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Seekühe: Darum sind Manati und Dugong etwas ganz Besonderes

  • Veröffentlicht: 10.04.2023
  • 18:45 Uhr
  • Galileo

Seekühe wie Manati und Dugong sind sanfte Sensibelchen. Erfahre, was die Tiere bedroht, was sie so besonders macht und wo sie noch leben.

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Das Wichtigste zum Thema Seekühe

  • Seekühe sind natürlich keine echten Kühe. Sie heißen so, weil sie Seegraswiesen abweiden. Tatsächlich sind Elefanten ihre nächsten Verwandten!

  • Meerjungfrauen gibt es wirklich - Kolumbus hat 1493 mit eigenen Augen drei gesehen. "Aber sie sind nicht so schön, wie man es ihnen nachsagt, denn ihre Gesichter hatten ein paar maskuline Züge", schrieb er in sein Tagebuch.

  • Was sich da eigentlich im Wasser rekelte, waren Seekühe. Früher befeuerten sie - vor allem aus der Ferne - die Fantasie der Seefahrer, und auch heute ranken sich um die Meerjungfrauen noch Sagen und Legenden.

  • Doch mittlerweile sind die sympathischen Meereskühe so stark bedroht, dass sie vielerorts bald selbst dem Reich der Legenden angehören könnten. Wo sie noch leben, was sie so liebens- und schützenswert macht.

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Steckbrief Seekuh

Der wissenschaftliche Name der Seekuh ist lateinisch "Sirenia" - angelehnt an "Sirene", als Meerjungfrau.
Der wissenschaftliche Name der Seekuh ist lateinisch "Sirenia" - angelehnt an "Sirene", als Meerjungfrau.© Getty Images
  • Klasse: Säugetiere, holen circa alle fünf Minuten Luft
  • Familie: Seekühe
  • 4 verschiedene Arten: Dugong, Karibik-Manati, Amazonas-Manati, Westafrikanischer Manati
  • Lebensraum: Tropische, flache Gewässer
  • Größe: 2,3 bis 4,5 Meter
  • Gewicht: 200 bis 900 Kilogramm
  • Lebenserwartung: bis 70 Jahre
  • Artbestand: gefährdet
  • Nahrung: Seegras
  • Feinde: im Meer größere Haie, im Süßwasser Krokodile und Jaguare
  • Verhalten: Einzelgänger, außer Mütter mit Kälbern

Lebensraum: Wo leben Seekühe?

Wo leben die Seekuh-Arten weltweit? Wir zeigen wir, über welche Gebiete sich ihr Lebensraum erstreckt.
Wo leben die Seekuh-Arten weltweit? Wir zeigen wir, über welche Gebiete sich ihr Lebensraum erstreckt.
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Was ist der Unterschied zwischen Manati und Dugong?

Dugongs, auch Gabelschwanz-Seekühe genannt, haben ähnlich wie Delfine eine gespreizte Schwanzflosse. Ihr Lebensraum ist ausschließlich im Meer und nicht im Süßwasser. Sie schwimmen durch Küstengebiete Ostafrikas, Arabiens, Australiens, West-Indiens, Südost-Asiens und des Roten Meeres. In China wurden sie kürzlich als ausgestorben erklärt, im Roten Meer verbleiben vermutlich nur zwei Dugongs - beides Männchen.
Dugongs, auch Gabelschwanz-Seekühe genannt, haben ähnlich wie Delfine eine gespreizte Schwanzflosse. Ihr Lebensraum ist ausschließlich im Meer und nicht im Süßwasser. Sie schwimmen durch Küstengebiete Ostafrikas, Arabiens, Australiens, West-Indiens, Südost-Asiens und des Roten Meeres. In China wurden sie kürzlich als ausgestorben erklärt, im Roten Meer verbleiben vermutlich nur zwei Dugongs - beides Männchen.© Dirk Fahrenbach
Manatis haben eine löffelförmige Schwanzflosse. Sie leben sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Es gibt Amazonas-Manatis, Karibik-Manatis und westafrikanische Manatis.
Manatis haben eine löffelförmige Schwanzflosse. Sie leben sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Es gibt Amazonas-Manatis, Karibik-Manatis und westafrikanische Manatis. © getty images
Dugongs, auch Gabelschwanz-Seekühe genannt, haben ähnlich wie Delfine eine gespreizte Schwanzflosse. Ihr Lebensraum ist ausschließlich im Meer und nicht im Süßwasser. Sie schwimmen durch Küstengebiete Ostafrikas, Arabiens, Australiens, West-Indiens, Südost-Asiens und des Roten Meeres. In China wurden sie kürzlich als ausgestorben erklärt, im Roten Meer verbleiben vermutlich nur zwei Dugongs - beides Männchen.
Manatis haben eine löffelförmige Schwanzflosse. Sie leben sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Es gibt Amazonas-Manatis, Karibik-Manatis und westafrikanische Manatis.

Die letzten Dugongs von Coron Island, Philippinen

Seekühe sind weltweit bedroht. Früher wurden sie stark bejagt, heute gefährden laut Umweltaktivist und Dugong-Experte Dirk Fahrenbach "menschengemachte Faktoren wie "Boots-Unfälle, Beifang, Klimawandel und Verschmutzung" die Sirenen. Gemeinsam mit seiner philippinischen Frau Janet, Meeresbiologin und ehemalige WWF-Mitarbeiterin, kämpft er seit den 90er-Jahren für den Fortbestand einer kleinen Dugong-Population auf der Insel Coron. Mit geschätzt nur noch 30 bis 35 Tieren ist es der größte Artbestand auf den Philippinen. Die Zukunft ist ungewiss. "Meine Frau und ich streiten uns manchmal, ob die Population schon zu klein geworden ist und bereits Inzucht herrscht. Sie sagt ja, und obwohl auch immer mal wieder frisches Blut reinkommt, hat sie wahrscheinlich recht", so Dirk Fahrenbach. Dugongs sind laut dem Experten auch deshalb so bedroht, weil sie sich nur sehr langsam fortpflanzen: "Weibchen werden erst mit neun Jahren geschlechtsreif. Die Schwangerschaft beträgt ganze zwölf Monate, und das Kalb bleibt dann zwei Jahre bei seiner Mutter. Oft vergehen viele Jahre, bis Weibchen überhaupt wieder trächtig werden." Immerhin: Seit den ersten Zählungen in den 90er-Jahren bleibt der Bestand von Coron Island dank strenger Schutzmaßnahmen und Aufklärungsarbeit stabil.

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Von Seekuh-Babys und Sympathie: Was macht Dugongs so besonders, Dirk Fahrenbach?

💬 Dass sie uns ziemlich ähnlich sind. Sie sind Säugetiere und haben meistens nur ein Baby. Das bleibt dann zwei Jahre bei der Mutter und kriegt Milch. Das ist alles sehr nah.

💬 Und wenn man ihnen so in die Augen schaut, kann man sie eigentlich nur toll finden. Sie sehen aus, als würden sie lachen.

💬 Teils sind sie zwar scheu, aber bei guter Erfahrung mit Menschen werden sie neugierig. Aban, der berühmte Dugong von Coron, posiert mittlerweile richtig.

Schutz für Dugong Aban und seine Verwandten

Seit 1992 stehen Dugongs auf den Philippinen unter Schutz. Das neugierige Dugong-Männchen Aban ist das prominenteste Mitglied der Population auf Coron Island. Er "posiert" laut Dirk Fahrenbach richtig unter Wasser.
Seit 1992 stehen Dugongs auf den Philippinen unter Schutz. Das neugierige Dugong-Männchen Aban ist das prominenteste Mitglied der Population auf Coron Island. Er "posiert" laut Dirk Fahrenbach richtig unter Wasser.© Dirk Fahrenbach
Im Rahmen von nachhaltigem Dugong Watching kann man ihm für kurze Zeit mit Abstand begegnen. Er lebt in den geschützten Gewässern der Ureinwohner "Tagbanuwa" im Norden Corons. Ihr Stamm zählt zu den ältesten der Philippinen. Früher machten sie Jagd auf die Dugongs, heute schützen sie die Tiere und klären Einheimische und Tourist:innen über die bedrohte Art auf.
Im Rahmen von nachhaltigem Dugong Watching kann man ihm für kurze Zeit mit Abstand begegnen. Er lebt in den geschützten Gewässern der Ureinwohner "Tagbanuwa" im Norden Corons. Ihr Stamm zählt zu den ältesten der Philippinen. Früher machten sie Jagd auf die Dugongs, heute schützen sie die Tiere und klären Einheimische und Tourist:innen über die bedrohte Art auf.© Dirk Fahrenbach
In den 90er-Jahren begannen Dirk Fahrenbach und seine Frau Janet, die Dugongs und Gewässer rund um ihre Tauchschule zu erforschen und zu schützen. Ihr größter Gegner: Illegale Fischerei. "Wir wurden Mitglieder der freiwilligen Küstenwache. So durften wir eine Uniform tragen und das Gesetz vertreten."
In den 90er-Jahren begannen Dirk Fahrenbach und seine Frau Janet, die Dugongs und Gewässer rund um ihre Tauchschule zu erforschen und zu schützen. Ihr größter Gegner: Illegale Fischerei. "Wir wurden Mitglieder der freiwilligen Küstenwache. So durften wir eine Uniform tragen und das Gesetz vertreten." © Dirk Fahrenbach
Seit 1992 stehen Dugongs auf den Philippinen unter Schutz. Das neugierige Dugong-Männchen Aban ist das prominenteste Mitglied der Population auf Coron Island. Er "posiert" laut Dirk Fahrenbach richtig unter Wasser.
Im Rahmen von nachhaltigem Dugong Watching kann man ihm für kurze Zeit mit Abstand begegnen. Er lebt in den geschützten Gewässern der Ureinwohner "Tagbanuwa" im Norden Corons. Ihr Stamm zählt zu den ältesten der Philippinen. Früher machten sie Jagd auf die Dugongs, heute schützen sie die Tiere und klären Einheimische und Tourist:innen über die bedrohte Art auf.
In den 90er-Jahren begannen Dirk Fahrenbach und seine Frau Janet, die Dugongs und Gewässer rund um ihre Tauchschule zu erforschen und zu schützen. Ihr größter Gegner: Illegale Fischerei. "Wir wurden Mitglieder der freiwilligen Küstenwache. So durften wir eine Uniform tragen und das Gesetz vertreten."
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Du möchtest Aban und Co. helfen?

💙 Die Organisation C3 empfängt Spenden, die in die Forschungsarbeit und in den Schutz der Meerjungfrauen von Coron fließen.

Noch mehr erstaunliches Seekuh-Wissen

💨 Manatis können pupsen, um sich fortzubewegen. Nein, wirklich! Sie haben Gasdepots im Darm. Sind sie gefüllt, treiben die Sirenen an der Oberfläche. Lassen sie Luft ab, sinken sie zu Boden.

🌱 Seekühe futtern rund 35 Kilo Seegras am Tag. Ganz nebenbei werden sie so zu Gärtnern, denn als intelligente Fresser trimmen sie das Seegras, lockern den Boden und machen ihn so fruchtbarer.

🦷 Zahnarzt? Nicht nötig: Sind die Zähne der Seekuh abgenutzt, fallen sie einfach aus - denn darunter wächst schon ein neuer Zahn.

❄️ Ausgestorbene Riesin: Einst gab es eine gigantische Seekuh, die als einzige Art die Kälte bevorzugte: Die Stellersche Seekuh wurde bis zu acht Meter groß und vier Tonnen schwer. Sie wurde 1768, nur 27 Jahre nach ihrer Entdeckung, endgültig von Jägern in der Beringsee ausgerottet.

Häufig gestellte Fragen zu Seekühen

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