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Toxische Beziehung: Was ist das und welche Anzeichen gibt es?

  • Veröffentlicht: 13.11.2021
  • 16:00 Uhr
  • Bianca Leppert

Toxische Beziehungen gibt es nicht nur in der Liebe, sondern auch am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis. Aber was ist mit toxisch gemeint? Und wie kannst du eine solche Beziehung erkennen? Wir beantworten diese Fragen.

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Toxische Beziehung: Die wichtigsten Fakten

  • Was ist eine toxische Beziehung? Einfach ausgedrückt, kostet sie dich mehr Kraft, als du daraus schöpfst.

  • Das Wort “toxisch” bedeutet giftig. Es ist aber kein wissenschaftlicher Fachbegriff, sondern wurde mehr zum Trendbegriff. Expert:innen bezeichnen es als dysfunktionale Beziehung.

  • Das heißt: Dir redet eine andere Person ein, du seist nicht talentiert genug, nicht schlank genug oder verbietet dir etwa den Kontakt zu nahestehenden Menschen. Du ordnest dich unter. Im schlimmsten Fall ist Gewalt im Spiel.

  • Die Folgen einer toxischen Beziehung können sich in einer Depression oder anderen körperlichen Beschwerden zeigen.

  • Eine Studie des Datingportals Parship ergab: Schon jede:r dritte Deutsche war laut eigenen Angaben in einer toxischen Beziehung. Es gibt aber nicht nur in der Liebe, sondern auch in der Familie, in Freundschaften oder am Arbeitsplatz toxische Menschen.

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Wie erkenne ich eine toxische Beziehung?

Es gibt Merkmale und Anzeichen für eine toxische Beziehung. Die sind aber für Betroffene nicht immer so leicht zu erkennen. Denn Menschen, die sich in dieser ungesunden Beziehung befinden, idealisieren das Gegenüber oft.

Man stellt mit der Zeit immer öfter die eigene Wahrnehmung infrage statt des Verhaltens der anderen Person. Denn die beherrscht es sehr gut, sich manipulativ zu verhalten. An einem Tag bekommst du viele Komplimente, dann wird wieder nur kritisiert und beleidigt. Der Wechsel von Himmel zu Hölle und wieder zurück ist typisch. Dabei stehen Macht und Kontrolle im Fokus.

Oft ist der Partner ein Narzisst, dem es nur um die eigene Anerkennung und die eigenen Bedürfnisse geht. Tatsächlich sind 75 Prozent aller toxischen Partner Männer.

Anzeichen für eine toxische Beziehung

  • Eine Person versucht die andere zu kontrollieren und Macht auszuüben, möglicherweise auch mit Gewalt.

  • Es gibt unbegründete Schuldzuweisungen.

  • Unbegründete Eifersucht oder Besitzansprüche.

  • Abwertung mit Beleidigungen und Häme.

  • Du hast Angst, schon wieder etwas falsch zu machen.

  • Du fühlst dich unsicher, weißt nicht mehr, was richtig und was falsch ist.

  • Selbstaufgabe für die Partnerin oder den Partner, soziale Isolation.

  • Die Person ist nur auf ihren Vorteil aus.

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Toxische Beziehung: In welchen Bereichen gibt es sie noch?

👨‍👩‍👧‍👦 Familie: Die Eltern sind sehr kritisch und interessieren sich nicht dafür, was das Kind will, sondern drängen ihm die eigenen Ziele und Wünsche auf. Oder sie hören nicht richtig zu und vermitteln dem Kind, dass es nicht wichtig ist. Andersherum kann zu viel Nähe und das fehlende Respektieren von Grenzen ebenfalls toxisch sein.

💼 Arbeitsplatz: Das Verhältnis im Team unter den Kolleg:innen ist angespannt und von Lügen oder Mobbing bestimmt. Aber auch der Chef oder die Chefin kann toxisch sein, weil sie oder er nur Druck macht und dich nie lobt. Permanenter Stress, viele Überstunden oder fehlende Kommunikation sind ebenfalls toxische Faktoren im Job.

👭 Freundschaft: Der oder die Freund:in erzählt bei Treffen nur von sich und interessiert sich nicht für deine Sorgen und Gedanken. Danach fühlst du dich ausgelaugt. Oder du sollst ständig Gefallen tun, bekommst aber keine zurück. Wenn du dich mit anderen Freund:innen triffst, ist die Person eifersüchtig und beleidigt.

Toxische Beziehung: Wie entsteht sie?

Es gibt toxische Beziehungen, die von einer toxischen Person ausgehen. Hier treffen oft ein Narzisst und eine sehr empathische und mitfühlende Person aufeinander.

Häufig ist aber auch, dass beide Menschen toxische Züge haben und sich gegenseitig das Leben schwer machen. Das bedeutet, dass es die Symbiose des Verhaltens ist, die zu der ungesunden Dynamik führt.

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Toxische Beziehung: Dipl.-Psychologin Sonia Kaftan beantwortet die wichtigsten Fragen

Wie schützt man sich vor toxischen Beziehungen?

💬 Es gilt das Prinzip "Wissen ist Macht": Je aufgeklärter ich bin, umso weniger blinde Flecken habe ich und umso früher kann ich die typischen Anzeichen einer toxische Beziehung erkennen. Wenn die Interaktionen etwa nicht vorhersehbar sind und ich mich den Launen der anderen Person unterworfen fühle oder ich das Bedürfnis habe, mich für alles rechtfertigen zu müssen oder schlimmer noch, das Gefühl, selbst für Banalitäten um Erlaubnis bitten zu müssen (z. B. mal einen Abend alleine zu verbringen).

Wie beendet man toxische Beziehungen?

💬 Nicht um den heißen Brei herumreden, in Andeutungen sprechen oder alles relativieren. Besser: Klare, unmissverständliche Aussagen, idealerweise in Ich-Form. Also lieber "Ich habe festgestellt, dass mir das Zusammensein mit dir nicht gut tut, deshalb trennen sich unsere Wege hier" als "Ich glaube, wir passen nicht so gut zueinander, vielleicht würde uns eine Pause guttun?". Solche Aussagen laden nämlich zum Argumentieren ein. Außerdem ist es wichtig, sich ein soziales Auffangnetz zu spannen.

Bin ich toxisch? Wie erkennt man das selbst?

💬 Hier eine Auswahl an Fragen, die man sich selbst stellen kann: Gibt es vielleicht Hinweise darauf, dass sich in meinen Beziehungen immer wieder die gleichen Muster wiederholen? Kriege ich oft die Rückmeldung, dass ich einschüchternd, kontrollierend, dominant oder manipulativ bin? Reagieren andere Personen/Partner:innen oft unterwürfig auf mich? Trauen sich andere oft nicht, in meiner Anwesenheit selbstbewusst ihre eigene Meinung zu vertreten, auch wenn sie von meiner abweicht?

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