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Strafzettel ignorieren oder zahlen? Ab wann es richtig Ärger gibt?

  • Veröffentlicht: 08.12.2020
  • 18:00 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Rote Ampel übersehen, falsch geparkt oder zu schnell gefahren - Strafzettel können ganz schön teuer werden. Wir haben die besten Tipps gegen die "Knöllchen". Im Clip: Dieses Unternehmen lässt deine Strafzettel verschwinden - und zwar völlig legal.

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Wann bekommt man einen Strafzettel?

☝️ Knöllchen, also Strafzettel, sind in Deutschland eine Verwarnung für eine Ordnungswidrigkeit. Die Strafen zwischen 5 und 55 Euro sind also "Verwarnungsgelder" und keine "Bußgelder". Die genaue Höhe der Strafen liest du hier.

😕 Du findest sie meistens unter deiner Scheibe, wenn du falsch parkst oder auch falsch hältst.

🚗 Ob du, deine Mutter oder dein Nachbar falsch geparkt haben, ist dem Gesetz übrigens egal - es haftet der Autobesitzer. Beim Blitzen ist das anders - hier haftet der Fahrer.

🚓 In Form eines Bußgeld-Bescheids kommen Strafzettel aber auch per Post zu dir nach Hause - etwa nachdem du zu schnell gefahren bist und geblitzt wurdest.

🚯 Schon gewusst? Knöllchen gibt es auch, wenn du nachweislich die Straße verschmutzt hast - oder unachtsam Müll wegschmeißt.

🤓 Der Name "Knöllchen" kommt wahrscheinlich vom kölnischen "Protoköllchen", so nannte man das "Mini-Protokoll". Auch Kopfnüsse hießen im Rheinischen "Knöllchen" - passt ja irgendwie.

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Strafzettel im Ausland: Muss ich das Knöllchen überhaupt bezahlen?

Ob zu schnell gefahren oder Falschparken, im Urlaub ist auch das schnell passiert. Doch muss ich den Strafzettel tatsächlich bezahlen oder löst sich das Problem doch von ganz allein?

  • Video
  • 01:38 Min
  • Ab 12

Kann ich Einspruch gegen Knöllchen erheben? Und wie?

📝 Falsch-Parken oder -Halten ist eine "geringfügige Ordnungswidrigkeit". Verlangt wird kein Bußgeld, sondern ein "Verwarnungsgeld" - um ein Bußgeldverfahren zu verhindern.

😏 Offiziell Einspruch erheben kannst du rechtlich gesehen aber nur gegen ein Bußgeldverfahren, und nicht gegen Verwarnungsgeld.

😣 Fühlst du dich aber trotzdem zu Unrecht beschuldigt, weil der Beamte deinen Parkschein nur nicht gesehen hat oder du gar nicht im Parkverbot standest, kannst du dich in einem Schreiben an das zuständige Ordnungsamt wenden.

📅 Zahle das Verwarnungsgeld erst mal nicht, denn damit erkennst du die Verwarnung an. Warte zunächst ab, was das Ordnungsamt sagt.

🎰 Damit gehst du aber auch ein Risiko ein: Zahlst du das Knöllchen nicht innerhalb der Frist (meistens eine Woche), kommt es zu einem Bußgeldverfahren. Dann kannst du Einspruch erheben. Bekommst du aber nicht Recht, kommen zur anfänglichen Summe noch weitere Gebühren obendrauf. Also lieber gut abwägen.

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Und wenn ich einfach nicht zahle? Wie viele Strafzettel darf ich kriegen? Gibt es Punkte in Flensburg?

😧Bezahlst du das Knöllchen einfach nicht, wird ein Bußgeldverfahren eröffnet. Kommt der Bescheid zu dir nach Hause, hast du 2 Wochen lang Zeit, zu bezahlen oder Einspruch einzulegen. Ein endgültig fälliges Bußgeld solltest du aber nicht ignorieren: Sonst kommt erst eine Mahnung, dann ein Vollstreckungs-Bescheid - und ignorierst du auch den, droht sogar Erzwingungshaft!

🚒Für einfaches Falschparken gibt es keine Punkte in Flensburg - außer du blockierst dabei Rettungsgassen oder Einsatzfahrzeuge.

🚘Notorische Knöllchen-Sammler können trotzdem ihren Lappen verlieren: Wer nämlich die dann fällige Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU) verweigert, dem droht Führerschein-Entzug. Allerdings müsstest du dich da schon über Monate mindestens einmal die Woche erwischen lassen.

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Stuttgart ist internationale "Knöllchen-Hauptstadt"

Auf Streife - mal sehen, wer heute wieder falsch parkt.
Auf Streife - mal sehen, wer heute wieder falsch parkt.© Getty Images

London, New York - in einer Angelegenheit toppt Stuttgart selbst die belebtesten Welt-Metropolen: Denn pro Jahr bekommt hier jeder Einwohner 1,5 Strafzettel. Im Schnitt kostet ein Stuttgarter "Knöllsche" zwar "nur" 16 Euro - jährlich kommen so aber rund 6 Millionen Euro zusammen!

Im internationalen Vergleich kommt Deutschland trotzdem noch gut weg: In New York zum Beispiel kostet ein Strafzettel 85 Dollar (etwa 70 Euro) und 2 Stunden im Parkhaus rund 33 Dollar (etwa 27 Euro). Die Parkhäuser in Deutschlands teuerster Stadt München kosten für die gleiche Zeit rund 6 Euro.

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