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Mann sammelt Pilze im Wald

Pilze sammeln: So greifst du nicht zu den giftigen Doppelgängern

Der Spätsommer und Herbst ist die beste Zeit zum Pilze sammeln. Welche Arten heimisch sind, wie du sie erkennst - und weiteres Wissenswertes rund um die beliebte Tradition. Im Clip lüften wir drei Geheimnisse über Pilze.
Pilze sammeln: So greifst du nicht zu den giftigen Doppelgängern
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Das Wichtigste zum Thema Pilze sammeln

  • Speisepilze sind deutschlandweit in unseren Wäldern zu finden. Am besten gedeihen sie unter großen Bäumen bei milder Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit. Die meisten gibt es in Bayern und Baden-Württemberg.

  • Zum Sammeln brauchst du ein scharfes Messer, einen Korb oder Eimer und am besten ein Handbuch zur Bestimmung essbarer Pilze.

  • Du solltest die Pilze ein paar Zentimeter über dem Boden gerade abschneiden und locker in den Korb legen.

  • Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetzt darfst du nur an Stellen sammeln, die keinem Betretungsverbot unterliegen. Auch Wegegebote wie zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald verhindern oft das Sammeln von Wildpilzen. Informiere dich zur Sicherheit vor deiner Sammeltour bei den örtlichen Behörden.

  • Sammle nur so viele Wildpilze, wie du für deinen Eigenbedarf benötigst. Wildpilz-Arten wie zum Beispiel Steinpilz, Pfifferlinge, Brätling, Rotkappe, Birkenpilz und Morchel stehen nämlich unter Naturschutz.

Steinpilze und Co: Die Top 4 der Speisepilze - und wie du sie erkennst

Steinpilze im Korb
Den Steinpilz findest du von Juli bis November in Nadel- oder Mischwäldern, meist...
Champignon-Pilze auf einem Waldboden
Der Klassiker unter den genießbaren Pilzen: Der Champignon. Zwischen Juni und...
Pfifferlinge sprießen aus Waldboden.
Auch den beliebten Pfifferling findest du von Juni bis in den November hinein. Er...
Maronen-Röhrlinge in einem Korb
Der Maronen-Röhrling wächst von Juni bis November und kommt selten allein: Meist...
Steinpilze im Korb
Champignon-Pilze auf einem Waldboden
Pfifferlinge sprießen aus Waldboden.
Maronen-Röhrlinge in einem Korb

Pilze erkennen

Wenn du selber Pilze sammeln möchtest, solltest du dich vorher gut informieren, welche Arten essbar sind. Wenn du neu in dem Bereich bist, dann kann es hilfreich sein, dir eine erfahrene Begleitung zu suchen. Auch gibt es vielerorts Pilz-Lehrwanderungen.

Es gibt zwar auch für Smartphones Apps, die dir bei der Bestimmung von Pilzen helfen können, allerdings werden hier zum Teil zu wenige Merkmale für eine sichere Erkennung einbezogen. Wenn du schon etwas geübter bist, können Apps für dich jedoch eine nützliche Unterstützung sein. Grundsätzlich gilt, wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, um welchen Pilz es sich handelt: Nicht essen!

Pilze im Vergleich: Essbar oder doch giftig?

Fliegenpilz
Fliegenpilze haben die meisten wohl schon gesehen. Sie sind typische Giftpilze und...
Wiesen-Champignon, Wiesenchampignon, Wiesenegerling, Wiesen-Egerling, Feldegerling, Feld-Egerling, Agaricus campestris, Field mushroom
Essbare Wiesenchampignons erkennst du an der Stielbasis. Sie ist ein wichtiges...
Grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
Der Grüne Knollenblätterpilz sieht dem Wiesenchampignon zum Verwechseln ähnlich....
Das Gemeine Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
Stockschwämmchen sind beliebte Speisepilze. Du kannst sie an ihrem angenehmen...
Gifthäubling
Der Gifthäubling sieht ähnlich aus wie das Stockschwämmchen, riecht aber nach...
Perlpilz
Der Perlpilz wächst von Juni bis Septemper in Laub- und Nadelwäldern, sowie in Parks...
Pantherpilz (Amanita pantherina), Fruchtkörper, wächst im Laub am Boden
Dem Perlpilz sehr ähnlich sieht der Pantherpilz. Allerdings ist er hochgiftig. Er...
Fliegenpilz
Wiesen-Champignon, Wiesenchampignon, Wiesenegerling, Wiesen-Egerling, Feldegerling, Feld-Egerling, Agaricus campestris, Field mushroom
Grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
Das Gemeine Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
Gifthäubling
Perlpilz
Pantherpilz (Amanita pantherina), Fruchtkörper, wächst im Laub am Boden

Pilze sammeln: Diese Arten dürfen nicht gesammelt werden

Nach der Bundesartenschutzverordnung dürfen einige beliebte Speisepilze wie Steinpilz oder Pfifferlinge in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Wenn es über den Eigenbedarf hinausgeht, brauchst du dafür eine Genehmigung. Dafür kannst du etwa bei der Naturschutzbehörde deines Landkreises einen Pilzsammelschein beantragen. Folgende Pilzarten dürfen in Deutschland jedoch grundsätzlich gar nicht gesammelt werden:

  • Schafporling, Semmelporlinge: gilt für alle heimischen Arten
  • Kaiserling
  • Weißer Bronzeröhrling
  • Gelber Bronzeröhrling
  • Sommerröhrling
  • Echter Königsröhrling
  • Blauender Königsröhrling
  • Erlen-Grübling
  • Saftlinge: gilt für alle heimischen Arten
  • März-Schneckling
  • Grünling
  • Trüffel: gilt für alle heimischen Arten

Steinpilze: Was sie so teuer macht und Tipps für die Zubereitung

Steinpilze: Was sie so teuer macht und Tipps für die Zubereitung

Pilze können einfach zu einem leckeren Gericht werden. Steinpilze gelten sogar als Luxus-Delikatesse. Ein Kilo kostet um die 50 Euro. Was macht den Steinpilz so teuer und wie bereitet man ihn zu?

Pilze richtig zubereiten

  • 🍄

    Vor der Zubereitung solltest du die Pilze nur mit einer weichen Bürste oder einem feuchten Tuch reinigen - wäschst du sie, saugen sie Wasser auf und verlieren an Aroma. Sortiere matschige oder madige Exemplare auf jeden Fall aus.

  • 👨🏽‍🍳

    Je nach Rezept und Belieben können die Speisepilze dann gedünstet, gebraten oder gekocht werden. Du solltest sie nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

  • Du solltest deine gesammelten Waldpilze niemals roh essen!

Symptome einer Pilzvergiftung

Einige Speisepilze sehen Giftpilzen zum Verwechseln ähnlich. Wenn du oder andere nach einer Pilz-Mahlzeit auffällige Symptome zeigen, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Von der Behandlung mit Hausmitteln solltest du unbedingt absehen. Sie können den Zustand gegebenenfalls verschlechtern. Eventuelle Speisereste, Pilzreste, Abfälle oder sogar das Erbrochene von Patienten kann in dem Fall Leben retten und sollten mit ins Krankenhaus genommen werden. Auch solltest du oder die Ärzt:innen den Giftnotruf informieren. Personen, die ebenfalls das Pilzgericht gegessen haben, aber (noch) keine Symptome zeigen, sollten sich vorsichtshalber auch untersuchen lassen.

Zu den möglichen Symptomen zählen:

  • Schweißausbrüche
  • Durchfall
  • Benommenheit
  • Erbrechen
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Halluzinationen
  • Sehstörungen
  • Krämpfe
  • Muskelschmerzen

Auch im Frühling kannst du Pilze sammeln

Morcheln in Händen

Im Frühling kannst du zum Beispiel auf die Suche nach Speisemorcheln gehen. Sie wachsen gerne in Auwäldern, aber auch in Parks und Gärten. (Wichtig: Informiere dich vorher genau, welche Arten zum Verzehr geeignet sind.)

Der Weg des Pfifferlings

Der Weg des Pfifferlings

Der Pfifferling ist einer der teuersten Pilze in deutschen Supermärkten, doch wo kommt er her und was treibt seinen Preis so nach oben?

Steinpilze, Pfifferlinge und Co. - Wie gut kennst du die Speisepilze?

Rezept für Pilz-Pesto mit Walnüssen

Zutaten

  • 500 g Pilze
  • 100 g Walnüsse
  • 50 ml Olivenöl
  • 3 Knoblauchzehen
  • Salz und Pfeffer

 

Zubereitung

  • Walnüsse fein hacken und in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten. Pilze sehr fein schneiden und mit dem Olivenöl dazugeben. Knoblauchzehen mit Salz und Pfeffer in einem Mörser zerstoßen.
  • In der Pfanne alles solange dünsten, bis die Flüssigkeit der Pilze verdampft ist.
  • In einem Weckglas hält sich das Pesto bis zu vier Wochen im Kühlschrank. Vorher am besten mit einer Schicht Olivenöl bedecken. Schmeckt nicht nur mit Pasta, sondern auch zu Ciabatta oder Ofengemüse.

Die wichtigsten Fragen zum Thema Pilze sammeln

  • ⁉️

    Wo gibt es zur Zeit Pilze?

    Speisepilze findest du besonders oft in waldreichen, sandigen Gebieten. In der Nähe von großen Bäumen wirst du besonders oft fündig werden. Pilze wachsen besonders gut bei hoher Luftfeuchtigkeit und einer milden Witterung.

  • ⁉️

    Wie erkenne ich ob der Pilz essbar ist?

    Manche essbaren Pilzarten sind an einem hellen Stiel und ihrem Schwamm unter dem Hut zu erkennen. Keine essbaren Pilze haben eine Manschette um den Stiel. Viele unverträgliche oder sogar giftige Arten lassen sich zum Teil auch durch ihren schlankeren Stiel erkennen. Generell solltest du nur Pilze essen, die du eindeutig identifizieren kannst.

  • ⁉️

    Wie lange dauert es nach dem Regen bis Pilze wachsen?

    Pilze wachsen in Wellen und benötigen eine Grundfeuchtigkeit im Boden. Nach ausgiebigem Regenwetter dauert es meist zwischen zehn und 14 Tage, bis die neuen Pilze gewachsen sind.

  • ⁉️

    Wo finde ich Steinpilze im Wald?

    Steinpilze sind äußerst beliebte Speisepilze, die du bevorzugt in Buchenwäldern, aber auch unter Kiefern, Fichten und Eichen finden kannst. Besonders gut sind die Aussichten, wenn sich dort viel abgestorbenes Holz findet und weniger Gras.

Veröffentlicht: 15.09.2023 / Autorin: Lisa Carbonaro