
"Einen Abstecher machen": Woher kommt die Redewendung?
Schlaumeier-Wissen
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Wer einen Abstecher macht, macht einen kurzen Ausflug zu einem abseits der (Reise)route gelegenen Ziel. Anders gesagt: Er macht einen Umweg.
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Kommt die Redewendung daher, dass es sich um eine Abspaltung handelt? So wie man beispielsweise von "Spargelstechen" spricht. Hierbei wird die Stange von der Wurzelknolle getrennt.
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Nein. Der Ausdruck stammt aus der niederländischen Seemannssprache des 18. Jahrhunderts. Wollten die Seemänner von ihrem Schiff aus an Land gehen, benötigten sie ein kleines Beiboot. "Een afsteker maken" bezeichnete die kurze Fahrt mit dem Beiboot.
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Das Verb "afsteken" bedeutete "abstechen". Denn bevor man mit dem Beiboot losstarten konnte, musste es mit einer Stange vom Schiff abgestoßen werden. Und "in See stechen" wir, weil wir vom Ufer absetzen, um aufs offene Meer hinauszuschippern.
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Im übertragenen Sinne meint die Redewendung "abschweifen" oder "abweichen" - zum Beispiel von einem Thema.
Du kannst übrigens auch einen "Rutsch" machen
Lust auf einen Abstecher? Wie wär es mit einem "Rutsch" ins Grüne? "Rutsch" ist ein veralteter umgangssprachlicher Begriff, der ebenfalls für "Ausflug" steht.

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Wenn wir jemanden einen "guten Rutsch ins neue Jahr" wünschen, wünschen wir ihm - wörtlich genommen - eine "gute Reise".
Wusstest du, dass es auch ein "Rutschauto" gibt? Mit dem macht man allerdings keine Ausflüge. Es handelt sich vielmehr um ein vierrädriges kleines Fahrzeug ohne Pedale, auf dem sich Kleinkinder durch Abstoßen mit den Füßen fortbewegen können.