
Angriff der Klontiere: Die Feuerwalze im Meer
Das Wichtigste zum Thema Feuerwalzen
Eine Feuerwalze (Pyrosoma) ist nicht ein Lebewesen, sondern eine Kolonie von zig Tausenden Mini-Mini-Organismen. Jedes für sich ist nur ein paar Millimeter groß.
Normalerweise sind Feuerwalzen 15 bis 20 Zentimeter lang, bei einem Durchmesser von 3 bis 4 Zentimetern. Es gibt auch Riesen-Exemplare, die mehrere Meter lang werden. Die kommen so selten vor, dass sie auch "Einhörner der Meere" genannt werden.
Die Kolonie ist Innen hohl und nur auf einer Seite geschlossen. Zwar sind die einzelnen Lebewesen fest miteinander verbunden, dazwischen liegen aber kleinste Löcher, durch die Wasser strömt.
Jedes der einzelnen Tierchen lebt für sich selbst, filtert unaufhörlich Wasser und fischt dabei nach winzige Meeresalgen. Bewegt wird sich aber im Kollektiv. Einzigartig sind die Mini-Mini-Organismen nicht: Sie entstehen durch Klonen.
Gefährlich ist die Feuerwalze nicht. Die Tiere fühlen sich flauschig an, ein bisschen wie weiches Gelee.
Entdeckt wurde das Lebewesen, weil es leuchtet. Der Forscher Francois Perron sah 1804 im Meer ein leuchtendes Band, das sich sanft mit den Wellen auf und ab bewegte.
Er dachte beim Anblick des grün-bläulichen Meeresleuchtens an Phosphor. In Wahrheit handelt es sich aber um Biolumineszenz.
So gigantisch können Riesen-Feuerwalzen sein
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Und so sieht eine Feuerwalze aus der Nähe aus
Hilfe, die Feuerwalzen kommen!
60.000 in 5 Minuten - so viele Feuerwalzen gingen Biologen der amerikanischen Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA Anfang Mai 2017 vor der Küste Oregons im Nordpazifik ins Netz. Dabei leben sie eigentlich in wärmeren Gefilden.
Bis heute ist das Rätsel um die plötzliche Feuerwalzen-Flut nicht geklärt. Vermutlich hat sich das ökologische Gefüge im Nordpazifik verändert.
Für die Fischer war die Invasion bis hoch nach Alaska eine Plage, die zig Tausenden Mini-Organismen verfingen sich in den Netzen, die für Schrimps gedacht waren.
Glanzparade: Wie leuchten Lebewesen?
Biolumineszenz - so nennen Biologen die Fähigkeit von Lebewesen, sich wie eine Taschenlampe anzuknipsen. In der Tiefsee verfügen etwa 90 Prozent der Meeresbewohner über diese Strahlkraft. Dahinter steckt ein biochemischer Prozess: Der Leuchtstoff Luciferin wird mithilfe des Enzyms Luciferase oxidiert. Mit der Aufnahme von Sauerstoff entsteht zusätzliche Energie, die in Form von Licht an die Umgebung abgegeben wird. Das Ergebnis: ein Farbspiel.
Biolumineszenz tritt in zwei Formen auf. Primäres Leuchten bedeutet, dass die Lebewesen sich selbst zum Strahlen bringen können (zum Beispiel Glühwürmchen). Beim sekundären Leuchten machen sich symbiontische Bakterien ans Werk, die im Leuchtorgan "sitzen" (beispielsweise bei Fischen).