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Beten am Ramadan

Ramadan 2023: Was genau ist der Fastenmonat und wie feiert man ihn?

Der Ramadan ist der Fastenmonat für gläubige Muslime und Musliminnen. Die heilige Zeit endet mit dem Zuckerfest Eid al-Fitr und ausgiebigen Festmahlen. Aber warum ist das Fasten überhaupt wichtig? Alles, was du zu Ramadan 2023 wissen musst.
Ramadan 2023: Was genau ist der Fastenmonat und wie feiert man ihn?
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Ramadan: Die wichtigsten Fakten zum Fastenmonat im Überblick

  • Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Jahrs und der Fastenmonat. In dieser Zeit essen und trinken gläubige Muslim:innen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Das gehört zu den fünf wichtigsten Regeln im Islam.

  • Es geht dabei aber nicht nur um Fasten. Muslim:innen sollen generell auf Vergnügungen verzichten, wenn die Sonne am Himmel steht. Es gibt allerdings Ausnahmen, nicht alle müssen sich an die strengen Regeln halten.

  • Der Ramadan ist im Islam eine heilige Zeit. Viele Gläubige beten häufiger und studieren den Koran intensiv. Es geht zudem darum, Gutes zu tun und etwa Bedürftige zu unterstützen.

  • Der Ramadan 2023 dauert von 22. März bis 20. April. Das ist aber nicht jedes Jahr so: Der Beginn hängt vom Mondzyklus ab.

  • Am Ende des Ramadan steht Eid al-Fitr, das Fest des Fastenbrechens. Es wird auch Zuckerfest genannt und gehört zu den wichtigsten Feiertagen im Islam. Je nach Region dauert es bis zu drei Tage und wird mit Festmahlen gefeiert.

Ramadan: Was genau ist der heilige Monat des Islams?

  • 🧕

    1,9 Milliarden Menschen gehören weltweit dem Islam an. Für die Gläubigen ist Ramadan ein besonders wichtiger Monat.

  • 🛐

    29 bis 30 Tage lang sollen sie sich auf Allah und ihren Glauben konzentrieren. Ramadan gilt zusätzlich als Monat von Frieden, Nächstenliebe und Versöhnung. Streit und üble Nachrede sollen vermieden werden.

  • 🍽

    An Ramadan sollen Muslim:innen tagsüber auf Nahrung, Flüssigkeit, Rauchen und Sex verzichten. Manche sprechen überdies weniger und hören keine laute Musik.

  • 🔥

    Der Begriff "Ramadan" bedeutet im Arabischen so viel wie "der heiße Monat" oder "brennende Hitze". Das steht im übertragenen Sinn für das Gefühl im Magen, das durch Hunger und Durst entsteht.

  • 🕌

    Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam, neben dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, Spenden für Arme und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Wie verbringen Muslim:innen den Ramadan in Deutschland?

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Während des Fastenmonats Ramadan darf man nur nachts etwas essen und trinken. Doch wie verbringen die Muslime hierzulande den Ramadan?

Die Bedeutung des Ramadans: Warum fasten Muslime?

Laut Überlieferung hat im Monat Ramadan der Prophet Mohammed den Koran erhalten, die heilige Schrift der Religion. Daran gedenken die Gläubigen.

Im Koran ist das Fasten erwähnt. In Sure 2, Vers 183 heißt es: "Oh ihr, die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es den früheren vorgeschrieben ward; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig." Etwas später flogt:  "Wer nun von euch während des Monats anwesend ist, soll in ihm fasten."

Der Verzicht auf Essen und Trinken soll helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu legen, in den Dialog mit Allah zu treten, ein besserer Mensch zu sein und die Seele zu reinigen.

Die Fastenzeit im Christentum dient einem ähnlichen Zweck. Von Aschermittwoch bis Ostern sollen sich Christ:innen durch Enthaltsamkeit besinnen, Buße tun und Gott näherkommen. Allerdings gibt es keine Regeln, zu welcher Tageszeit gegessen werden darf.

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Wann findet der Ramadan immer statt? Wichtig ist der Mond

  • 📆

    Der islamische Kalender richtet sich ausschließlich nach dem Mond: Der neue Monat beginnt, wenn nach dem Neumond die Mondsichel am Himmel aufgeht. Schaut man sich die Mondphasen an, ist damit ein zunehmender Mond gemeint.

  • 🌒

    Vom Stand des Mondes hängt also auch ab, wann der neunte Monat Ramadan beginnt und endet. Sobald die Mondsichel zu sehen ist, fängt der Ramadan an. Nachdem alle Mondphasen durchlaufen sind und die nächste Sichel am Himmel erscheint, endet der Fastenmonat.

  • 📓

    Im Koran in Sure 2, Vers 184 steht der Satz: "Fastet erst, wenn ihr sie seht, und brecht das Fasten erst, wenn ihr sie wieder seht." Gemeint ist die Mondsichel.

  • 🌍

    Der Stand des Mondes ist allerdings in verschiedenen Ländern anders sichtbar. Darum können Start- und Enddatum des Ramadans je nach geografischer Lage variieren. Den genauen Zeitpunkt bestimmen Geistliche.

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Wie genau praktizieren Muslim:innen den Ramadan und welche Regeln gibt es?

  • 🛑

    Während des Fastenmonats essen und trinken Muslime von Morgengrauen bis Sonnenuntergang nichts. Auch Zigaretten und Geschlechtsverkehr sind erst abends und nachts erlaubt.

  • 🌃

    Der Tag gilt als Zeit des Fastens, das Fastenbrechen Iftar gehört zur Nacht. "Esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt", heißt es im Koran. Sahūr ist die letzte Mahlzeit vor Sonnenaufgang. Alles wichtige zu Iftar und Sahūr liest du hier.

  • 🥛

    Traditionell gebrochen wird das Fasten nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Dattel und einem Glas Milch oder Wasser.

  • 🍲

    Dann trifft sich die ganze Familie zu einem Mahl mit vielen Leckereien. Manche essen dennoch nur leichte Mahlzeiten. Viele Gläubige stehen morgens früh auf, um vor Sonnenaufgang zu frühstücken.

  • 👨‍👩‍👧‍👧

    Ramadan ist für Muslim:innen oft eine Zeit, die sie mit Familie und Freund:innen verbringen, ähnlich wie beim Lichterfest im Judentum oder beim christlichen Weihnachten.

Ramadan: Was ist das eigentlich?

Ramadan: Was ist das eigentlich?

Zurzeit findet der Ramadan statt. Doch was bedeutet das genau?

Wer muss an Ramadan fasten und welche Ausnahmen gibt es?

  • 💪

    Zum Fasten an Ramadan sind alle Muslim:innen verpflichtet, die geistig und körperlich dazu imstande sind.

  • 👧

    Es gibt aber Ausnahmen für das Fastengebot im Islam. Kinder bis zur Pubertät dürfen tagsüber essen und trinken.

  • Sie sollen nur langsam ans Fasten gewöhnt werden, indem sie beispielsweise ein paar Stunden pro Tag keine Speisen und Getränke zu sich nehmen.

  • 🤰

    Alte, Kranke, Schwangere, Stillende und Reisende müssen ebenfalls nicht fasten. Sie sollen in der Zeit besonders barmherzig sein oder das Fasten nachholen, wenn es geht. Das gilt genauso für gerade Menstruierende.

Dauer des Fastens – Wie lange geht der Ramadan und was ist das Zuckerfest?

Zuckerfest


Beim Zuckerfest Eid al-Fitr kommen viele Köstlichkeiten auf den Tisch.
© Getty Images / Canberk Sezer

  • Der Ramadan dauert je nach Jahr 29 oder 30 Tage. Direkt im Anschluss beginnt das Fest Eid al-Fitr, mit dem das Ende der Fastenzeit gefeiert wird.
  • Je nach Region dauert das Fest des Fastenbrechens zwei bis drei Tage. Die Vorbereitungen beginnen aber oft schon während des Ramadans. Familien kaufen dafür ein, kochen und backen.
  • Die Gläubigen danken mit Eid al-Fitr Allah dafür, dass sie das Fasten gemeistert haben. Sie treffen sich zu ausgiebigen Festessen mit vielen Leckereien. Oft gibt es Lichter-Umzüge und Musik.
  • Viele Muslim:innen fahren zu Eid al-Fitr nach Hause, denn es ist ein Familienfest - und einer der wichtigsten Feiertage im Islam, neben dem Opferfest.
  • Weil dann viele Süßigkeiten und Süßspeisen gegessen und verschenkt werden, ist auch vom Zuckerfest die Rede. Der Begriff kommt aus dem Türkischen, dort heißt es "Şeker Bayramı".

Wie schwer ist das Fasten wirklich?

Wie schwer ist das Fasten wirklich?

Ramadan bedeutet für die Muslim:innen tagsüber nichts zu essen und nichts zu trinken. Das konnte sich die Galileo Reporterin Maike kaum vorstellen, aber sie hat sich trotzdem der Herausforderung gestellt und ein paar Tage mitgefastet.

Wann sind Ramadan 2023 und das Zuckerfest Eid al-Fitr? Infos zu Beginn und Dauer der Fastenzeit

  • 🗓

    Der Ramadan 2023 findet in Deutschland von 22. März bis 21. April 2023 statt. Im Islamischen Kalender handelt es sich um das Jahr 1444.

  • 🎆

    Das Zuckerfest beginnt im Anschluss an den Ramadan am Abend des 21. April, also nach Sonnenuntergang.

  • 🎉

    Eid al-Fitr dauert abhängig von der Region meist bis zum Abend des 23. April.

Ramadan: Das musst du zum Kalender und dem Monat wissen

Der Ramadan findet jedes Jahr an einem anderen Datum statt und rückt dabei zehn bis zwölf Tage nach vorn.

Der Grund: Im islamischen Kalender sind die Monate abwechselnd 29 oder 30 Tage lang, das Jahr besteht aus 354 Tagen und acht Stunden. Alle zwei Jahre wird ein Schalttag ergänzt, um Unregelmäßigkeiten auszugleichen.

Wegen der Schalttage verschieben sich Feiertage im Islam, darunter der Ramadan. Durch den Zyklus beginnt der Fastenmonat in 36 Jahren wieder am gleichen Datum wie der Ramadan 2023 - und so weiter.

Insgesamt sind Jahre im islamischen Kalender zehn oder elf Tage kürzer als im weltweit am weitesten verbreiteten christlichen Gregorianischen Kalender. Das liegt daran, dass dieser ein Sonnenkalender ist: Das Jahr richtet sich nach dem Lauf der Erde um die Sonne und es dauert etwa 365 Tage.

Ramadan Moschee beten


Zum Ramadan gehören Gebete und das Studium des Koran.
© Getty Images / Scrofula

Wann sind der Fastenmonat Ramadan und das Zuckerfest im Jahr 2024?

  • Ramadan findet 2024 in Deutschland vom 10. März bis 9. April statt.
  • Das Zuckerfest folgt ab 9. April, es kann bis 11. April 2024 dauern.

Wann ist Ramadan 2025, 2026, 2027, 2028, 2029 und 2030 in Deutschland?

  • Ramadan 2025: 28. Februar bis 30. März, Zuckerfest: 30. März bis 1. April 2025.
  • Ramadan 2026: 17. Februar bis 18. März 2026, Zuckerfest: 18. bis 20. März 2026
  • Ramadan 2027: 7. Februar bis 8. März 2027, Zuckerfest: 8. bis 10. März 2027
  • Ramadan 2028: 27. Januar bis 25. Februar, Zuckerfest: 25. bis 27. Februar
  • Ramadan 2029: 15. Januar bis 13. Februar, Zuckerfest: 13. bis 15. Februar
  • Ramadan 2030: 5. Januar bis 3. Februar, Zuckerfest: 3. bis 5. Februar
  • 2030 wird Ramadan wegen der Verschiebungen zweimal stattfinden: Das zweite Mal startet er Ende Dezember 2030 und dauert bis Januar 2031.

Sprüche und Wünsche zu Ramadan: Ramadan Kareem, Eid Mubarak und Co.

Wenn der Fastenmonat beginnt und während er läuft, beglückwünschen sich Muslim:innen mit den folgenden arabischen Grußformeln:

  • Ramadan Kareem/Karim ("Habt einen großzügigen Ramadan")
  • Ramadan Mubarak ("Habt einen gesegneten Ramadan").

Noch üblicher sind Glückwünsche zum Ende des Fastenmonats, also beim Zuckerfest Eid al-Fitr. Hier gibt es zwei Grüße, einmal auf Türkisch und einmal auf Arabisch:

  • Eid Mubarak (Arabisch für "Gesegnetes Fest" oder "Frohes Fest")
  • Bayram mübarek olsun (Türkisch für "Ich wünsche dir ein gesegnetes Fest").

Möchtest du deine muslimischen Freund:innen auf Deutsch beglückwünschen, sagst du einfach: "Frohes Zuckerfest".

Häufige Fragen zum Ramadan

  • ⁉️

    Was genau ist Ramadan?

    Ramadan ist der Fastenmonat im Islam. Gläubige Muslim:innen essen und trinken in dieser Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Auch Rauchen und Geschlechtsverkehr sind untersagt. Eine wichtige Rolle spielen Gebete und das Studium des Korans. Die vier Wochen gelten als Zeit des Friedens, der Versöhnung und der Nächstenliebe.

  • ⁉️

    Was darf man an Ramadan essen?

    An Ramadan darfst du alles essen - nur nicht tagsüber. Nach Sonnenuntergang und bevor die Sonne wieder aufgeht, kannst du essen und trinken, was du magst.

  • ⁉️

    Was ist nicht erlaubt an Ramadan?

    An Ramadan ist es nicht erlaubt, nach Aufgang der Sonne zu essen, zu trinken, zu rauchen oder Sex zu haben. Wenn es dunkel wird, darfst du all das wieder tun.

  • ⁉️

    Was genau macht man an Ramadan?

    An Ramadan geht es um das Fasten und die Konzentration auf den Glauben und Allah. Du verzichtest tagsüber auf Vergnügungen sowie Speisen und Getränke. Am Ende des Ramadan steht das Zuckerfest Eid al-Fitr, eines der wichtigsten Feste im Islam.

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Veröffentlicht: 22.03.2023 / Autor: Galileo