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Die größte schwimmende Stadt der Welt: Wie die Malediven dem Klimawandel trotzen

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 13:00 Uhr
  • Heike Predikant

Der steigende Meeresspiegel bedroht die Küsten-Gebiete der Welt. Die Malediven halten mit einer "Floating City" dagegen. Welche schwimmenden Projekte außerdem in Planung sind und was "Klima-Flucht" bedeutet, erfährst du ebenfalls hier. Im Clip: Das passiert, wenn der Meeresspiegel steigt.

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Das Wichtigste zum Thema Schwimmende Städte

  • Auf den Malediven entsteht bis 2027 die größte schwimmende Stadt der Welt. Das Eine-Milliarde-Dollar-Projekt des Insel-Staats im Indischen Ozean führt Dutch Docklands durch. Ein Unternehmen, das in den Niederlanden schon Tausende von schwimmenden Häusern gebaut hat.

  • Raum für die "Floating City" bietet eine 200 Hektar große Lagune, nur rund zehn Boots-Minuten von der Hauptstadt Malé entfernt. Umgeben von natürlichen Korallen-Riffen dient die Lagune als Wellenbrecher.

  • Geplant sind 5.000 Häuser für 20.000 Bewohner:innen, zudem Einkaufszentren, Hotels, Freizeit-Einrichtungen, Krankenhäuser und Schulen. Die ersten Einheiten sollen bereits 2024 bezugsfertig sein.

  • Damit alles an Ort und Stelle bleibt, wird die "Floating City" auf einem Beton-Rumpf befestigt, der am Meeresboden verankert ist. Der Clou: Steigt das Wasser, steigt die schwimmende Stadt mit.

  • Das futuristische Projekt stellt sich den Herausforderungen des Klimawandels. Vom steigenden Meeresspiegel (siehe unten) sind die Malediven besonders stark bedroht, denn mehr als 80 Prozent der Inseln liegen weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel.

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"Maldives Floating City": So soll die schwimmende Stadt aussehen

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Warum der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt

Als Klimawandel bezeichnet man eine weltweit auftretende Veränderung des Klimas über mehrere Jahrzehnte oder länger. Gegenwärtig zeigt sich eine globale Erwärmung. Sie geht auf den Einfluss des Menschen und die Treibhausgas-Emissionen zurück, die seit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden sind. Zwischen 1880 und 2020 nahm die mittlere Oberflächen-Temperatur der Erde um mehr als 1,2 Grad zu.

Die Erwärmung der Ozeane wiederum führt zu einer Ausdehnung des Wassers. Und die wärmere Luft bewirkt, dass die Gletscher und die Eis-Schilde in den Polar-Regionen schmelzen und Wasser vom Festland in die Ozeane gelangt. Beides lässt den Meeresspiegel steigen. Und dadurch besteht die Gefahr, dass Küsten-Regionen dauerhaft überflutet und dadurch unbewohnbar werden. 

Laut dem Weltklimarat (IPPC) könnte der Meeresspiegel bis 2100 um bis zu 60 Zentimeter steigen. Wird der Ausstoß von C02 und anderen Treibhausgasen nicht gesenkt, müsse man mit einem Anstieg von mehr als einem Meter rechnen. Neben den Malediven gehören Bangladesch, Ägypten, Pakistan, Indonesien und Thailand zu den Ländern, die am stärksten gefährdet sind. Weltweit leben rund 700 Millionen Menschen in Küsten-Regionen - und daher mit einer existenziellen Bedrohung.   

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In Südkorea entsteht die "Oceanix City"

Auch Südkorea baut vor: Busan, die zweitgrößte Stadt des Landes mit knapp 3,5 Millionen Einwohner:innen, liegt an der Südostküste der Koreanischen Halbinsel - und ist vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Deshalb soll dort bis 2025 eine hochwasser-sichere Stadt auf dem Ozean entstehen, in der bis zu 10.000 Menschen wohnen können: die "Oceanix City". Co-Working-Spaces, Restaurants, Freizeit-Einrichtungen, Farmen: alles inklusive.   

Das Projekt sieht mehrere Plattformen vor, die über Geh- und Radwege miteinander verbunden sind. Für den "Verkehr" zwischen den Siedlungen stehen künftig elektrisch betriebene Wasser-Taxis bereit. Außerdem ist die "Floating City" auf Selbstversorgung ausgelegt: Lebensmittel, Trinkwasser oder Strom sollen vor Ort produziert werden. 

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Wohnen wir bald alle auf dem Wasser?

Architektur für den Klimawandel: Angesichts des steigenden Meeresspiegels und der drohenden Überflutung küstennaher Gebiete werden weltweit Ideen entwickelt, um neue Lebensräume zu schaffen. Bauten im Blauen gelten als vielversprechende Zufluchtsorte. Dazu zählen "Floating Cities" ebenso wie schwimmende Häuser, Hausboote oder Unterwasser-Restaurants. 

Leben auf dem Wasser - das liegt auch in Europa im Trend. Die Niederlande beispielsweise sind bekannt dafür, Wohn-Projekte an den Klimawandel anzupassen. In Amsterdam gibt's bereits das "Schoonschip", eine nachhaltige "schwimmende Nachbarschaft" auf 30 Archen. Und die Hamburger HafenCity bekommt drei weitere "Wasser-Häuser": Der Bau der 62 Meter hohen Türme mit 240 Wohnungen soll im Frühjahr 2024 beginnen.   

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