Anzeige

Die Supernasen: Was Spürhunde alles erschnüffeln können

  • Veröffentlicht: 22.06.2020
  • 16:45 Uhr
  • Galileo
Article Image Media
© picture alliance dpa

Drogen, Sprengstoff, Bargeld: Für Polizei und Zoll sind Spürhunde im Einsatz. Warum sie so gut riechen können und wie sie ausgebildet werden.

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema Polizeihunde

  • Seit mehr als 100 Jahren sind Hunde im Polizeidienst aktiv. Zuerst patrouillierten 12 Polizeihunde ab 1896 bei der Nachtwache in Hildesheim.

  • Heute werden in Deutschland tausende Hunde bei der Polizei eingesetzt. Allein bei der Bundespolizei gibt es circa 460 Diensthunde, beim Zoll etwa 340.

  • Bei der Polizei unterscheidet man zwischen Schutzhunden und Spürhunden. Spürhunde durchlaufen eine Grundausbildung und werden dann darauf trainiert, besondere Gerüche wahrzunehmen.

Anzeige
Anzeige

Die Supernasen: Warum Hunde so gut riechen können

In der Riechschleimhaut des Hundes befinden sich etwa 220 Millionen Riechzellen, beim Menschen sind es nur etwa 5 Millionen. Buttersäure nehmen sie zum Beispiel eine Million mal besser wahr als wir.

Und: Hunde nehmen Duft-Gemische selektiv wahr. Wo du "Suppe" riechst, erkennen sie die Zutaten. Die Nase des Hundes kann diese einzelnen Komponenten analysieren, speichern und wiedererkennen.

Tierische Fahnder: Was Spürhunde alles erschnüffeln

🚬 Rauschgift und Zigaretten. Selbst wenn die Produkte in Folie oder Gummi eingeschweißt sind, werden sie aufgespürt.

💣 Sprengstoff und Munition. Sprengstoffspürhunde werden auf gewerbliche und militärische Produkte geschult. Auch Projektile und Hülsen erschnüffeln darauf trainierte Hunde.

💶 Bargeld: Beim Zoll enttarnen die Vierbeiner Schmuggler, die mehr als die innerhalb der EU erlaubten 10.000 Euro mit sich führen.

📱 Smartphones und Handys: Datenspeicher-Spürhunde finden außerdem auch USB-Sticks, Festplatten, CDs oder SIM-Karten.

👤 Menschen: So genannte "Mantrailer"-Hunde erschnüffeln die Vergleichsprobe einer vermissten Person und suchen dann danach.

👣 Fährten: Einen Täter auf der Flucht zu verfolgen, gelingt Spürhunden besonders gut in der Natur, wo sie geknickte Gräser und ähnliches anhand biochemischer Prozesse riechen können.

💉 Blut und Leichen. Diese Spürhunde können zum Beispiel anzeigen, ob in einem Kofferraum eine Leiche gelegen hat.

Anzeige

So werden Polizeihunde ausgebildet

Article Image Media

Von 100 Hunden, die an der Eignungsprüfung teilnehmen, ist nur einer zum Diensthund geeignet. In der Grundausbildung lernt er Befehlen zu folgen, Ablenkungen zu ignorieren, belastende Situationen auszuhalten, Fährten aufzuspüren und Objekte zu suchen.

Am Ende muss er eine Prüfung bestehen. Spezialisierungen zum Spürhund, etwa für Rauschgift oder Sprengstoff, können folgen. Dafür braucht das Tier einen starken Spiel- und Beute-Trieb. Trainiert wird mit positiver Verstärkung, also Leckerlis und Spielen. Die Diensthunde leben mit ihren Hundeführern zusammen, teilen Arbeit und Privatleben.

Vierbeiner vom Dienst: typische Polizeihunde-Rassen

Deutsche Schäferhunde sind klassische Polizeihunde und werden mit am häufigsten eingesetzt.
Deutsche Schäferhunde sind klassische Polizeihunde und werden mit am häufigsten eingesetzt.© getty images
Malinois, also belgische Schäferhunde, haben Gene des Hütehundes und einen starken Beschützer-Instinkt. Das macht sie beliebt als Schutzhunde bei der Polizei.
Malinois, also belgische Schäferhunde, haben Gene des Hütehundes und einen starken Beschützer-Instinkt. Das macht sie beliebt als Schutzhunde bei der Polizei.© getty Images
Rottweiler sind ausgezeichnete Wachhunde, brauchen aber eine starke Erziehung, die ihnen Grenzen setzt.
Rottweiler sind ausgezeichnete Wachhunde, brauchen aber eine starke Erziehung, die ihnen Grenzen setzt.© getty images
Riesenschnauzer sind sehr loyal und gelten als gute Wachhunde.
Riesenschnauzer sind sehr loyal und gelten als gute Wachhunde.© getty images
Der Dobermann ist schon lange ein Polizeihund - unter anderem, weil er bei Lärm und Aggression gelassen bleibt.
Der Dobermann ist schon lange ein Polizeihund - unter anderem, weil er bei Lärm und Aggression gelassen bleibt.© getty images
Der Bouvier des Flandres wurde bereits im Ersten Weltkrieg zum Aufspüren verwundeter Soldaten eingesetzt. Heute sind wieder einige dieser Hunde im Polizeidienst.
Der Bouvier des Flandres wurde bereits im Ersten Weltkrieg zum Aufspüren verwundeter Soldaten eingesetzt. Heute sind wieder einige dieser Hunde im Polizeidienst.© picture alliance/Mary Evans Picture Library
Deutsche Schäferhunde sind klassische Polizeihunde und werden mit am häufigsten eingesetzt.
Malinois, also belgische Schäferhunde, haben Gene des Hütehundes und einen starken Beschützer-Instinkt. Das macht sie beliebt als Schutzhunde bei der Polizei.
Rottweiler sind ausgezeichnete Wachhunde, brauchen aber eine starke Erziehung, die ihnen Grenzen setzt.
Riesenschnauzer sind sehr loyal und gelten als gute Wachhunde.
Der Dobermann ist schon lange ein Polizeihund - unter anderem, weil er bei Lärm und Aggression gelassen bleibt.
Der Bouvier des Flandres wurde bereits im Ersten Weltkrieg zum Aufspüren verwundeter Soldaten eingesetzt. Heute sind wieder einige dieser Hunde im Polizeidienst.
Anzeige

Wau! So helfen Hunde in der Medizin

In einigen Studien erschnüffelten Hunde sehr treffsicher Blasen- und Lungenkrebs. Das könnte bei der Frühdiagnose dieser Krankheiten helfen. Die Hunde reagieren dabei auf bestimmte, für den jeweiligen Krebs typische chemische Substanzen. Die nehmen sie in der Atemluft oder im Urin des Patienten wahr.

Seit 2007 werden in Deutschland außerdem Diabetiker-Warnhunde ausgebildet. Sie können die reduzierte Sauerstoffsättigung im Körper wahrnehmen und zeigen ihrem Diabetiker-Herrchen oder -Frauchen an, wenn sie in Unterzucker geraten.

Und auch im Kampf gegen Corona kommen Hunde zum Einsatz. Mehr erfährst du hier. 

KW41

Allergisch gegen den eigenen Körper - wie geht das?

Diese junge Frau lebt täglich mit einer Allergie - gegen sich selbst. So kommt sie mit der Krankheit klar.

  • Video
  • 02:41 Min
  • Ab 0
Mehr News und Videos
Wild gewachsene Speisepilze und Wildfleisch enthalten nach der Tschernobyl-Katastrophe teils heute noch hohe Dosen an radioaktiven Stoffen.
News

Paranüsse, Wildfleisch, Pilze: Ab wann ist Radioaktivität in Lebensmitteln riskant?

  • 29.03.2024
  • 15:00 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group