
Artemis-Mission: Wann landet die NASA endlich wieder auf dem Mond?
Das Wichtigste zum Thema Mond-Mission Artemis
Artemis ist das Missions-Programm, mit dem die US-Amerikaner zurück zum Mond wollen - 50 Jahre nach der bislang letzten Apollo-Mondlandung.
Gelungene Generalprobe Artemis 1: Die neue Mondrakete SLS hat das Raumschiff Orion im vergangenen November erfolgreich ins All und zum Mond befördert - allerdings noch ohne Crew (sieh dir die Mission in der Bildergalerie an).
Menschen sollen erst mit der dritten Artemis-Mission die Mondoberfläche betreten - schon Ende 2025! Aber: Das ist ein eher unrealistischer Plan. Der NASA fehlen derzeit noch Mondanzüge und vor allem eine einsatzfähige Landefähre.
Für die Landung hat die Nasa eine Landefähren bei SpaceX bestellt - eine Spezial-Version des Starships von Raumfahrt-Guru Elon Musk.
Der erste Testflug des Starship überhaupt Ende April gilt zwar trotz eines spektakulären Absturzes als Erfolg - dürfte aber seine Fertigstellung zumindest verzögern.
Gelungene Generalprobe: die Artemis 1-Mission in Bildern
Das neue Mondprogramm: Was gibt es auf dem Mond zu tun?
Statt wie bei Apollo nach wenigen Tagen zur Erde zurückzukehren, sollen die Astronautinnen und Astronauten wochenlang auf dem Mond forschen. Dabei sollen sie langfristig das Artemis Basis Camp errichten und Reiseziele am lunaren Südpol mit einem Wohnmobil erkunden. Ihr Ziele dabei:
- Wasser finden: Da die Besatzung längere Zeit auf dem Mond verbringt, muss sie vorhandene Ressourcen nutzen. Aus Wasser lässt sich beispielsweise Raketen-Treibstoff und Atemluft erzeugen.
- Üben für den Mars: Mit der Gateway-Raumstation möchte die NASA Langzeitaufenthalte im tieferen Weltraum trainieren. Die Station ist gleichzeitig die Blaupause für ein Mars-Raumschiff.
- Forschen: Da es auf dem Mond keinen Vulkanismus gibt, ist er quasi eine eingefrorene Ur-Erde. Anhand des Mondes wollen Forschende also die Entwicklung unseres Planeten nachvollziehen. Daher sind sie so scharf auf Proben von Mondgestein.
Der neue Auftrag für Artemis
Wenn nach 2025 Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond landen, sollen sie teils monatelang auf der Oberfläche arbeiten. Zum Vergleich: Die Apollo-Astronauten Anfang der 70er-Jahre verbrachten maximal drei Tage während einer Mission auf dem Mond.
Das Taxi zum Mond: Das Raumschiff Orion
Im oberen Teil des Raumschiffs Orion sollen bis zu sechs Astronaut:innen zum Mond fliegen. Der Turm an der Spitze enthält eine Rettungs-Rakete. Damit kann sich die Besatzung aus der Gefahrenzone schießen, falls der Start schief läuft.
Auch deutsche Technik fliegt mit zum Mond: Der Service-Modul genannte untere Teil des Raumschiffs hält Energie und Antrieb während des Flugs bereit und wird bei Airbus in Bremen gebaut. Das Modul trennt sich vor der Rückkehr zur Erde ab.
Denn beim Eintritt in die Erdatmosphäre bremst die Luft die Rückkehrkapsel in nur 20 Minuten von fast 40.000 Kilometer in der Stunde auf nur 32 ab - die notwendige Geschwindigkeit für die Fallschirme. Dabei erhitzt sich der Hitzeschild auf bis zu 2.700 Grad Celsius - eine Temperatur, bei der selbst Eisen längst geschmolzen ist.
Spannende Fakten zur Artemis-Mission
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Das neue Mondprogramm der NASA nennt sich Artemis. Ein treffender Name, denn Artemis ist in der griechischen Sagenwelt die Schwester von Apollo - Namensgeber der bisherigen Mond-Missionen.
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Bei ihrem Einsatz werden die Astronaut:innen Kameras tragen, sodass wir ihnen bei ihrer Arbeit auf dem Mond live über die Schulter schauen können.
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Falls sich Astronaut:innen auf der Suche nach Mondgestein den Fuß verknackst, hat ein Wissenschaftler in Köln eine Trage entwickelt, mit der man die verletzte Person wie in einem Wild West-Film zurück zur Mondfähre schleppen kann.
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Schlechte Nachricht für die Astros: Wie schon zu Zeiten der ersten Mondlandung wird es vermutlich wieder keine Weltraum-Toilette in der Landefähre geben - dafür ist sie zu klein. Die Astronaut:innen müssen Windeln tragen.
Artemis-Missionen: So sollen die Landungen auf dem Mond verlaufen
Klappt es mit der Mondlandung?
Die SLS sollte schon 2016 fliegen, ihr Start wurde aber 16-mal verschoben. Das hat seinen Preis: Die SLS hat seit Baubeginn 2006 umgerechnet etwa 19 Milliarden Euro verschlungen. Am 16. November hob die Rakete zum ersten Mal ab. Also: Go!
Auch das Raumschiff Orion ist von Verspätungen und Kosten-Exzessen geplagt. Mittlerweile kostet es umgerechnet 17,7 Milliarden Euro. Aber es fliegt. Also Go!
Seit 15 Jahren entwickelt die NASA einen neuen Raumanzug für den Mond. Aber: Fertig ist er immer noch nicht. Nun solle eine private Firma die ersten zwei Modelle produzieren - für umgerechnet 230 Millionen Euro. Also: Vielleicht Go!
Die Astronaut:innen sollen mit einem Starship landen. Doch das erste Starship ist nicht nur abgestürzt, es hat auch seinen Startplatz verwüstet. Immerhin: Der nächste Flug ist laut SpaceX in wenigen Monaten geplant. Also: Vielleicht Go!
Für die Mondlandung selbst benötigt die NASA umgerechnet gut 25 Milliarden Euro extra (hier mehr zu den Kosten der Artemis-Mission), aber der US-Kongress hat das Geld noch nicht freigegeben. Also: Vielleicht Go!
Fazit: Die Rückkehr zum Mond 2025 (und auch 2026) ist noch lange nicht sicher.
Ist die Mond-Mission der NASA eine gute Idee?
Häufig gestellte Fragen zum Thema Artemis-Missionen
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Wann landen wieder Astronauten auf dem Mond?
Derzeit plant die NASA Ende 2025 mit der dritten Artemis-Mission wieder Astronauten auf dem Mond zu landen. Wahrscheinlich verschiebt sich aber dieser Termin, da die Raumanzüge und die Mondlandefähre von SpaceX nicht rechtzeitig fertig werden.
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Wann war die letzte Mondlandung?
Das letzte Mal landeten Astronauten 1972 auf dem Mond. Der bislang letzte Mensch auf dem Mond war Eugene Cernan, der als Letzter der Apollo-17-Crew am 17. Dezember in die Aufstiegsfähre stieg, um den Mond zu verlassen.
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Was ist das Artemis-Programm?
Das Artemis-Programm ist eine Reihe von Missionen, mit denen die US-Amerikaner mit Hilfe der Europäer und Japaner erneut auf dem Mond landen und dort dauerhaft forschen wollen.
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Was bedeutet der Name Artemis?
Artemis ist in der griechischen Sagenwelt die Mondgöttin und Zwillingsschwester des Apollo, nach dem die NASA ihre ersten bemannten Mondmissionen benannt haben.