kannst den Akku easy austauschen.

Gemeinsam mit den neuen Akkus soll außerdem ein neues Ladenetz entstehen, wohl aber nicht vor 2021. An Supermärkten, Cafés oder Einkaufs-Galerien soll es dann Ladestationen mit Platz für bis zu 4 Batterien geben. Als Goodie für einen Akku-Tausch winkt dir eine Freifahrt.

Anzeige

👍 E-Scooter sollen sicherer werden

Noch gibt es zwar keine Helm-Pflicht, künftig sollen Tiers E-Scooter aber trotzdem mit Schutzhelm ausgestattet sein. Per App bekommst du dann Zugriff auf ein zusätzliches Fach am Lenker.

Da du beim Fahren beide Hände zum Steuern brauchst, ist der Blinker außerdem ein sinnvolles Upgrade. Erst wenige E-Scooter verfügen bislang über Blinklicht, obwohl etwa der TÜV schon länger eine Blinker-Pflicht fordert. Weitere Hersteller ziehen daher hoffentlich bald nach.

Galileo vom 2020-06-16

German Dream E-Scooter: Funktioniert das Geschäftsmodell?

Lawrence Leuschner gilt hierzulande als einer der erfolgreichsten Start Up-Gründer. Der 37-Jährige hat nämlich als einer der ersten die E-Scooter nach Deutschland gebracht. Wie er sein Geschäftsmodell gegenüber der Konkurrenz etabliert hat, erzählt er "Galileo".

  • Video
  • 10:52 Min
  • Ab 12
Anzeige

Diese Regeln musst du auf dem E-Scooter beachten

☝ Zwar brauchst du keinen Führerschein, musst aber mindestens 14 Jahre alt sein.

🚴 Teils sieht man sie auf Gehwegen oder in der Fußgängerzone. Dort sind E-Scooter aber verboten. Erlaubt ist die Fahrt mit den E-Tretrollern auf Radwegen, Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen. Nur wenn die fehlen, darfst du auf die Fahrbahn ausweichen.

🚦 Dementsprechend gelten während einer E-Scooter-Fahrt auch die Fahrrad-Ampeln. Gibt es davon keine, musst du die Ampel für den Autoverkehr beachten.

😌 Eine Helmpflicht gibt es wie gesagt nicht, trotzdem solltest du zur eigenen Sicherheit einen Schutzhelm tragen.

🥤 Eigentlich logisch: Wer fährt, trinkt nicht. Auf einen E-Scooter steigst du am besten nur mit 0,0 Promille. Für Fahrer, die unter 21 Jahre alt sind oder sich in der Führerschein-Probezeit befinden, ist das ohnehin ein Muss. Für alle anderen gelten die gleichen Regeln wie bei anderen Kraftfahrzeugen.

😉 Selbst wenn zwei Personen auf einen E-Scooter passen würden: Die Fahrt ist nur für eine Person zugelassen.

🚉 Bei Fahrten mit der Deutschen Bahn darfst du einen zusammengeklappten E-Scooter kostenlos mitnehmen. Für nicht zusammenklappbare E-Tretroller brauchst du ein Ticket. Im regionalen öffentlichen Nahverkehr sind die Regelungen unterschiedlich.

💨 Schneller als 20 Kilometer pro Stunde darfst du mit einem elektrischen Tretroller nicht fahren. Sind sie schneller, bekommen sie ohnehin keine Zulassung für den Straßenverkehr.

Anzeige

E-Scooter: ein Beitrag zur Verkehrswende oder Umweltbelastung?

Da E-Tretroller erst seit Sommer 2019 auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, kommt eine abschließende Bewertung noch zu früh. Langfristig werden vor allem 2 Dinge über die Ökobilanz von E-Scootern entscheiden: der alltägliche Gebrauch sowie die Herstellung und Lebensdauer der Akkus.

🚃 Mehr ÖPNV, weniger private PKW

E-Scooter können ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende sein. Das Ziel: Fortbewegung mit einer Kombination aus Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV), Zufußgehen und Fahrrädern oder E-Tretrollern statt mit Autos.

Repräsentative Daten gibt es bislang noch nicht, aber erste Tendenzen: Viele Menschen nutzen E-Scooter für kurze Strecken, die sie normalerweise zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder ÖPNV zurückgelegt hätten.

So sind E-Tretroller bloß eine zusätzliche Belastung für die Umwelt und auch die Gesundheit. Nur wenn sie Autofahrten ersetzen, leisten sie einen Beitrag für einen umweltfreundlicheren Straßenverkehr.

♻ Akku als Hauptfaktor

Wie auch bei E-Autos oder E-Bikes entscheidet der Akku maßgeblich über die Ökobilanz. Wichtig ist hier nicht nur die Verwendung im Straßenverkehr, sondern auch Produktion und Transport.

Für die Herstellung der Akkus von E-Scootern braucht es in der Regel Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Kupfer oder Aluminium. Deren Abbau belastet häufig die Umwelt und die Gesundheit der Arbeiter.

Durch die Produktion schleppen E-Scooter einen "Treibhausgas-Rucksack" mit auf die Straße. Den können sie erst ab einer bestimmten Lebensdauer ausgleichen und ablegen.

Kurz gesagt gilt: Je länger ein Akku genutzt wird, desto besser die Ökobilanz. Sowohl Hersteller als auch Nutzer sollten daher etwa darauf achten, vollständiges Auf- und Tiefentladen zu vermeiden sowie die Akkus keinen sehr hohen oder niedrigen Temperaturen auszusetzen.

Tipps für Kauf und Nutzung

🛑 Achte darauf, dass der E-Tretroller über hydraulische Bremsen verfügt. Denn Fußtrittbremen haben in der Regel eine geringere Bremskraft.

💡 Damit du im Straßenverkehr gesehen wirst, sind Bremsleuchten und Blinker wichtig. Ohne Blinker zeigst du die Richtung am besten mit den Füßen an, weil dir bei Handzeichen wichtiger Halt verloren geht.

🔒 Bei einem Preis von mehreren Hundert Euro sollte dein E-Tretroller ausreichend vor Diebstahl gesichert sein. Eine stabile Kette oder noch besser eine PIN-Sperre zahlen sich langfristig aus.

🎒 Ein gefedertes Fahrwerk sorgt für einen angenehmeren Fahr-Komfort. Damit du deinen E-Scooter einfach transportieren kannst, sollte er zusammenklappbar sein und über ein kleines Pack-Maß verfügen.

📐 Stelle vorm Losfahren den Lenker richtig ein. Orientiere dich an der Faustregel: Schritthöhe + 10 Zentimeter = Lenkerhöhe.

🚥 Vorausschauendes Fahren vereinfacht die Fahrt zusätzlich: Spare Akku, indem du deinen E-Scooter etwa bei einer roten Ampel ausrollen lässt. Verlagere dein Gewicht beim Bremsen etwas nach hinten, um einen festen Stand zu haben.

Mehr News und Videos
Galileo Top Brain
News

"Galileo Top Brain": So kannst du mitmachen und dein Wissen unter Beweis stellen

  • 19.04.2024
  • 17:32 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group