
Oliven in Gefahr: Schädling zerstört Millionen Bäume
Das Wichtigste zum Thema Olivenbaumsterben
Das zerstörerische Bakterium Xylella fastidiosa, auch Feuerbakterium genannt, hat in der süditalienischen Region Apulien 2019 mehr als 21 Millionen Olivenbäume befallen.
Es bildet einen Biofilm in der Wirtspflanze, durch den die Bäume austrocknen und sterben. Für infizierte Bäume gibt es aktuell keine Heilung. Sie müssen gerodet werden.
Überträger des Bakteriums ist die Wiesenschaumzikade. Auch Zitrusfrüchte, Weinreben, Pfirsich-, Kirsch- und Mandelbäume sowie Rosmarin und Kaffeepflanzen können ihm zum Opfer fallen.
In Italien trat das Bakterium erstmals 2013 auf. Es stammt aus Amerika. Vermutlich wurde es über den Rotterdamer Hafen eingeschleust.
Der wirtschaftliche Schaden wird auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Die Olivenölproduktion der betroffenen Region ist um 57 Prozent eingebrochen.
Friedhof der Olivenbäume
Zum Fressen gern: Auch diese Lebensmittel kämpfen mit Parasiten
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Die Cavendish-Banane wird vom Pflanzenschädling TR4 bedroht. Der Pilz ist nun in Kolumbien angekommen. Mittel- und Südamerika liefern 99 Prozent der Bananen in deutschen Supermärkten.
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Uns schmeckt Mais. Der Heerwurm liebt ihn. Der Parasit frisst sich durch Plantagen in Nord- und Südamerika sowie in Afrika.
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Enorme Weizenverluste belasten Bauern in Afrika südlich der Sahara. Grund ist ein Pilz namens Getreideschwarzrost.
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Der größte Feind für Sojabohnen in den USA und Kanada heißt Zystennematoden. Der Fadenwurm befällt die Wurzel der Pflanze. In den Vereinigten Staaten schrumpften seit den 50ern die Sojabohnen-Erträge um 75 Prozent.
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In Reis-Anbauregionen in Asien gibt es Ernteeinbußen von bis zu 30 Prozent. Der Pilz Thanatephorus cucumeris und die Motte Chilo suppressalis machen den Getreidekörnern das Leben schwer.
Nicht nur Pflanzen sind Parasiten betroffen, sondern auch der Mensch
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Parasiten, die sich im menschlichen Gehirn festsetzen, können nicht nur der Gesundheit Schaden zufügen, sondern auch das Verhalten beeinträchtigen. In anderen Fällen tragen sie allerdings auch zur Heilung bei. Mehr dazu im Video.
Klimawandel als zusätzliche Bedrohung

Der menschengemachte Klimawandel bedroht Pflanzen weltweit.
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Durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu Extremwetter. Lange Dürreperioden oder Überschwemmungen vernichten Ernten oder begünstigen die Ausbreitung von Schädlingen.
Ist das die Rettung? Forscher züchten Superpflanzen
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Wegen der Erderwärmung und zu wenig Niederschlägen könnten Kakaobäume bis 2050 ausgestorben sein, prognostizieren Forscher der UC Berkeley. Ihr Plan: Sie wollen versuchen, robustere Kakaobäume zu züchten.