
Super-Crash im All: Wenn ein Riesen-Krake die Milchstraße verschlingt
Das Wichtigste zum Thema Galaxien-Crashs
Heidelberger Forscher haben den bisher größten Zusammenstoß der Milchstraße mit einer anderen Galaxie ermittelt. Name des Unfallgegners: Kraken-Galaxie.
In der Vergangenheit ist die Milchstraße immer wieder mit anderen Galaxien zusammengestoßen. Forscher zählen bisher 15 "kleine" Crashs mit weniger als 10 Millionen Sternen und 5 Riesen-Crashs mit mehr als 100 Millionen!
Die Forscher vermuten, dass die zahlreichen, kugelartigen Stern-Ansammlungen in der Milchstraße die Reste dieser Crash-Galaxien sind - quasi galaktische Fossilien.
Um den Unfall zu rekonstruieren, brachten die Forscher einem Computer mit künstlichem Neuronen-Netzwerk ("Künstliche Intelligenz") bei, galaktische Unfälle zu simulieren.
Bleibende Erinnerung: Ein solcher Crash könnte auch der Grund sein, warum die Milchstraße an ihren Enden verbogen ist.
Galaktischer Kannibalismus
Im Universum stoßen Galaxien ständig zusammen. Da die Räume zwischen ihren Sternen so groß sind, kollidieren diese selbst aber nur sehr selten miteinander. Am Ende verschmelzen die Galaxien regelrecht.
Der Stoff, aus dem die Sterne sind
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Am Nachthimmel sind fast ausschließlich Sterne unserer Heimatgalaxie zu sehen. Einzige Ausnahme: Andromeda. Der Kern dieser Nachbar-Galaxie erscheint als nebelartiger Punkt (daher auch der historische Name "Andromeda-Nebel"). Um die anderen Galaxien zu sehen, braucht man ein Teleskop.
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Unsere Milchstraße ist durch die zahlreichen Kollisionen gewachsen. Vor dem Mega-Crash vor 11 Milliarden Jahren war sie womöglich 4 Mal kleiner als heute. Laut der Simulation sind die meisten der heutigen Sterne aber an Ort und Stelle aus Gas entstanden.
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Kugelsternhaufen enthalten tausende Sterne und finden sich häufig in der Halo von Galaxien. Das ist der nur schwach schimmernde und ziemlich einsame Bereich ober- und unterhalb der Galaxie-Scheibe. Allein in der Milchstraße hat man bisher 150 entdeckt.
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Bei den Galaxie-Kollisionen stoßen auch mitgewirbelte Staubmassen aufeinander. Daraus entstehen schließlich neue Sonnensysteme wie das unsrige.
Der nächste Mega-Crash
Auch unsere 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Nachbar-Galaxie Andromeda wird eines Tages mit der Milchstraße zusammenstoßen (hier im Bild illustriert). Beruhigend: Bis dahin dauert es noch fast 4 Milliarden Jahre.
Unfall in Zeitlupe
Wissenschaftler haben auch schon simuliert, was passiert, wenn 2 Galaxien aufeinandertreffen. Anstatt sofort zu verschmelzen, umkreisen sich die Galaxien zunächst und schleudern ihre Sterne weit hinaus ins All. Ein solcher Crash dauert Hunderte Millionen Jahre.