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Hope: Auch die Sonde aus der Wüste hat den Mars erreicht

  • Veröffentlicht: 22.02.2021
  • 12:00 Uhr
  • Peter Schneider
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© MBRSC

Die arabische Sonde "Hope" ist in eine Mars-Umlaufbahn eingeschwenkt. Das schaffen normalerweise nur die Big Player der Raumfahrt-Welt. Warum sich ausgerechnet ein kleines Land am Golf so etwas zutraut - und wer neuerdings noch alles im Weltall mitmischt.

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Das Wichtigste zum Thema Mars-Sonde Hope

  • Geschafft: Nach etwa 7 Monaten und 492 Millionen Kilometern ist die Marssonde "Hope" am 9. Februar am roten Planeten eingetroffen und in eine Umlaufbahn eingeschwenkt.

  • Für die Missions-Spezialisten war es ein nervenzerreißender Moment: Die Sonde musste genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Triebwerke zünden. Sonst wäre sie vorbeigeflogen - oder abgestürzt.

  • Das Ungewöhnliche: Die Sonde gehört einem Newcomer in der Raumfahrt: den Vereinigten Arabischen Emiraten. Für das kleine Land noch prestigeträchtiger: "Hope" ist die erste Mars-Mission eines arabischen Landes überhaupt.

  • Staubtrocken und sonnig: "Hope" soll das Marswetter untersuchen und klären, warum der rote Planet langsam aber sicher seine Atmosphäre in den Weltraum verliert.

  • Ein wichtiges Ziel ist offenbar, das Interesse an Wissenschaft und Technik in der Bevölkerung zu wecken. Die VAE wollen ein Wissenschaftszentrum im arabischem Raum werden. Seit Jahrzehnten ist das Land von den Einnahmen seiner Erdöl-Förderung abhängig.

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Das erste Marsbild von "Hope"...

... wurde präsentiert vom Kronprinzen von Abu Dhabi, seiner Hoheit Muhammad bin Zayid Al Nahyan

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"Hopes" Trip zum Mars

Missionsplan: So läuft Hopes 7-monatige Reise zum Mars ab.
Missionsplan: So läuft Hopes 7-monatige Reise zum Mars ab.© Mohammed Bin Rashid Space Centre
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Der NASA-Rover Perseverance - der Lebenssucher

5 "Hope"-Facts zum Staunen

🤞 Ganz sicher waren sich die Emeratis offenbar nicht, dass die Sonde ankommt. Ihr Name "Hope", arabisch Al-Amal, (الأمل) steht für "Hoffnung".

🎁 Happy Birthday: Die 1.350 Kilo schwere und würfelförmige Sonde wurde so losgeschickt, dass sie zum 50. Gründungstag der Emirate dieses Jahr eintraf.

🐱‍🚀 Oh, wie süß! Die Betreiber wissen: Eine Mission zum Mars regt die Fantasie an wie ein Besuch in Disneyland. Im Mission-Store gibt es unter anderem Kaffeetassen mit kleinen Astronauten drauf, Mission-Sticker und Raumanzüge für die Kleinen zu kaufen.

⏰ Harte Timeline: Die Ingenieure hatten nur 6 Jahre Zeit, um die Sonde zu bauen. Nicht selten dauert der Bau eines Raumfahrzeugs mehr als 10 Jahre.

👩 Islamische Länder haben nicht selten den Ruf, von Männern dominiert zu werden. Anders bei der "Hope"-Mission: Sie wird von einer Frau geleitet: Sarah al-Amiri.

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Was der Wüstenstaat im Weltraum plant

Eine eigene Träger-Rakete haben die Vereinigten Arabischen Emirate nicht. "Hope" startete daher auf einer japanischen Rakete.
Eine eigene Träger-Rakete haben die Vereinigten Arabischen Emirate nicht. "Hope" startete daher auf einer japanischen Rakete.© Picture Alliance / AP Images
Viele kennen die Vereinigten Arabischen Emirate, weil in Dubai der Burj Khalifa steht, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt.
Viele kennen die Vereinigten Arabischen Emirate, weil in Dubai der Burj Khalifa steht, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt.© picture alliance/imageBROKER
Dass es die VAE mit der Raumfahrt ernst meinen, konnte man 2019 sehen. Da flog Hassa al-Mansuri zur ISS - der erste Emerati im Weltraum.
Dass es die VAE mit der Raumfahrt ernst meinen, konnte man 2019 sehen. Da flog Hassa al-Mansuri zur ISS - der erste Emerati im Weltraum.© Mohammed Bin Rashid Space Centre
Erst 2015 verkündete Premierminister Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, dass das kleine Land am Golf in die Oberliga der Raumfahrt-Mächte aufsteigen will. Zwar holte man sich High-Tech-Hilfe aus den USA, aber die Sonde wurde in den Emiraten gebaut.
Erst 2015 verkündete Premierminister Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, dass das kleine Land am Golf in die Oberliga der Raumfahrt-Mächte aufsteigen will. Zwar holte man sich High-Tech-Hilfe aus den USA, aber die Sonde wurde in den Emiraten gebaut.© Mohammed Bin Rashid Space Centre
Die Sonde fliegt so hoch um den Mars (über 20.000 Kilometer), dass sie den gesamten Planeten und sein Wetter im Blick hat ...
Die Sonde fliegt so hoch um den Mars (über 20.000 Kilometer), dass sie den gesamten Planeten und sein Wetter im Blick hat ...© Mohammed Bin Rashid Space Centre
.... Daher kommt sie mit vergleichsweise wenigen Instrumenten aus.
.... Daher kommt sie mit vergleichsweise wenigen Instrumenten aus.© Mohammed Bin Rashid Space Centre
Die Emirate wollen eines Tages eine Stadt auf dem roten Planeten errichten. Projektname: Mars 2117
Die Emirate wollen eines Tages eine Stadt auf dem roten Planeten errichten. Projektname: Mars 2117© Mohammed Bin Rashid Space Centre
Eine eigene Träger-Rakete haben die Vereinigten Arabischen Emirate nicht. "Hope" startete daher auf einer japanischen Rakete.
Viele kennen die Vereinigten Arabischen Emirate, weil in Dubai der Burj Khalifa steht, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt.
Dass es die VAE mit der Raumfahrt ernst meinen, konnte man 2019 sehen. Da flog Hassa al-Mansuri zur ISS - der erste Emerati im Weltraum.
Erst 2015 verkündete Premierminister Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, dass das kleine Land am Golf in die Oberliga der Raumfahrt-Mächte aufsteigen will. Zwar holte man sich High-Tech-Hilfe aus den USA, aber die Sonde wurde in den Emiraten gebaut.
Die Sonde fliegt so hoch um den Mars (über 20.000 Kilometer), dass sie den gesamten Planeten und sein Wetter im Blick hat ...
.... Daher kommt sie mit vergleichsweise wenigen Instrumenten aus.
Die Emirate wollen eines Tages eine Stadt auf dem roten Planeten errichten. Projektname: Mars 2117

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Roter Planet wir kommen

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Die neuen Nationen am Raumfahrt-Himmel

  • Das kleine Israel versuchte 2019, mit der kleinen Landefähre Beresheet auf dem Mond zu landen. Wegen eines falschen Computer-Befehls stürzte sie aber kurz vor der Oberfläche ab.

  • Indien schickt schon seit Jahren mit eigenen Raketen Satelliten ins All. Noch dieses Jahr will die Atommacht Astronauten in einem eigenen Raumschiff in den Orbit transportieren.

  • Brasilien baut an der Träger-Rakete "VLM" für Kleinsatelliten. Die Entwicklung ihrer Vorgängerin endete tragisch: 2003 explodierte sie noch vor dem Start und riss 20 Menschen in den Tod.

  • Auch afrikanische Länder betreiben mittlerweile Raumfahrt. Nigeria besitzt mehrere Kommunikations-Satelliten, Unis in Südafrika und Kenia haben Satelliten auf eigene Faust entwickelt.

  • China ist DIE kommende Raumfahrt-Nation. Nach den Russland und den USA sind sie das 3. Land, das eine bemannte Raumstation unterhalten hat. Nun sendet das Riesenreich auch einen Rover zum Mars.

Galileo vom 2020-10-28

Pioniere der Raumfahrt und wie sie die Welt verändert haben

Wenn es nach Elon Musk geht, dann fliegen wir schon in 10 Jahren mit Passagieren auf den Mars. Dass diese Vision vielleicht wirklich zur Realität wird, haben wir Pionieren der Raumfahrt zu verdanken. "Galileo" stellt einige von ihnen vor.

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Die Bayern-Rakete und der Boom im Weltraum

Raketen-Power aus Bayern: Eine rein deutsche Träger-Rakete, das gab's noch nie.
Raketen-Power aus Bayern: Eine rein deutsche Träger-Rakete, das gab's noch nie.© Isar Aerospace

Auch der Freistaat Bayern will zu den neuen Raketen-Sternen am Raumfahrt-Himmel gehören. Die bayrische Landesregierung hat kürzlich angekündigt, die Entwicklung einer eigenen Träger-Rakete zu fördern.

Die "Spectrum"-Rakete wird nicht in Deutschland abheben, sondern voraussichtlich im weitgehend menschenleeren Norden von Schweden.
Die "Spectrum"-Rakete wird nicht in Deutschland abheben, sondern voraussichtlich im weitgehend menschenleeren Norden von Schweden.© Isar Aerospace

Aktuell bauen dort gleich 2 junge Raumfahrt-Unternehmen Raketen: Isar Aerospace aus München und Rocket Factory aus Augsburg.

Konkurrenz bekommen die bayrischen Raketenbauer allerdings von ehrgeizigen Nachbarn: HyImpulse Technologies aus Baden-Württemberg. Der Clou: Ihr Raumfahrzeug wird mit einer Art Kerzenwachs angetrieben und kann nicht explodieren.

Die Jungunternehmer sind Teil eines weltweiten Booms im Raketengeschäft, NewSpace genannt. Bekanntestes Gesicht der Szene ist Elon Musk und sein Unternehmen SpaceX.

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