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Faszination Unterwasserwelt: Welche Tiefseefische findet man in den Tiefen des Meeres?

  • Veröffentlicht: 22.06.2023
  • 16:25 Uhr
  • Alena Brandt

Tiefsee-Tiere leben in ständiger Finsternis und bergen so manches Geheimnis für die Forschung. Wir sind ins Ungewisse abgetaucht.

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Das Wichtigste zum Thema Tiefseefische

  • Auf Tieren, die in 4.000 Metern Tiefe leben, lastet ein Druck, der 400 Mal höher ist als der an der Wasseroberfläche.

  • Immer wieder werden in der Tiefe bis dato unbekannte Fische entdeckt. Dabei sind oft unbemannte, mit Kameras ausgestattete U-Boote im Einsatz.

  • Ozeane bedecken rund zwei Drittel der Erdoberfläche. Die Tiefsee beginnt bei 800 Metern unterhalb des Meeresspiegels. Ihre durchschnittliche Tiefe beträgt 4.000 Meter, ihre Temperatur fast überall 2 bis 3 Grad Celsius.

  • Schätzungen zufolge leben insgesamt 15 bis 20 Prozent aller Meerestiere in der Tiefsee. Im Forschungsprojekt "Census of Marine Life" fanden Forschende allein zwischen 2000 und 2010 knapp 18.000 Arten (ein Großteil unbekannt) in den Meeren.

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An die Unterwasserwelt angepasst: Die Überlebenstricks der Tiefseefische

😬 Scharfe Zähne und ein großes Maul sind hilfreich für Tiefseeräuber, die sich einen Leckerbissen nicht entgehen lassen wollen.

🅿️ Energiesparen ist unter den extremen Bedingungen überlebenswichtig. Daher warten viele Meerestiere regungslos auf Beute, statt kraftraubende Jagdzüge zu unternehmen.

👀 Tiefseefische haben gut ausgebildete Augen. Damit fangen sie das spärliche Licht ein und können so besser sehen.

🔦 Die Meerestiere der Dunkelheit haben ihre eigene "Taschenlampe" dabei. Rund 90 Prozent von ihnen besitzen die Fähigkeit zu leuchten (Biolumineszenz), eine Fähigkeit, die sogar Schnabeltiere besitzen. Das Licht lockt Beute an, wehrt Feinde ab oder bringt Paarungswillige zusammen. Wozu das Licht noch gut ist, erfährst du in der Box zum Anglerfisch.

Wie gut kennst du dich mit Tiefseetieren aus? Video anschauen, Quiz starten und dein Wissen aufpolieren!

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Faszinierende Tiefseefische und ihre Essgewohnheiten

Der weibliche Anglerfisch besitzt eine Angelrute, die oberhalb des Mundes entspringt. Der Leuchtpunkt am Ende lockt Beutetiere nah an sein Maul. Reißt der Fisch es blitzschnell auf, wird die Beute durch den entstehenden Unterdruck eingesogen.
Der weibliche Anglerfisch besitzt eine Angelrute, die oberhalb des Mundes entspringt. Der Leuchtpunkt am Ende lockt Beutetiere nah an sein Maul. Reißt der Fisch es blitzschnell auf, wird die Beute durch den entstehenden Unterdruck eingesogen.© Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)
Tiefsee-Kalmare sind Künstler der tödlichen Umarmung. Mit Saugnäpfen an den Armen und Krallen am Ende der Tentakeln ziehen Kalmare ihre Beute zu sich ran, um sie dann zu verschlingen.
Tiefsee-Kalmare sind Künstler der tödlichen Umarmung. Mit Saugnäpfen an den Armen und Krallen am Ende der Tentakeln ziehen Kalmare ihre Beute zu sich ran, um sie dann zu verschlingen. © Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)
Der Blobfisch ist ein Boden-Bewohner. Sein Körper besteht aus einer glibberigen Masse. Ohne Wasserdruck bläst er sich auf wie ein Ballon, daher kann der Dickkopf an der Wasseroberfläche nicht überleben. Auf seinem Speiseplan stehen Krebse, Weichtiere, Seeigel.
Der Blobfisch ist ein Boden-Bewohner. Sein Körper besteht aus einer glibberigen Masse. Ohne Wasserdruck bläst er sich auf wie ein Ballon, daher kann der Dickkopf an der Wasseroberfläche nicht überleben. Auf seinem Speiseplan stehen Krebse, Weichtiere, Seeigel.© Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)
Pelagische Schnecken schweben durchs Wasser - ohne jemals den Boden zu berühren. Manche produzieren ein schleimiges Netz, mit dem sie nahrhafte Partikel wie Pflanzenplankton aus dem Wasser filtern.
Pelagische Schnecken schweben durchs Wasser - ohne jemals den Boden zu berühren. Manche produzieren ein schleimiges Netz, mit dem sie nahrhafte Partikel wie Pflanzenplankton aus dem Wasser filtern.© Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)
Fangzahnfische können andere Fische verspeisen, die fast so groß sind wie sie selbst. Auf beiden Seiten des Gehirns befinden sich Hohltaschen, damit die größten zwei Reißzähne des Unterkiefers genug Platz haben.
Fangzahnfische können andere Fische verspeisen, die fast so groß sind wie sie selbst. Auf beiden Seiten des Gehirns befinden sich Hohltaschen, damit die größten zwei Reißzähne des Unterkiefers genug Platz haben.© Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)
Der weibliche Anglerfisch besitzt eine Angelrute, die oberhalb des Mundes entspringt. Der Leuchtpunkt am Ende lockt Beutetiere nah an sein Maul. Reißt der Fisch es blitzschnell auf, wird die Beute durch den entstehenden Unterdruck eingesogen.
Tiefsee-Kalmare sind Künstler der tödlichen Umarmung. Mit Saugnäpfen an den Armen und Krallen am Ende der Tentakeln ziehen Kalmare ihre Beute zu sich ran, um sie dann zu verschlingen.
Der Blobfisch ist ein Boden-Bewohner. Sein Körper besteht aus einer glibberigen Masse. Ohne Wasserdruck bläst er sich auf wie ein Ballon, daher kann der Dickkopf an der Wasseroberfläche nicht überleben. Auf seinem Speiseplan stehen Krebse, Weichtiere, Seeigel.
Pelagische Schnecken schweben durchs Wasser - ohne jemals den Boden zu berühren. Manche produzieren ein schleimiges Netz, mit dem sie nahrhafte Partikel wie Pflanzenplankton aus dem Wasser filtern.
Fangzahnfische können andere Fische verspeisen, die fast so groß sind wie sie selbst. Auf beiden Seiten des Gehirns befinden sich Hohltaschen, damit die größten zwei Reißzähne des Unterkiefers genug Platz haben.

Wie überleben Tiefseefische den starken Druck unter Wasser?

Auf den Lebewesen der Tiefsee lastet die Wassermasse mit immensem Gewicht. In 3.000 Metern Tiefe drücken etwa 300 Kilo auf jeden Quadratzentimeter, in 10.000 Metern Tiefe ist es rund eine Tonne.

Die Tiefseefische verfügen jedoch über den Stoff Trimethylaminoxid (TMAO), der sie überleben lässt: Das Molekül stabilisiert die Proteine in ihren Zellen und schützt sie vor Verformung. Je mehr TMAO ein Fisch intus hat, umso tiefer kann er tauchen. Allerdings nicht unbegrenzt. Bei zu viel TMAO werden die Proteine zu starr und dadurch funktionsunfähig - das würde den Tiefseefischen den Garaus machen. Wie tief können Fische leben? Forschende berechneten, dass die Grenze bei einer Wassertiefe von etwa 8.200 Metern erreicht ist.

Übrigens: In den Zellen der meisten Tiere, die im Salzwasser leben, steckt TMAO. Der Stoff dient ihnen als Osmolyt. Durch eine hohe TMAO- sowie Harnstoff-Konzentration können die Meerestiere den osmotischen Druck in ihren Zellen auf einem dem Salzwasser ähnlichen Wert halten.

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Leben in Dunkelheit: Darum leuchten Anglerfische

Tiefsee- Anglerfische kommen in allen Ozeanen der Erde in einer Tiefe unterhalb von 300 Metern vor. Ab dieser Tiefe reicht das Tageslicht nicht mehr durch das dunkle Gewässer. Daher besitzt auch der Anglerfisch ein biolumineszentes Leuchtorgan.

Dieses sitzt auf der Stirn und ähnelt einer Angel - passend zu seiner Funktion: Die Angel bringt nicht nur Licht ins Dunkle, sondern dient auch der Partnersuche sowie der Anlockung von Beute. Die Opfer des Tiefseefischs halten die kleinen leuchtenden Punkte für Nahrung, etwa biolumineszent leuchtende Garnelen, und schwimmen so geradewegs auf ihr Ende zu.  

Die Leuchtkraft des Anglerfischs wird durch sogenannte Photobakterien erzeugt. Sie leben in Symbiose mit den Fischen, die ihnen im Gegenzug Schutz und Nahrung bieten. Einer Studie zufolge kommen sie aus dem Meer selbst. 

Übrigens: Bei einer Paarung zweier Anglerfische verschmilzt das kleinere männliche Meerestier vorübergehend oder auch für immer mit dem wesentlich größeren weiblichen Part. Sowohl die Haut, als auch der Blutkreislauf wachsen dabei zusammen. Diese Form des Sexualparasitismus ist im Tierreich einzigartig.  

Galileo

Jagd auf den Riesenkalmar

Der Riesenkalmar - ein Mysterium für Forscher weltweit. Ein ausgewachsenes Tier ist noch keinem Wissenschaftler vor die Linse geschwommen, denn sie leben in den Tiefen des Ozeans und tauchen nur selten nach oben. Wir haben die Tierfilmer Kirsten und Joachim Jakobsen bei ihrer Jagd nach dem Riesentintenfisch begleitet.

  • Video
  • 13:05 Min
  • Ab 12
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Warum platzen Tiefseefische, wenn sie an die Oberfläche gelangen?

Tiefseefische haben so einige Tricks entwickelt, um den gigantischen Druck in der Tiefe auszuhalten. Ein Mensch würde dort sofort zerquetscht, Taucher:innen überleben den Tauchgang in der Tiefsee nur in Kapseln aus dickem Stahl.

Viele der Tiefseefische haben keine Hohlräume, zum Beispiel eine Schwimmblase, die zerquetscht werden könnten. Außerdem sorgt ein erhöhter Innendruck im Körper für Stabilität. An der Wasseroberfläche würden sie platzen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Tiefseefische

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