
Missionen zum Mond: Warum alle dorthin wollen
Das Wichtigste zum Thema Geplante Mondmissionen
Weltraum-Stau: Mehr als ein Dutzende Raumfahrzeuge fliegen in den kommenden Jahren zum Mond. Ein Grund für den Hype: Die Rückkehr zu Mond. Schon Ende 2025 - in zwei Jahren - sollen wieder Menschen dort landen. Dieses Mal soll eine Frau als erste aussteigen.
Der erste, unbemannter Testflug war bereits ein voller Erfolg! Hier findest du alles zur neuen Artemis-Mission der NASA.
2022 war es 50 Jahre her, dass Apollo-Astronaut Gene Cernan als letzter Mensch auf dem Mond war. Heikelste Frage: Wenn es in den 60er-Jahren möglich war, zum Mond zu fliegen - warum ist es das nicht auch heute noch?
Antwort: Das Know-how ist verloren gegangen. Die USA gaben umgerechnet und inflationsbereinigt über 100 Milliarden Euro aus, um die ersten auf dem Mond zu sein. Nachdem sie das Rennen zum Mond gewannen, fehlte danach ein Motiv.
Mit vielen kleinen Erkundungs-Missionen tastet sich die NASA wieder an den Mond heran.
Highlight für Mondfans: Das Raumschiff Orion fliegt um den Erdtrabanten
Der erfolgreiche Start und Flug des noch unbemannten Raumschiffs Orion zum Mond waren die vorläufigen Höhepunkte des Mondmissionsjahrs 2023.
Überblick: Zehn Mondmissionen 2023
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Am 4. Mai 2023 soll die private Landefähre Peregrine mit der neuen Vulcan-Rakete starten, um für die NASA den Nordosten des Mondes zu untersuchen. Mit an Bord : ein deutsches Strahlen-Messegerät.
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Ihm folgt im Ende Juni 2023 die sechsbeinige Landefähre Nova-C der Firma "Intuitive Machines", die bei der Landung am Südpol unter anderem den aufgewirbelten Staub untersuchen soll. Die NASA fürchtet, dieser könne später die Fähre der Astronaut:innen beschädigen.
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Mini-Kundschafter: Am 28. Juni 2022 startete bereits der Satellit "Capstone". Das nur Mikrowellen-große Gerät soll die Umlaufbahn um den Mond untersuchen, auf der später die neue Raumstation Lunar Gateway kreisen soll. Zwischenzeitlich geriet "Capstone" mittlerweile ins Taumeln, konnte aber gerettet werden.
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Parkplatzsuche: Am 5. August 2022 startete Südkorea seine erste Mondmission mit einer Falcon 9 von Space X. Der Satellit Pathfinder Lunar Orbiter ist im Dezember am Mond angekommen und soll nun unter anderem eine Landestelle für spätere südkoreanische Missionen auschecken.
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Die Konkurrenz: Russland beabsichtigte, im Juli 2023 die unbemannte Landfähre Luna-25 zum Mond zu schicken. Die erste seit 1976! Der Start ist aber alles andere als sicher.
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Ende 2023 plant Elon Musk, sein wiederverwendbares Superraumschiff Starship mit Künstlern für sechs Tage zum Mond zu schicken: Youtuber, Filmemacher, Tänzerinnen - alles bezahlt vom japanischen Internet-Milliardär Yusaku Maezawa. Das Raumschiff soll den Trabanten etwa in 200 Kilometer Höhe umrunden. Es wäre der erste bemannte Flug zum Mond seit Apollo 17 im Jahr 1972.
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Nach Indiens vergeblichem Versuch 2019 auf dem Mond zu landen, nahm Premier Modi seinen schluchzenden Raumfahrt-Chef tröstend in die Arme. Im Juni 2023 versucht es die indische Raumfahrtagentur ISRO noch einmal, mit einer Landefähre weich aufzusetzen und einen Rover fahren zu lassen.
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Ende 2022 startete die japanische Mission Hakuto (für "Weißer Hase"). Ziel: die erste privat finanzierte, weiche Landung auf dem Mond. Bis kurz vor dem Aufsetzen am 25. April 2023 schien alles in Ordnung, dann brach die Verbindung ab. Offenbar war der Sprit ausgegangen und die Sonde daraufhin abgestürzt.
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Tragisch: An Bord der japanischen Landefähre war der Rover "Rashid". Nach der erfolgreichen Mars-Mission Hope versuchen sich die Vereinigten Arabischen Emirate nun am Erdtrabanten. Der passende Name für due weite Reise - "Raschid" bedeutet "Rechtgeleiteter" - hat offenbar nichts gebracht.
Die wichtigsten Mond-Fahrzeuge in Bildern
Das sind die wichtigsten Mondmissionen der Zukunft
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Die wichtigste Mission ist mit Abstand Artemis 3: die für Ende 2025 geplante Landung dreier Astronau:innen am Südpol. Sie sollen langfristig rausfinden, wie und ob sich Ressourcen auf dem Mond - vor allem Wasser - für spätere Mission nutzen lassen.
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Chinesischen Ingenieur:innen gelang es schon eine Bodenprobe vom Mond auf die Erde zu holen. Mit der Chang’e-6 planen sie, das Kunststück 2025 zu wiederholen. Dann soll die acht Tonnen schwere Sonde am Rand des Südpol-Aitken-Beckens auf der erdabgewandten Seite des Mondes landen.
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Vorausgesetzt, die Landung gelingt dieses Jahr, kann Indien zusammen mit Japan 2025 das deutlich anspruchsvollere Unterfangen Lupex angehen. Die asiatischen Länder wollen zunächst mit einer Fähre am Südpol des Mondes landen. Dort soll sie einen Roboter absetzen, um dann sechs Monate lang bis zu 1,50 Meter tief nach Wassereis zu bohren.
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Fast hätte es das kleine Israel 2019 in den Kreis der nur drei Länder geschafft, denen eine weiche Mondlandung gelang. Doch die Landefähre Beresheet zerschellte im Landeanflug. Um auf Nummer sicher zu gehen, soll Nachfolger Beresheet II 2025 gleich zwei kleine Landefähren zum Mond transportieren.
Was weißt du alles über den Mond? Finde es im Quiz heraus!
Häufig gestellte Fragen zu aktuellen Mondmissionen
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Welche Missionen fliegen 2023 zum Mond?
2023 fliegen mindestens zehn Raumfahrzeuge zum Mond - vorausgesetzt alles geht nach Plan. Am wichtigsten war bisher die Artemis 1-Mission, die das Raumschiff Orion getestet hat, mit dem schon bald Astronaut:innen zum Mond fliegen sollen.
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Wann will die Nasa wieder auf dem Mond landen?
Derzeit plant die Nasa Ende 2025, wieder mit der Artemis-3-Mission auf dem Mond zu landen (Stand April 2022).
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Warum wollen so viele Länder zum Mond fliegen?
Der Mond ist der nächst gelegene Himmelskörper im tieferen Weltraum. Dort können sich die großen Raumfahragenturen auf eine Mission zum Mars vorgbereiten. Andere Nationen nutzen Mond-Missionen aus Prestige-Gründen. Wissenschaftlich ist der Mond interessant, weil er Auskunft über die Entstehung des Mond-Erde-Systems geben kann.