
Trinkgeld im Urlaub: So viel Tip gibt man im Ausland
Das Wichtigste zum Thema Trinkgeld
Beim Trinkgeld handelt es sich um eine freiwillige Zahlung, die über den Rechnungsbetrag hinausgeht. Damit honorieren Gäste oder Kund:innen die jeweilige Dienstleistung. Gebräuchlich ist dafür auch der englische Begriff "tip".
Ob Restaurant- oder Friseur-Besuch, Taxifahrt, Lieferservice oder Reparatur: Wer zufrieden ist, legt in der Regel ein paar Euro mehr drauf oder rundet auf einen glatten Betrag auf.
In der Gastronomie ist bei uns ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent der Rechnungssumme üblich. Fürs Trinkgeld im Ausland (siehe unten) gilt: andere Länder, andere Sitten.
In Deutschland können Mitarbeiter:innen das Trinkgeld behalten. Arbeitgeber:innen haben keinen Anspruch darauf und dürfen es auch nicht auf den Lohn anrechnen. Manchmal wird vertraglich eine gerechte Aufteilung des Trinkgelds im Team festgelegt.
Bargeldlos bezahlen: Bei der Zahlung mit Karte oder Smartphone kannst du den Betrag um das Trinkgeld erhöhen. Bestellst du beispielsweise online Essen bei einem Lieferdienst, ist es möglich, ein Online-Trinkgeld zu geben. Um jedoch sicherzustellen, dass das Extra in vollem Umfang bei dem/der Fahrer:in landet, überreichst du es am besten "cash".
Trinkgeld im Urlaub: In welchem Land du wie viel zahlst
Im Urlaub richtig "tippen": Unser Trinkgeld-Knigge verrät dir, in welchem Land welcher Betrag angemessen ist. Und dazu ein paar Gepflogenheiten, die nicht jede:r kennt.
Bist du in Europa unterwegs, kannst du dich an die 10-Prozent-Marke halten: Dort ist es in vielen Restaurants üblich, zehn Prozent der Rechnungssumme als Trinkgeld zu hinterlassen.
Allerdings gibt's Ausnahmen: In Frankreich, der Niederlande oder der Schweiz beispielsweise ist das Trinkgeld bereits im Rechnungsbetrag enthalten. Im Zweifel einen Blick auf die Rechnung werfen!
In Italien findest du häufig die Position "coperto" auf der Rechnung. Eine Service-Gebühr für Gedeck und Brot, die bis zu 5 Euro pro Person beträgt. In dem Fall "müssen" Gäste kein extra Trinkgeld geben.
Wie es mit dem "Tip" in den USA aussieht? Oder in Australien? Auch das zeigt unsere Grafik. Und wenn du noch weiter nach unten scrollst, erfährst du außerdem, wo du das Trinkgeld stecken lassen kannst.
Lass mal stecken! In diesen Ländern gibst du (besser) kein Trinkgeld
- 🇯🇵
In Japan hat Trinkgeld keine Tradition, und es wird mitunter sogar als Beleidigung empfunden. Denn guter Service gilt im Land des Lächelns als selbstverständlich.
- 🇨🇳
China betreibt in vielen Geschäftsbereichen eine "no-tipping policy": Service-Mitarbeiter:innen in Restaurants und Bars etwa dürfen keine "Geld-Geschenke" annehmen.
- 🇩🇰
In Dänemark wird kein Trinkgeld erwartet - ebenso wenig wie in Norwegen oder Finnland. In skandinavischen Ländern tut’s auch eine freundliche Geste. Die Ausnahme ist Schweden: Hier ist in Restaurants ein Trinkgeld in Höhe von zehn Prozent des Rechnungsbetrages erwünscht.
Trinkgeld: Woher stammt der Begriff?
"Trinckgeld" gab es in Deutschland bereits im späten Mittelalter. Man steckte Boten, Handwerkern oder Fuhrleuten ein paar Groschen zu, um sich für ihre Dienste erkenntlich zu zeigen. Ursprünglich war das Trinkgeld zum Vertrinken gedacht. Der/die Spender:in händigt es mit dem Wunsch aus, dass die bedachte Person mit dem Geld auf ihr/sein Wohl trinken möge.
Allerdings waren die Grenzen zur Bestechlichkeit schon immer fließend. Der deutsche Schriftsteller und Aufklärer Adolph Knigge ging darauf in seinem 1788 erschienenen Werk "Über den Umgang mit Menschen" ein: Darin beschreibt er das Trinkgeld als bewährtes Mittel, Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu räumen.
"Korkengeld" oder "Gabelgeld"? Wofür sind die da?
🍾 Auch beim Korkengeld geht's ums Trinken: Es wird fällig, wenn man in einem Restaurant eigens mitgebrachte Getränke konsumiert - etwa bei einer privaten Feier. Das "Stöpselgeld" soll den Gewinn-Ausfall minimieren, die Höhe handeln Lokal-Besitzer:in und Gäste vorab aus.
🎂 Das "süße" Pendant dazu ist das Gabelgeld. Manche Lokale erheben es, wenn jemand bei einer Geburtstags- oder Hochzeitsfeier die Torte(n) selbst mitbringt. Es stellt die Gebühr für die Benutzung des Bestecks dar.
Häufige Fragen zum Thema Trinkgeld
- ⁉️
Wann gibt man Trinkgeld?
Das Trinkgeld ist eine freiwillige Zahlung, die man dem Personal für einen guten Service/Dienstleistung gibt. Wenn man also mit dem Service zufrieden ist und dies belohnen will, schlägt man zu dem ursprünglichen Rechnungsbetrag etwas drauf.
- ⁉️
Wie viel Trinkgeld ist üblich?
Innerhalb Deutschlands sind fünf bis zehn Prozent vom Rechnungsbetrag üblich. Auch in anderen Ländern Europas ist es üblich Trinkgeld zu geben. Ausnahme: Schweiz, Frankreich, Niederlande und Italien.
- ⁉️
Wo ist Trinkgeld bereits im Rechnungsbetrag inbegriffen?
In Ländern wie der Schweiz, Niederlande und in Frankreich ist das Trinkgeld bereits im Preis inbegriffen. Ein kurzer Blick auf den Bon sollte reichen um zu sehen, ob man bereits ein Trinkgeld gegeben hat.
- ⁉️
Muss ich Trinkgeld in Italien geben?
In Italien findest du oft die Aufstellung "coperto" auf der Rechnung. Das ist eine Gebühr für ein Brot und Gedeck. Diese Beträgt pro Person bis zu fünf Euro. Demnach steht dir frei, ob du zusätzlich Trinkgeld gibst oder nicht.
- ⁉️
In welchem Land gibt es kein Trinkgeld?
Zum Beispiel in Japan, ist es unangebracht Trinkgeld zu geben. Dort gilt es als "selbstverständlich" guten Service zu liefern.