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Mere-Exposure-Effekt: Warum wir uns im Spiegel schöner finden als auf Fotos

  • Veröffentlicht: 11.10.2022
  • 16:45 Uhr
  • Bianca Leppert

100 Fotos gemacht und trotzdem gefällt dir keines? Das könnte am sogenannten Mere-Exposure-Effekt liegen. Wir erklären, was das genau ist und warum wir uns im Spiegel besser als auf Fotos gefallen.

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Mere-Exposure-Effekt: Die wichtigsten Fakten

  • Wer kennt es nicht? Da willst du das perfekte Foto von dir posten und findest keines, weil du dir auf keinem Bild gefällst. Aber beim Blick in den Spiegel magst du dich schon? Du bist damit nicht allein.

  • Dahinter steckt der Mere-Exposure-Effekt. Der besagt, dass etwas, das wir zunächst neutral bewerten, mit der Wiederholung positiver erscheint.

  • Das gilt auch für unser Spiegelbild. In der spiegelverkehrten Ansicht sehen wir uns am häufigsten. An diesen Anblick sind wir also gewohnt. Auf einem Foto nehmen wir uns aber wahr wie uns auch andere Menschen sehen - nur sind wir daran eben nicht so gewöhnt und gefallen uns deshalb nicht so gut.

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Was ist der Mere-Exposure-Effekt?

Der Mere-Exposure-Effekt stammt aus der Psychologie und wurde 1968 von dem Sozialpsychologen Robert Zajonc entdeckt. Er bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie Effekt der Darbietungs-Häufigkeit. Klingt etwas sperrig. Soll aber heißen, dass häufige Wiederholungen von etwas, das du siehst, riechst, hörst oder schmeckst, den Effekt verstärken. Grundvoraussetzung dafür ist, dass du der Sache gegenüber nicht negativ eingestellt bist.

Magst du zum Beispiel Spinat ganz und gar nicht, wird er auch nicht besser schmecken, wenn du ihn drei Mal die Woche isst. Begegnest du einer Person, der du neutral gegenüber eingestellt bist, mit der Zeit immer öfter, stehen die Chancen gut, dass sich daraus eine Freundschaft entwickelt, weil du sie immer sympathischer findest.

Beispiel für den Mere-Exposure-Effekt

Der Sozialpsychologe Robert Zajonc hat den Mere-Exposure-Effekt mit einem Experiment mit chinesischen Schriftzeichen nachgewiesen. Die Versuchspersonen bekamen sie mehrmals vorgelegt und je häufiger die jeweiligen Schriftzeichen gezeigt wurden, desto eher vermuteten sie eine positive Bedeutung. Die Zeichen, die sie weniger oft gesehen haben, interpretierten sie eher als negativ.

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Warum mag man sich nicht auf Fotos?

Wie schon beschrieben, sehen wir uns im Alltag beim Zähneputzen, der Outfitwahl etc. meistens im Spiegel und sind deshalb an diesen spiegelverkehrten Anblick durch die häufigen Wiederholungen basierend auf dem Mere-Exposure-Effekt gewohnt. Zumal in der 3D-Ansicht vor dem Spiegel der ein oder andere Makel weniger im Fokus steht.

Die Perspektive auf Fotos kommt uns weniger bekannt vor und erscheint uns deshalb fremd. Außenstehende werden hingegen das Gegenteil sagen, denn sie kennen unser Erscheinungsbild eben nicht aus dem Spiegel sondern wie wir real wirken. Hier kann es helfen, wenn du dir selbst öfter Fotos von dir anschaust, um dich an die entspiegelte Version zu gewöhnen.

Galileo vom 2018-07-25

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Tricks für dein Selfie

📸 Android-Handys speichern Selfies automatisch spiegelverkehrt. Das Bild wirkt für dich damit vertrauter.

📸 iPhones entspiegeln das Bild. Das ist praktisch, weil Schriftzüge und Co. so nicht verkehrt herum erscheinen und andere Menschen uns eher so wahrnehmen, wie sie uns kennen.

📸 Bei beiden Betriebssystemen kannst du in den Einstellungen die jeweilige Funktion umstellen und so auf einem Android-Handy ein Selfie entspiegeln und auf dem iPhone die gespiegelte Version zum Standard machen.

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