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Vogel des Jahres in Deutschland: Das ist der Sieger 2024

  • Veröffentlicht: 06.10.2023
  • 17:12 Uhr
  • Sven Hasselberg

Der Kiebitz ist der Vogel des Jahres 2024. Warum der taubengroße Sieger-Vogel in Deutschland nur schwer einen geeigneten Lebensraum findet und welche anderen Vögel nominiert waren, erfährst du hier. Plus: Wie gut kennst du dich mit Vogelstimmen aus? Mach den Test! Im Clip: der Robotervogel "Robird".

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Das Wichtigste zum Thema Vogel des Jahres

  • Zum 53. Mal fand dieses Jahr die Wahl zum "Vogel des Jahres" statt. Sie wird jährlich vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gehalten.

  • Für die Wahl zum "Vogel des Jahres 2024" wurden insgesamt rund 120.000 Stimmen abgegeben. Gewonnen hat dieses Mal der Kiebitz - mit satten 33.289 Stimmen. Er wird sein Amt im Januar 2024 antreten - zum bereits zweiten Mal. Den Titel hatte er nämlich schon einmal 1996.

  • Bis dahin bleibt das Braunkehlchen der amtierende Sieger. Er erhielt letztes Jahr 58.609 Stimmen von insgesamt knapp 135.000. Den Titel "Vogel des Jahres 2023" trägt der Singvogel mit orange-brauner Brust nach 1987 zum zweiten Mal.

  • Die Wahl zum Vogel des Jahres gibt es bereits seit 1971. Erster Gewinner war damals der Wanderfalke. Mehr zum Sieger von 2024 und wer sonst noch nominiert war, erklären wir dir weiter unten.

  • Weißt du, welcher Vogel da zwitschert? Im Quiz weiter unten kannst du dein Wissen über Vogelstimmen unter Beweis stellen.

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Kiebitz: Das ist der Vogel des Jahres 2024

🏆 Der Kiebitz ist rund 28 bis 31 Zentimeter groß und hat ein schwarz-weißes Gefieder. Im Licht glänzt es metallisch grün oder violett.

🏆 Aufgrund seines sehr einprägsamen Rufes "kiewit", trägt der Kiebitz seinen Namen.

🏆 Auffällige Flugmanöver: An ihrem Brutplatz kann man Kiebitze immer wieder beobachten, wie sie Schleifen über ihrem Revier drehen und sich bei akrobatischen Flugmanövern gen Boden stürzen.

🏆 Kiebitze sind Teilzieher: Ein Teil von ihnen überwintert unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland und die anderen ziehen weiter in die Wintergebiete von Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden.

🏆 Der Kiebitz seht auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten. In Deutschland gibt es nur noch 42.000 - 67.000 Brutpaare. Grund für die Gefährdung: Trockenlegung von Mooren und Feuchtwiesen und der starke Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft.

Vogel des Jahres 2024: Die Plätze der Finalisten

Der Kiebitz erhält mit 27,8 Prozent den ersten Platz und ist somit "Vogel des Jahres 2024". Zwischen 1992 und 2016 sind seine Bestände in Deutschland um 88 Prozent zurückgegangen.
Der Kiebitz erhält mit 27,8 Prozent den ersten Platz und ist somit "Vogel des Jahres 2024". Zwischen 1992 und 2016 sind seine Bestände in Deutschland um 88 Prozent zurückgegangen. © Adobe Stock
Der Steinkauz landet mit 22,9 Prozent auf dem zweiten Platz. Dem kleinen Kauz verleihen die weißen Augenbrauen einen strengen Blick.
Der Steinkauz landet mit 22,9 Prozent auf dem zweiten Platz. Dem kleinen Kauz verleihen die weißen Augenbrauen einen strengen Blick.© picture alliance / CHROMORANGE | McPHOTO / Rolf Müller
Mit 21,5 Prozent belegt das Rebhuhn den dritten Platz. Die scheuen Vögel legen für ihre Größe eine beachtliche Menge an Eiern: Ein Weibchen kann bis zu 20 Stück legen.
Mit 21,5 Prozent belegt das Rebhuhn den dritten Platz. Die scheuen Vögel legen für ihre Größe eine beachtliche Menge an Eiern: Ein Weibchen kann bis zu 20 Stück legen.© picture alliance / imageBROKER | alimdi / Arterra
Platz 4 geht mit 19,4 Prozent an die Rauchschwalbe. Mit nur vier bis zehn Flügelschlägen kommen sie pro Sekunde bis zu 20 Meter weit.
Platz 4 geht mit 19,4 Prozent an die Rauchschwalbe. Mit nur vier bis zehn Flügelschlägen kommen sie pro Sekunde bis zu 20 Meter weit.© picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE
Den 5. Platz erhält der Wespenbussard. Der Greifvogel hat stark gebogene Krallen, die das optimale Werkzeug sind, um nach Wespenlarven im Boden zu graben.
Den 5. Platz erhält der Wespenbussard. Der Greifvogel hat stark gebogene Krallen, die das optimale Werkzeug sind, um nach Wespenlarven im Boden zu graben.© picture alliance / Zoonar | Bosch Marcus
Der Kiebitz erhält mit 27,8 Prozent den ersten Platz und ist somit "Vogel des Jahres 2024". Zwischen 1992 und 2016 sind seine Bestände in Deutschland um 88 Prozent zurückgegangen.
Der Steinkauz landet mit 22,9 Prozent auf dem zweiten Platz. Dem kleinen Kauz verleihen die weißen Augenbrauen einen strengen Blick.
Mit 21,5 Prozent belegt das Rebhuhn den dritten Platz. Die scheuen Vögel legen für ihre Größe eine beachtliche Menge an Eiern: Ein Weibchen kann bis zu 20 Stück legen.
Platz 4 geht mit 19,4 Prozent an die Rauchschwalbe. Mit nur vier bis zehn Flügelschlägen kommen sie pro Sekunde bis zu 20 Meter weit.
Den 5. Platz erhält der Wespenbussard. Der Greifvogel hat stark gebogene Krallen, die das optimale Werkzeug sind, um nach Wespenlarven im Boden zu graben.
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Braunkehlchen: Der Vogel des Jahres 2023

Das Braunkehlchen ist als Vogel des Jahres 2023 noch amtierender Sieger.
Das Braunkehlchen ist als Vogel des Jahres 2023 noch amtierender Sieger.© Getty Images

Braunkehlchen: Der Wiesenclown ist stark gefährdet

Das Braunkehlchen hat eine braun-orangene Brust und Kehle. Daher kommt auch sein Name. Er hat aber auch noch einen anderen Namen: Wiesenclown! Diesen verdankt er seinem weißen Augenstreif.

Braunkehlchen sind viel unterwegs: Sie überwintern in Afrika und kommen im April nach Deutschland. Dabei legen sie mehr als 5.000 Kilometer zurück.

Stark bedroht: Das Braunkehlchen seht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Zwischen 1980 und 2016 sank der Bestand in Deutschland um 57 Prozent. Grund für die Gefährdung: Landwirtschaft, Überdüngung und Gifteinsatz.

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3 Fun Facts über das Braunkehlchen

🎶 Der Ruf des Braunkehlchens wird als ein weiches "djü" bezeichnet. Sein Gesang besteht aus variablen und rauen Strophen, die sich währenddessen beschleunigen, bevor sie abrupt enden.

🦅 Falls ein Greifvogel in der Nähe ist, nimmt das Braunkehlchen eine "Pfahlstellung" ein, um zu versuchen , unsichtbar zu wirken.

🤡 Das Braunkehlchen wird auch als ""Wiesenclown"" bezeichnet. Der Wiesenbrüter trägt eine weiße Augenbinde, einen sogenannten Überaugenstreif.

Vogel des Jahres 2023: Die fünf Finalisten und ihre Plätze

Platz 1: Das Braunkehlchen - Der Vogel ist auch als Wiesenclown bekannt.
Platz 1: Das Braunkehlchen - Der Vogel ist auch als Wiesenclown bekannt.© picture alliance / imageBROKER | L. Werle
Platz 2: Der Feldsperling - oder Feldspatz genannt. Süßeste Liebeserklärung: Dieser Piepmatz verbringt am liebsten das ganze Leben mit demselben Partner.
Platz 2: Der Feldsperling - oder Feldspatz genannt. Süßeste Liebeserklärung: Dieser Piepmatz verbringt am liebsten das ganze Leben mit demselben Partner.© picture alliance / Zoonar | Jakub Mrocek
Platz 3: Neuntöter - Der kleine Vogel spießt seine Beute oft an Dornen oder spitzen Ästen auf, um sie dann zu verspeisen oder als Vorrat zu halten.
Platz 3: Neuntöter - Der kleine Vogel spießt seine Beute oft an Dornen oder spitzen Ästen auf, um sie dann zu verspeisen oder als Vorrat zu halten.© picture alliance / imageBROKER | Thomas Hinsche
Platz 4: Der Trauerschnäpper - Er geht gerne Mischehen ein und zeichnet sich durch seine Ruffreudigkeit aus. Der Trauerschnäpper ist außerdem durch seine kleine Größe besonders auffällig.
Platz 4: Der Trauerschnäpper - Er geht gerne Mischehen ein und zeichnet sich durch seine Ruffreudigkeit aus. Der Trauerschnäpper ist außerdem durch seine kleine Größe besonders auffällig.© picture alliance / Hinrich Bäsemann | Hinrich Bäsemann
Platz 5 geht an das Teichhuhn. Es fliegt zwar nur kurze Strecken, dafür wird es aber bis zu circa 15 Jahre alt. Der Wasservogel hat grünliche Beine, blaugraues Brustgefieder und desto älter es ist einen umso roteren Schnabel.
Platz 5 geht an das Teichhuhn. Es fliegt zwar nur kurze Strecken, dafür wird es aber bis zu circa 15 Jahre alt. Der Wasservogel hat grünliche Beine, blaugraues Brustgefieder und desto älter es ist einen umso roteren Schnabel.© picture alliance / Zoonar | Marc Schmerbeck
Platz 1: Das Braunkehlchen - Der Vogel ist auch als Wiesenclown bekannt.
Platz 2: Der Feldsperling - oder Feldspatz genannt. Süßeste Liebeserklärung: Dieser Piepmatz verbringt am liebsten das ganze Leben mit demselben Partner.
Platz 3: Neuntöter - Der kleine Vogel spießt seine Beute oft an Dornen oder spitzen Ästen auf, um sie dann zu verspeisen oder als Vorrat zu halten.
Platz 4: Der Trauerschnäpper - Er geht gerne Mischehen ein und zeichnet sich durch seine Ruffreudigkeit aus. Der Trauerschnäpper ist außerdem durch seine kleine Größe besonders auffällig.
Platz 5 geht an das Teichhuhn. Es fliegt zwar nur kurze Strecken, dafür wird es aber bis zu circa 15 Jahre alt. Der Wasservogel hat grünliche Beine, blaugraues Brustgefieder und desto älter es ist einen umso roteren Schnabel.
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Vögel beobachten: 6 Tipps vom LBV

Uhrzeit: Umtriebig sind Vögel besonders morgens und abends. In der Früh singen sie bis gut 10 Uhr und werden am Abend so zwei bis drei Stunden vor der Dämmerung aktiv. Am Mittag und Nachmittag ist hingegen eine gute Zeit, um Greifvögel zu beobachten.

👁 Fernglas: Die Experten schwören hier auf eine mindestens achtfache Vergrößerung und einen Objektiv-Durchmesser von 40 Millimeter. Die Lichtstärke eines Glases sollte nicht unter 3,5 liegen. Sie errechnet sich aus dem Objektiv-Durchmesser, geteilt durch die Vergrößerung. Gut geeignete Ferngläser kannst du für um die 150 Euro kaufen.

📚 Bestimmungsbücher: Der Handel hält zahlreiche gute Fachbücher bereit, die dir helfen, Vögel einzuordnen. Sie enthalten Infos zu den Arten und Zeichnungen, mit denen du die Tiere erkennen kannst. Achte darauf, dass sowohl Bilder von Männchen und Weibchen als auch Alt- und Jungvögeln gezeigt werden.

🎤 Notizbuch oder Diktiergerät: Wer das Vogel-Beobachten zum Hobby macht, kann gern Buch führen. Je mehr Infos, desto spannender. Dabei gilt es nicht nur die entdeckte Vogelart, sondern den Ort, das Wetter, die Uhrzeit und die Umstände oder auch das Verhalten des Tieres festzuhalten.

📱 App: Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Apps, die dir bei deinem neuen Hobby helfen können. Besonders gut eignen sie sich, wenn du wie in unserem Spiel über die Vogelstimmen erraten willst, welche Art da gerade singt.

🥾 Kleidung: Natürlich solltest du dich wetterfest und je nach Jahreszeit auch warm genug anziehen. Denn so eine Beobachtungs-Tour kann lange dauern. Achte auf gutes, festes, wasserdichtes Schuhwerk. Zur Camouflage-Kleidung raten die Experten nicht unbedingt. Vögel reagieren eher auf Bewegung als auf Farben.

Unsere Vögel sind bedroht

Durch die Zerstörung ihrer Lebensräume sind laut Bundesamt für Naturschutz auch in Deutschland viele Vogelarten gefährdet. Flüsse werden begradigt, Sümpfe trockengelegt, Umweltverschmutzung greift um sich. Landwirtschaftliche Monokulturen und feinsäuberlich getrimmte Gärten rauben den Tieren Nistplätze und Nahrung.

Zwar ist es durch Schutzgebiete und -maßnahmen gelungen, einige gefährdete Arten wie den Kranich, die Großtrappe oder den Schwarzstorch zu retten. Aber gerade die Vögel, die es einst in Massen gab, wie Sperlinge oder Stare gehen im Bestand stark zurück.

Die letzten Daten wurden 2016 erhoben. Damals lag die Gesamtzahl der Brutpaare aller Arten bei 74–100 Millionen. Amsel und Buchfink sind bei uns am häufigsten.

Hochrechnungen des Trends von 1992 bis 2016 ergaben, dass die Anzahl der Brutvögel in diesem Zeitraum in Deutschland um etwa 14 Millionen zurückging. Deshalb müssen wir auch weiter den Vogelschutz vorantreiben. Die nächste Bestandserhebung gibt es erst 2025. Eine Rangliste der häufigsten Arten findest du unten in der Tabelle.

Die Top 10 der Brutvögel in Deutschland

Die häufigsten Brutvögel in Deutschland
Die häufigsten Brutvögel in Deutschland© Galileo

So fütterst du Vögel im Winter richtig

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern hat ein Video mit sehr guten Tipps zusammengestellt.

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