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Der Schneeleopard: Darum ist der König des Himalajas bedroht

  • Veröffentlicht: 08.01.2023
  • 19:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Jäger, Hirten und der Klimawandel: Wir erklären dir, warum der Schneeleopard zu den seltensten Katzen der Erde gehört, und wie wir ihn noch retten können. Im Clip: Mit welchen kuriosen Jobs versucht wird, bedrohte Tiere zu retten.

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Das Wichtigste zum Thema Schneeleoparden

  • Sie schleichen auf bis zu 6.000 Metern Höhe durch die Gebirge Zentralasiens. Ihr Heulen wurde im Himalaja fälschlicherweise oft für das des Yetis gehalten. Schneeleoparden gehören zu den seltensten Katzen der Erde und sind nur wenig erforscht. Laut IUCN-Redlist gibt es nur noch gut 3.400 Exemplare. Die Zahl nimmt weiter ab.

  • Sie leben als Einzelgänger und brauchen, je nachdem, wie viele Beutetiere es gibt, ein Revier von bis zu 500 Quadratkilometern. Pro Tag legen sie schon mal 30 Kilometer auf der Suche nach Fressen zurück. Auch dieser Lebensraum ist stark bedroht.

  • Willst du wissen, warum die chinesische Medizin und der Klimawandel den Schneeleoparden besonders gefährden, und welche ersten Erfolge es bei seiner Rettung zu feiern gibt? Dann lies weiter. Außerdem erfährst du, warum er Schneeschuhe trägt, nicht richtig brüllen kann und andere kuriose Fakten.

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Tierischer Weitspringer

Schneeleopard Steckbrief: Länge, Gewicht, Alter, Nahrung und Feinde der Wildkatze
Schneeleopard Steckbrief: Länge, Gewicht, Alter, Nahrung und Feinde der Wildkatze

Der Schneeleopard - Der Jäger wird zum Gejagten

Jäger haben es vor allem auf das Fell der Schneeleoparden abgesehen. Sie wildern die Tiere, stellen Fußfallen auf oder legen Gift aus, um die Pelze zu verkaufen. Auch die Knochen der Tiere gelten in der Traditionellen Chinesischen Medizin als entzündungs- und schmerzhemmend, werden zum Beispiel gegen Rheuma eingesetzt. Der Handel mit Schneeleoparden oder deren Produkten ist seit 1975 streng verboten.

Auch Hirten stellen den Tieren nach, da diese ihre Schafe reißen. Der Klimawandel raubt den Tieren gut 30 Prozent ihres Lebensraumes. Durch die Erwärmung verschiebt sich die Baumgrenze in die Höhen. Schneeleoparden meiden aber Wald.

Deshalb haben Tierschutzorganisationen Rettungsprojekte in Angriff genommen, die auch schon erste kleine Erfolge verzeichnen. Neue Erhebungen von 2021 zeigen, dass der Bestand im Vergleich mit den 90er-Jahren zumindest in der Mongolei stabil geblieben ist. Dafür sammelt der WWF dort beispielsweise Fallen ein und schickt Patrouillen los, die Wilderer stellen.

Auch unterstützt der WWF den Zoo Leipzig bei einem Zuchtprogramm zur Erhaltung der Art. Erst 2022 wurden dort wieder Zwillinge geboren. Der NABU unterhält zum Beispiel ein Schneeleoparden-Büro in Kirgisistan. Es hat ebenfalls eine Anti-Wilderer-Einheit aufgebaut, und Waffen und Fallen beschlagnahmt.

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Lebensraum: Hier gibt es den Schneeleoparden noch

Verbreitung des Schneeleoparden: Hier lebt die Wildkatze.
Verbreitung des Schneeleoparden: Hier lebt die Wildkatze.

Achtung! Versteckte Kamera!

Hier zeigt dir der WWF wie Kamerafallen in freier Wildbahn Schneeleoparden erwischen.

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6 kuriose Fakten über den Schneeleoparden

🔇 Kein Gebrüll: Der Schneeleopard ist die einzige Großkatze, die nicht brüllen kann. Das liegt an der besonderen Form seines Kehlkopfes, die das unmöglich macht. Dennoch kommuniziert er natürlich. Allerdings klingt es eher wie ein lang gezogenes Heulen oder Muhen. Im Video oben kannst du es dir anhören.

🐾 Schneeschuhe: Pro Quadratzentimeter besitzt der Schneeleopard 4.000 Haare. Auf dem menschlichen Kopf sind es gerade mal 300. Deshalb hat er ein unglaublich dichtes Fell - auch an den Sohlen der Pfoten. Diese wirken dadurch wie großflächige Schneeschuhe.

🤙 Muster: Die einzelnen Tiere lassen sich sehr gut durch ihr Fellmuster unterscheiden. Die Zeichnungen sind individuell und somit unverwechselbar wie ein Fingerabdruck.

🐆 Eigene Art: Schneeleoparden sind keine Unterart des Leoparden. Natürlich sind sie mit ihnen, wie mit anderen Großkatzen, also Löwe, Tiger oder Jaguar verwandt. Allerdings sind sie eine eigene Art mit dem lateinischen Namen Panthera Uncia. Selbst wiederum teilt sich der Schneeleopard in zwei Unterarten auf, eine lebt eher in China und dem Himalaja, die andere in Zentralasien, Russland und der Mongolei.

👻 Namen: Während er oft "König des Himalajas" genannt wird, trägt er besonders in der Mongolei den Spitznamen "Geist der Berge". Das kommt daher, dass er scheu und wie ein Geist "unsichtbar" ist. In einigen Gegenden gelten die Großkatzen sogar als heilig und sollen alte Gottheiten beschützen. Offiziell wird der Schneeleopard auch als "Irbis" und "Unze" bezeichnet.

📖 Bestseller: Das Buch "Der Schneeleopard" erschien 2021 auch in Deutschland. Der französische Reiseschriftsteller Sylvain Tesson beschreibt darin die faszinierende Suche nach dem Tier im Himalaja und liefert unglaubliche Landschaftsbeschreibungen gleich mit.

Kreislauf des Lebens: Die Aufzucht der Jungen

Paarungszeit: Von Januar bis März geben die männlichen Schneeleoparden ihr Leben als Einzelgänger kurz auf. Männchen werden ungefähr mit vier Jahren, Weibchen mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Sie setzen Duft und Kratzspuren und erkennen daran eventuelle Paarungspartner. Außerdem lassen sie ihr Heulen über Kilometer erklingen und rufen sich. Dies führte dazu, dass Yeti-Fans früher dachten, sie hören den berühmten Schn
Paarungszeit: Von Januar bis März geben die männlichen Schneeleoparden ihr Leben als Einzelgänger kurz auf. Männchen werden ungefähr mit vier Jahren, Weibchen mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Sie setzen Duft und Kratzspuren und erkennen daran eventuelle Paarungspartner. Außerdem lassen sie ihr Heulen über Kilometer erklingen und rufen sich. Dies führte dazu, dass Yeti-Fans früher dachten, sie hören den berühmten Schn© picture alliance / WILDLIFE | WILDLIFE/A.Rouse
Tragzeit: Nach der Paarungszeit verschwinden die Männchen und suchen sich auch kein weiteres Weibchen mehr. Die Entfernungen sind einfach zu groß, die Tiere zu selten und die Zeit ist zu kurz. Auch das bewirkt eine geringe Vermehrungsrate. Die Weibchen sind nun zwischen 93 und 110 Tagen trächtig. Das hängt von der Größe des Wurfs ab. In dieser Zeit suchen sie sich auch eine Geburtshöhle.
Tragzeit: Nach der Paarungszeit verschwinden die Männchen und suchen sich auch kein weiteres Weibchen mehr. Die Entfernungen sind einfach zu groß, die Tiere zu selten und die Zeit ist zu kurz. Auch das bewirkt eine geringe Vermehrungsrate. Die Weibchen sind nun zwischen 93 und 110 Tagen trächtig. Das hängt von der Größe des Wurfs ab. In dieser Zeit suchen sie sich auch eine Geburtshöhle.© picture alliance / imageBROKER | jspix
Die Babys: Meist kommen zwei bis drei Geschwister auf die Welt. Ein großer Wurf kann auch fünf Junge zählen. Ihre Augen öffnen die Kleinen erst nach einer Woche. Ihr Fell ist von Anfang an dicht und schützt sie gegen die Kälte. Schneeleoparden rollen sich gegen die Kälte auch in ihren Schwanz und bedecken damit die Schnauze. Die Mutter säugt die Kleinen gut fünf Monate, manchmal auch länger. Parallel dazu fressen sie aber sch
Die Babys: Meist kommen zwei bis drei Geschwister auf die Welt. Ein großer Wurf kann auch fünf Junge zählen. Ihre Augen öffnen die Kleinen erst nach einer Woche. Ihr Fell ist von Anfang an dicht und schützt sie gegen die Kälte. Schneeleoparden rollen sich gegen die Kälte auch in ihren Schwanz und bedecken damit die Schnauze. Die Mutter säugt die Kleinen gut fünf Monate, manchmal auch länger. Parallel dazu fressen sie aber sch© picture alliance / imageBROKER | Terry Whittaker/FLPA
Die Youngsters: Nach gut drei Monaten streifen die Jungen das erste Mal mit der Mutter außerhalb der Höhle herum. Dabei bringt die Mutter ihnen auch das Jagen bei. Auf dem Speiseplan stehen Hasen, Steinböcke, sogar kleine Yaks. Die Jungen bleiben nun 18 bis 22 Monate bei der Mutter, leben mit und lernen von ihr. Meist verlassen sie diese erst, wenn sie sich wieder paart. Das ist nur alle zwei Jahre der Fall. Auch das trägt da
Die Youngsters: Nach gut drei Monaten streifen die Jungen das erste Mal mit der Mutter außerhalb der Höhle herum. Dabei bringt die Mutter ihnen auch das Jagen bei. Auf dem Speiseplan stehen Hasen, Steinböcke, sogar kleine Yaks. Die Jungen bleiben nun 18 bis 22 Monate bei der Mutter, leben mit und lernen von ihr. Meist verlassen sie diese erst, wenn sie sich wieder paart. Das ist nur alle zwei Jahre der Fall. Auch das trägt da© picture alliance / blickwinkel/D. u. M. Sheldon
Erwachsene: Sind die jungen Schneeleoparden auf sich allein gestellt, begeben sie sich erstmal auf eine lange Wanderschaft, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Manchmal bleiben Geschwistertiere nach der Trennung von der Mutter aber noch eine Weile zusammen. Sie leiten den Übergang ins Erwachsenenleben sozusagen sanft ein, bevor sie sich dann als Einzelgänger durchschlagen und ein eigenes Revier finden. Es wurden schon Junge
Erwachsene: Sind die jungen Schneeleoparden auf sich allein gestellt, begeben sie sich erstmal auf eine lange Wanderschaft, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Manchmal bleiben Geschwistertiere nach der Trennung von der Mutter aber noch eine Weile zusammen. Sie leiten den Übergang ins Erwachsenenleben sozusagen sanft ein, bevor sie sich dann als Einzelgänger durchschlagen und ein eigenes Revier finden. Es wurden schon Junge© picture alliance / Xinhua News Agency | Xinhua
Paarungszeit: Von Januar bis März geben die männlichen Schneeleoparden ihr Leben als Einzelgänger kurz auf. Männchen werden ungefähr mit vier Jahren, Weibchen mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Sie setzen Duft und Kratzspuren und erkennen daran eventuelle Paarungspartner. Außerdem lassen sie ihr Heulen über Kilometer erklingen und rufen sich. Dies führte dazu, dass Yeti-Fans früher dachten, sie hören den berühmten Schn
Tragzeit: Nach der Paarungszeit verschwinden die Männchen und suchen sich auch kein weiteres Weibchen mehr. Die Entfernungen sind einfach zu groß, die Tiere zu selten und die Zeit ist zu kurz. Auch das bewirkt eine geringe Vermehrungsrate. Die Weibchen sind nun zwischen 93 und 110 Tagen trächtig. Das hängt von der Größe des Wurfs ab. In dieser Zeit suchen sie sich auch eine Geburtshöhle.
Die Babys: Meist kommen zwei bis drei Geschwister auf die Welt. Ein großer Wurf kann auch fünf Junge zählen. Ihre Augen öffnen die Kleinen erst nach einer Woche. Ihr Fell ist von Anfang an dicht und schützt sie gegen die Kälte. Schneeleoparden rollen sich gegen die Kälte auch in ihren Schwanz und bedecken damit die Schnauze. Die Mutter säugt die Kleinen gut fünf Monate, manchmal auch länger. Parallel dazu fressen sie aber sch
Die Youngsters: Nach gut drei Monaten streifen die Jungen das erste Mal mit der Mutter außerhalb der Höhle herum. Dabei bringt die Mutter ihnen auch das Jagen bei. Auf dem Speiseplan stehen Hasen, Steinböcke, sogar kleine Yaks. Die Jungen bleiben nun 18 bis 22 Monate bei der Mutter, leben mit und lernen von ihr. Meist verlassen sie diese erst, wenn sie sich wieder paart. Das ist nur alle zwei Jahre der Fall. Auch das trägt da
Erwachsene: Sind die jungen Schneeleoparden auf sich allein gestellt, begeben sie sich erstmal auf eine lange Wanderschaft, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Manchmal bleiben Geschwistertiere nach der Trennung von der Mutter aber noch eine Weile zusammen. Sie leiten den Übergang ins Erwachsenenleben sozusagen sanft ein, bevor sie sich dann als Einzelgänger durchschlagen und ein eigenes Revier finden. Es wurden schon Junge
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Was weißt du über Schneeleoparden?

Zum Schneeleoparden-Quiz des NABU.

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