
Blauwal-EKG: So schlägt das größte Herz der Welt
Das Wichtigste zum Thema Blauwal-EKG
In der kalifornischen Monterey Bay konnten Forscher der Stanford-Universität im November 2019 erstmals ein EKG-Gerät an einem Blauwal befestigen. Fast 9 Stunden lang zeichneten sie so die Herzfunktion des Meeresriesen auf.
Dafür brachten sie 4 starke Saugnäpfe an einem mobilen EKG-Gerät an, 2 davon waren mit Elektroden bestückt. Die Saugnäpfe sorgten also nicht nur für den nötigen Halt, sondern auch für die Übertragung des Herzschlags.
Überraschende Erkenntnis: Bislang vermuteten Forscher, dass der Ruhepuls eines Blauwals bei 15 Schlägen pro Minute liegt. Tatsächlich variiert der Pulsschlag extrem.
Während des EKGs tauchte der Blauwal mehrmals auf Beutefang in die Tiefe. Bei den Tauchgängen schlug sein Herz nur noch 2 bis 8 Mal pro Minute, selbst beim Auftauchen blieb der Herzschlag bei unter 10 Mal.
An der Wasseroberfläche stieg der Puls dann auf 25 bis 37 Mal pro Minute an. Die Forscher vermuten, dass das notwendig ist, um schnell wieder mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den Blauwal-Körper zu pumpen. So gleichen die Tiere das Sauerstoffdefizit aus, das bei Tauchgängen entsteht.
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Zum Vergleich: Das menschliche Herz schlägt etwa 70 Mal pro Minute.
Ozeanriese mit Mega-Herz
Was weißt du sonst noch über Wale?
Schon gewusst?
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Kraken haben 3 Herzen - eines davon ist das Hauptherz in der Körpermitte, die beiden anderen sitzen an den Kiemen.
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Überbieten kann das der Regenwurm: Er besitzt 10 Herzen, die paarweise im Körper angeordnet sind.
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Das größte Herz aller Landtiere besitzen Giraffen: Es wiegt bis zu 12 Kilogramm. Außerdem ist ihr Blutdruck doppelt so hoch wie bei anderen Säugetieren - so schafft es das Blut auch bis ganz nach oben zum Giraffen-Gehirn.