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Autonome Taxi-Drohnen: So gehen wir bald in die Luft

  • Veröffentlicht: 01.12.2022
  • 19:45 Uhr
  • Claudia Frickel

Einsteigen, Ziel auswählen, abheben und losfliegen - ganz ohne Pilot:in: Autonome Taxi-Drohnen sollen bald über vielen Städten kreisen. Was die Drohnen schon können und welche Probleme es noch gibt.

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Das Wichtigste zum Thema Autonome Taxi-Drohnen

  • Eine Science-Fiction-Idee wird Wirklichkeit: Drohnen sollen bald Menschen durch die Luft befördern. Zunächst fliegt oft ein:e Pilot:in mit, in Zukunft werden die Drohnen autonom unterwegs sein.

  • Drohnen haben bislang meist Platz für ein oder zwei Passagiere. Später könnten es auch mehr sein.

  • Der erste Testflug mit Menschen an Bord gelang 2018 in China. Heute arbeiten über 100 Firmen weltweit an Drohnen, die auch Personen transportieren können.

  • Ab 2023 bietet die deutsche Firma Volocopter einen Flug-Taxi-Service in Singapur an. In Paris, Los Angeles, Dallas, China und Südkorea sollen Flug-Taxis ab 2025 starten. Dann könnte es auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen losgehen - im Testbetrieb.

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Besetzte Drohnen sind Senkrechtstarter

Drohnen fliegen bisher ohne Menschen an Bord. Sie transportieren Kameras, seltener auch Waren. Die Technik ist aber ähnlich. Diese Drohnen sind Multicopter: Sie haben vier, acht, 16 oder 18 Rotoren, die sich an mehreren Armen drehen. Die Motoren erhalten ihre Energie von Batterien an Bord.

Alle Drohnen starten und landen senkrecht, anders als ein Flugzeug. Sie heißen deshalb auch VTOL. Die Abkürzung steht für "Vertical Take-off and Landing" (senkrechter Start und Landung).

Autonome Taxi-Drohnen haben eine Fahrgast-Zelle: Der oder die Passagier:in steigt ein, wählt auf einem Display ein Ziel aus, schon geht es los.

Für die Navigation nutzt die Drohne diverse Sensoren. Sie messen Beschleunigung, Position und Luftdruck. Mithilfe von Radar erkennen sie außerdem Hindernisse.

Die fliegenden Taxis sollen nicht kreuz und quer über den Himmel sausen: Es wird feste Routen für kurze und mittlere Strecken geben. Die Drohnen verbinden dann zum Beispiel einen Flughafen mit dem Zentrum oder nahe gelegene Städte miteinander.

Galileo vom 2018-11-09

Der Drohnen-Mann

Schon wieder ein Drohnen-Video? Aber dieses ist anders! Denn es sitzt tatsächlich eine Person in der Drohne! Was dahinter steckt, erfahrt ihr hier.

  • Video
  • 01:19 Min
  • Ab 12
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Darum könnten bemannte Drohnen den Verkehr revolutionieren

🔌 Drohnen werden meist elektrisch betrieben. Sie stoßen kein CO2 aus und sind klimafreundlicher.

👂 Bei Start, Landung und während des Flugs machen Drohnen weniger Lärm als Flugzeuge oder Hubschrauber. In 75 Meter Höhe erzeugen sie zwischen 70 und 75 Dezibel. Das ist ungefähr so laut wie ein Staubsauger oder die Waschmaschine im Schleudergang.

💨 Flug-Taxis kommen schneller ans Ziel als Autos. Staus, Straßensperren und Baustellen überfliegen sie einfach.

🚗 Straßen sind weniger verstopft, weil die Menschen vom Auto aufs Flug-Taxi umsteigen.

👩‍✈️ In autonomen Flug-Taxis sollen Pilot:innen bald überflüssig sein.

Hier fliegt ein Luft-Taxi über Singapur

Vor der Kulisse des berühmten Marina Bay Sands-Hotel in Singapur kreist der Volocity von Volocopter durch die Luft.

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So schnell sind bemannte Drohnen - und so weit kommen sie

Mit einer Batterieladung kommen E-Luft-Taxis aktuell 16 bis 60 Kilometer weit. Manche Drohnen sollen sogar bis 300 Kilometer schaffen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Zum Vergleich: Mit einem Benzin- oder Diesel-Auto fährst du um die 600 Kilometer weit, mit einem E-Auto zwischen 300 und 400 Kilometer.

Für Ziele innerhalb von Städten ist die Reichweite der Drohnen gut genug. Soll es von Bonn nach Köln (25 Kilometer) oder vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen (30 Kilometer Luftlinie) gehen, könnte es je nach Drohne knapp werden.

Flug-Taxis erreichen meist 120 bis 130 km/h - sind also so schnell unterwegs wie Autos, die mit Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn fahren. Trotzdem erreichen sie das Ziel früher - in der Luft gibt's weder Ampeln noch Staus.

Diese autonomen Taxi-Drohnen heben ab

Das Start-up Velocopter aus Bruchsal hat schon einige autonome Taxidrohnen gebaut, so wie den 2X (vorn) und den VC200. Der 2X kommt bei einem Testbetrieb in Dubai zum Einsatz.
Das Start-up Velocopter aus Bruchsal hat schon einige autonome Taxidrohnen gebaut, so wie den 2X (vorn) und den VC200. Der 2X kommt bei einem Testbetrieb in Dubai zum Einsatz.© Nikolay Kazakov / Volocopter
Der Volocity von Volocopter soll ab 2023 als Taxidrohne in Singapur fliegen.
Der Volocity von Volocopter soll ab 2023 als Taxidrohne in Singapur fliegen.© Volocopter
Die autonome Taxidrohne CityAirbus ist ein Projekt von Airbus und Siemens. Der erste Testflug war 2019 in Donauwörth - noch unbemannt.
Die autonome Taxidrohne CityAirbus ist ein Projekt von Airbus und Siemens. Der erste Testflug war 2019 in Donauwörth - noch unbemannt.© CityAirbus
Der EH216 ist eine von zwei autonomen Taxidrohnen des chinesischen Herstellers Ehang. In Norwegen hat er schon eine vorläufige Betriebsgenehmigung.
Der EH216 ist eine von zwei autonomen Taxidrohnen des chinesischen Herstellers Ehang. In Norwegen hat er schon eine vorläufige Betriebsgenehmigung.© Ehang
Lilium sieht mehr aus wie ein Jet als eine Drohne, ist aber trotzdem eine. Das Lufttaxi aus Bayern soll bis zu fünf Personen 300 Kilometer weit fliegen können. 2025 könnte es losgehen.
Lilium sieht mehr aus wie ein Jet als eine Drohne, ist aber trotzdem eine. Das Lufttaxi aus Bayern soll bis zu fünf Personen 300 Kilometer weit fliegen können. 2025 könnte es losgehen.© Lillium
Die noch namenlose autonome Drohne von Joby Aviation soll 300 Kilometer weit kommen. Das Start-up hat vor Kurzem die Lufttaxi-Sparte von Uber gekauft und will 2023 durchstarten.
Die noch namenlose autonome Drohne von Joby Aviation soll 300 Kilometer weit kommen. Das Start-up hat vor Kurzem die Lufttaxi-Sparte von Uber gekauft und will 2023 durchstarten.© Joby Aviation
Das Start-up Velocopter aus Bruchsal hat schon einige autonome Taxidrohnen gebaut, so wie den 2X (vorn) und den VC200. Der 2X kommt bei einem Testbetrieb in Dubai zum Einsatz.
Der Volocity von Volocopter soll ab 2023 als Taxidrohne in Singapur fliegen.
Die autonome Taxidrohne CityAirbus ist ein Projekt von Airbus und Siemens. Der erste Testflug war 2019 in Donauwörth - noch unbemannt.
Der EH216 ist eine von zwei autonomen Taxidrohnen des chinesischen Herstellers Ehang. In Norwegen hat er schon eine vorläufige Betriebsgenehmigung.
Lilium sieht mehr aus wie ein Jet als eine Drohne, ist aber trotzdem eine. Das Lufttaxi aus Bayern soll bis zu fünf Personen 300 Kilometer weit fliegen können. 2025 könnte es losgehen.
Die noch namenlose autonome Drohne von Joby Aviation soll 300 Kilometer weit kommen. Das Start-up hat vor Kurzem die Lufttaxi-Sparte von Uber gekauft und will 2023 durchstarten.
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Welche Herausforderungen es noch gibt

🔋 Noch sind die Batterien für den elektrischen Antrieb schwer und die Reichweite gering. Aber für kurze Strecken reicht es schon.

🚏 Die Infrastruktur für fliegende Taxis muss erst geschaffen werden: Wo sollen sie starten und landen? Wo werden sie aufgeladen?

🚑 Fliegen die Drohnen ohne Pilot:innen wirklich sicher? Was ist, wenn es Turbulenzen gibt? Um das zu beantworten, muss es noch mehr Tests geben.

👮 Es ist noch nicht klar, wie der Verkehr in der Luft geregelt werden könnte.

💰 Wie teuer so ein Drohnenflug sein wird, weiß noch niemand. Aber vielleicht kostet es gar nicht so viel: Eine Studie geht von 10 Euro pro Flugminute aus. Bei einer Reise von 6 Minuten (für etwa 40 km) würden 60 Euro fällig, im Autotaxi könnten es für dieselbe Strecke je nach Verkehr und Stadt 90 Euro sein.

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