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Stinktier: Kriegt man den gewaltigen Gestank überhaupt wieder weg?

  • Veröffentlicht: 03.02.2023
  • 07:45 Uhr
  • Claudia Frickel

Schwefelsäure, angebrannter Gummi und Erbrochenes: Genau so soll ein Stinktier riechen. Aber wie lange hält der Gestank und was kann man dagegen wirklich machen? Alles rund ums Stinktier erfährst du hier!

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Das musst du über Stinktiere wissen

  • Mit ihren Knopfaugen, dem schwarz-weißen Fell und dem buschigen Schwanz sehen Stinktiere putzig aus. Aus. Aber Obacht: Die kleinen Raubtiere können ganz schön fies werden.

  • Der Name Stinktier ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, eigentlich heißen die Tiere Skunks oder Skunke.

  • Weltweit gibt es zwölf Arten von Stinktieren in vier Gattungen, die meisten in Nord- und Südamerika und zwei in Asien. Die Tiere gehören zur Familie der Marder und sind unter anderem mit Waschbären und Roten Pandabären verwandt.

  • Die bekannteste Stinktier-Art ist der Streifenskunk. Das liegt zum einen an seinem charakteristischen Aussehen. Zum anderen ist er eine beliebte Zeichentrickfigur. Es gibt zum Beispiel Pepe, das liebestolle Stinktier aus Cartoon-Kurzfilmen, oder den schüchternen Skunk aus Disneys "Bambi" von 1942.

  • Gefürchtet sind Skunks, weil sie eine ganz spezielle Verteidigungsstrategie haben: Sie spritzen aus zwei Drüsen am After eine übel riechende Flüssigkeit. Die kannst du in mehreren Kilometern Entfernung noch riechen. Besonders fies: Die Tiere zielen mit Vorliebe ins Gesicht.

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Die wichtigsten Fakten über Stinktiere

Der Steckbrief der Stinktier-Art Streifenskunk
Der Steckbrief der Stinktier-Art Streifenskunk© Galileo
Stinktier Lebensraum: Hier lebt der Streifenskunk.
Stinktier Lebensraum: Hier lebt der Streifenskunk.© Galileo
Der Steckbrief der Stinktier-Art Streifenskunk
Stinktier Lebensraum: Hier lebt der Streifenskunk.

Stinktier-Steckbrief: Alles über den Streifenskunk

Wissenschaftlicher Name: Mephitis mephitis

Klasse: Säugetiere

Familie: Skunks

Lebensraum: Nordamerikanischer Kontinent mit den Vereinigten Staaten, südlichem Kanada und Nord-Mexiko

Größe: 55 bis 80 Zentimeter, inklusive des buschigen Schwanzes

Gewicht: 1,2 bis 5,5 Kilogramm

Farbe schwarz-weißes Fell

Lebenserwartung: bis 7 Jahre

Nahrung: Insekten wie Grashüpfer, Bienen, Grillen, Raupen sowie Larven, Würmer wie Regenwürmer, Echsen, Lurche, Fische und kleine Nagetiere sowie Nüsse, Blätter, Knollen

Feinde: Eulen, Greifvögel wie Adler, selten Pumas, Bären, Dachse, Luchse, Füchse

Verhalten: Einzelgänger

Aktueller Bestand: nicht gefährdet

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Stinktier-Aussehen: Streifenskunks und andere Arten

Die vier Gattungen von Stinktieren heißen Streifenskunks, Weißrüsselskunks, Fleckenskunks und Stinkdachse

Größere Stinktier-Arten wie Streifenskunks sind so groß wie Katzen. Kleinere Arten wie die Fleckenskunks messen nur zwölf Zentimeter, also weniger als die Länge einer Erwachsenen-Hand.

Der Körper der Tiere wirkt stämmig und breit. Die Beine sind kurz und der Schwanz ist lang und buschig. Skunks haben kleine Knopfaugen, runde Ohren und scharfe Krallen an Vorder- und Hinterpfoten.

Alle Stinktier-Arten sind schwarz-weiß gemustert und langhaarig. Nicht alle tragen Streifen, manche haben Flecken. Zudem kann die Zeichnung bei jedem Tier einer Art anders aussehen.

Der Streifenskunk besitzt einen schwarzen Bauch und Kopf, auch Beine und Seiten sind schwarz. Weiß sind Rücken, Hinterkopf und Schwanz. Außerdem zieht sich von der Nase bis zur Stirn ein dünner, weißer Streifen.

Stinktier-Bilder: Das Leben der Skunke

Stinktiere sind Einzelgänger, auch die Streifenskunks. Diese Art ist etwa so groß wie eine Hauskatze.
Stinktiere sind Einzelgänger, auch die Streifenskunks. Diese Art ist etwa so groß wie eine Hauskatze.© Getty Images / Kerry Hargrove
Auch andere Stinktier-Arten sind schwarz-weiß, so wie der Fleckenskunk.
Auch andere Stinktier-Arten sind schwarz-weiß, so wie der Fleckenskunk.© imageBROKER/Jx&xCxSohns iblsjr05553589
Ein Stinktier hebt den Schwanz. Wenn es vorher mit den Vorderpfoten auf den Boden trampelt und mit den Zähnen klappert, wird es gefährlich - dann sprüht es gleich.
Ein Stinktier hebt den Schwanz. Wenn es vorher mit den Vorderpfoten auf den Boden trampelt und mit den Zähnen klappert, wird es gefährlich - dann sprüht es gleich.© Getty Images / Comstock
Ein Stinktier-Baby: Die Kleinen können schon ziemlich früh sprühen, aber das stinkt noch nicht.
Ein Stinktier-Baby: Die Kleinen können schon ziemlich früh sprühen, aber das stinkt noch nicht.© IMAGO / Nature Picture Library
Eine Gruppe junger Stinktiere. Fünf bis sechs Babys bringt ein Weibchen pro Jahr zur Welt.
Eine Gruppe junger Stinktiere. Fünf bis sechs Babys bringt ein Weibchen pro Jahr zur Welt.© IMAGO / Ardea
Stinktier-Babys in einer Baumhöhle: Die Kleinen bleiben einige Wochen bei der Mutter, bevor sie selbstständig werden.
Stinktier-Babys in einer Baumhöhle: Die Kleinen bleiben einige Wochen bei der Mutter, bevor sie selbstständig werden.© Getty Images / Betty4240
Stinktiere sind Einzelgänger, auch die Streifenskunks. Diese Art ist etwa so groß wie eine Hauskatze.
Auch andere Stinktier-Arten sind schwarz-weiß, so wie der Fleckenskunk.
Ein Stinktier hebt den Schwanz. Wenn es vorher mit den Vorderpfoten auf den Boden trampelt und mit den Zähnen klappert, wird es gefährlich - dann sprüht es gleich.
Ein Stinktier-Baby: Die Kleinen können schon ziemlich früh sprühen, aber das stinkt noch nicht.
Eine Gruppe junger Stinktiere. Fünf bis sechs Babys bringt ein Weibchen pro Jahr zur Welt.
Stinktier-Babys in einer Baumhöhle: Die Kleinen bleiben einige Wochen bei der Mutter, bevor sie selbstständig werden.
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Stinktiere und ihr Angriff: Wie sie sich mit Gestank verteidigen

🦨 Stinktiere haben einige clevere Tricks auf Lager, um sich zu verteidigen. Das auffällig gemusterte Fell soll einschüchternd wirken. Fühlt sich das Tier bedroht, fletscht es die Zähne, stampft mit den Vorderpfoten und hebt den Schwanz. Spätestens jetzt solltest du viel Abstand halten, um einen Stink-Angriff zu verhindern - oder nichts abzubekommen.

🤸 Helfen alle Abschreckungsmanöver nichts, greifen Skunks zu ihrer stärksten Waffe: Sie drehen das Hinterteil zwischen die Vorderbeine und verspritzen mehrere Milliliter eines übel riechenden Sekrets, um Angreifer in die Flucht zu schlagen. Einige Stinktier-Arten machen dafür sogar einen Handstand.

👃 Die stinkende, gelbe Flüssigkeit kommt aus zwei Drüsen rechts und links vom After. Die Tiere können bis zu sechs Meter weit und sehr präzise schießen. Sie zielen in der Regel aufs Gesicht.

👁 Auf der Haut richtet das Sekret nichts an, außer dass es stinkt. Aber Achtung: Bekommst du es in die Augen, kannst du kurzzeitig erblinden. Verschluckst du die Flüssigkeit, musst du wahrscheinlich brechen und kannst sogar bewusstlos werden.

🚩 Dass die Tiere wirklich ihre Geheimwaffe einsetzen und sprühen, kommt zum Glück nicht so oft vor. Denn danach dauert es mehrere Tage, bis sich in den Drüsen neues Stink-Sekret gebildet hat. Darum nutzt das Skunk diese Verteidigung nur im äußersten Notfall.

Der Gestank des Stinktiers und was die Polizei damit zu tun hat

🤢 Die ölige Flüssigkeit aus den Stinktier-Drüsen riecht bestialisch - wie eine Mischung aus Schwefelsäure, Erbrochenem, verbranntem Gummi und einem Schuss Knoblauch. Manche wollen auch den Geruch fauler Eier wahrnehmen.

📏 Der Gestank ist so penetrant, dass man ihn noch in drei Kilometern Entfernung riechen kann. Und er hält wochenlang an, wenn du nichts dagegen tust.

🧪 Wissenschaftler:innen haben das Sekret genau unter die Lupe genommen. 160 verschiedene Substanzen befinden sich darin, 150 von ihnen sind schwefelhaltig.

👮 Nicht nur das Stinktier selbst nutzt den Gestank als Waffe, sondern seit 2008 obendrein die israelische Polizei. Forscher:innen haben dort den "Duft" im Labor künstlich erzeugt. Er kommt zum Beispiel bei nicht genehmigten Demonstrationen zum Einsatz - und wird mit Wasserwerfern verteilt.

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Welche Hausmittel helfen gegen Stinktier-Geruch?

⏲ Hat ein Skunk dich oder deinen Hund besprüht, solltest du so schnell wie möglich handeln. Je länger du wartest, desto schwieriger ist es, den Gestank loszuwerden. Fasse auf keinen Fall etwas an.

🧼 Als erste Hilfe setzt du dann dieses Hausmittel ein: Mische in einem Eimer Wasserstoffperoxid, Natron und Spülmittel. Wasche damit die betroffenen Stellen. Sei aber vorsichtig, dass nichts in die Augen kommt. Spüle danach alles ab und wasche dich mit einem duftenden Duschgel.

🍅 Tomatensaft als angebliches Wundermittel gegen Stinktier-Gestank hilft übrigens nicht so gut wie die selbst hergestellte Lösung.

🐶 Wurde dein Hund besprüht, massierst du die Mischung mit einem Schwamm in das trockene Fell. Zieh dir vorher Gummihandschuhe an. Lass die Flüssigkeit ein paar Minuten einwirken und wasche sie ab.

👕 Und was ist mit Kleidung? Manche sagen, dass der Geruch nie wieder rausgeht. Du kannst aber versuchen, Textilien eine Stunde in einer Lösung aus einem Teil Wasserstoffperoxid und sechs Teilen Wasser einzuweichen. Danach wäschst du T-Shirt oder Hose in der Waschmaschine. Wenn du danach deine Waschmaschine reinigen willst, haben wir die besten Hausmittel für dich.

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Stinktier-Lebensraum: So hausen die Raubtiere

🌎 Skunks wohnen hauptsächlich in Nord-, Mittel- und Südamerika. Der Streifenskunk ist in Kanada, den USA und Nord-Mexiko daheim. Nur die Stinkdachse leben in Südostasien.

🦨 Stinktiere in Deutschland gibt es nicht - außer als Haustiere. Es ist nicht verboten, sie zu halten. Allerdings sind sie definitiv keine Kuscheltiere, sondern Raubtiere.

🌿 Die Tiere tummeln sich in freier Natur meist in Steppen, Gras- und Buschland, Halbwüsten oder an Stadträndern. Die Einzelgänger haben jeweils ein festes Revier. Bei Weibchen misst es rund drei Quadratkilometer, bei Männchen kann es größer sein.

🌙 Skunks sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in Höhlen, die sie selbst gegraben haben oder von anderen Tieren übernehmen. Hohle Bäume dienen ebenfalls als Versteck.

🌨 Winterschlaf machen Stinktiere nicht, sie halten nur zwischendurch kurze Winterruhe. In der Zeit verkriechen sie sich zusammen mit Artgenossen in Höhlen - manchmal mit bis zu 20 anderen. Sie können im Winter bis zu 50 Prozent ihres Gewichts verlieren.

Die Nahrung von Streifenskunks: Stinktiere essen (fast) alles

🦨 Skunks sind gemächliche Tiere. Wenn sie auf Beutezug gehen, laufen sie langsam umher und schnüffeln am Boden. Nahrung buddeln sie manchmal mit ihren langen Krallen aus.

🪱 Stinktiere fressen, was sie kriegen können. Vorwiegend gehen sie auf die Jagd nach Insekten, Würmern und kleinen Säugetieren, so wie Mäusen. Sie nehmen zudem Schlangen, Lurche, Knollen, Blätter und andere Pflanzen zu sich.

🐟 Fische und Krebse gehören bei Skunks ebenfalls zum Speiseplan. Zwar können die Tiere schwimmen, aber das machen sie nicht gern. Viel lieber angeln sie die Beute mit der Vorderpfote aus dem Wasser.

🗑 Skunks machen sich obendrein über Abfall aus Mülltonnen her. Das ist schließlich leichte Beute.

Sind Stinktiere bedroht? Die Feinde der Skunke

Der Streifenskunk ist laut IUCN "nicht gefährdet" - genauso wenig wie die anderen Arten der Familie. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Zwerg-Fleckenskunk aus Mexiko gilt als bedroht.

Stinktiere haben kaum natürliche Feinde, denn die lernen schnell, dass sie sich mit ihnen besser nicht anlegen. Sogar Bären, Pumas und Luchse halten sich lieber fern. Wusstest du, dass auch der tasmanische Teufel zum Schutz vor Feinden eine übelriechende Flüssigkeit absondert?

Allerdings können Vögel schlechter riechen, deshalb macht ihnen der Gestank des Stinktier-Sekrets nichts aus. In Acht nehmen müssen sich Skunke deshalb vor Eulen und Greifvögeln wie Adlern.

Die größten Feinde von Stinktieren sind Menschen. Bis etwa 1920 war Skunk-Pelz ein beliebtes Mode-Accessoire. Teilweise wurden Skunks in Pelzfarmen gezüchtet. Heute sterben viele Stinktiere im Straßenverkehr.

Fortpflanzung und Nachwuchs von Stinktieren: So entstehen die Babys

  • Streifenskunks paaren sich meist zwischen Februar und April. Ein Männchen sucht sich nacheinander mehrere Weibchen und geht dabei manchmal sehr rigoros vor.
  • Nach 60 bis 80 Tagen bringt das Weibchen fünf bis sechs Stinktier-Babys auf die Welt, manchmal auch zwölf oder mehr. Jedes wiegt maximal 40 Gramm, so viel wie vier Erdbeeren. Erst nach drei Wochen öffnen die Kleinen die Augen, bis dahin sind sie hilflos.
  • Ihre Stinkdrüsen haben die Kleinen schon im Alter von fünf Wochen - sie können damit bereits sprühen. Aber das Sekret entwickelt seinen bestialischen Gestank erst nach ungefähr sieben Wochen.
  • Die Mutter säugt ihre Babys etwa zehn Wochen lang. Kurz danach werden sie selbstständig und suchen sich ein eigenes Revier. Allerdings überleben fast 90 Prozent des Nachwuchses den ersten Winter nicht. Wenn doch, paaren sie sich im nächsten Frühjahr.
  • Stinktiere werden in freier Natur maximal sieben Jahre alt.

Häufige Fragen zu Stinktieren

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