
OSIRIS REx: Findet dieser Staubfänger Spuren des Lebens im All?
Das Wichtigste zum Thema OSIRIS REx
Der NASA ist es gelungen, mit der Raumsonde OSIRIS REx Gesteinsproben vom Asteroiden Bennu zu nehmen - 650 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Anti-Staubsauger-Technik: Da sich im All nichts ansaugen lässt, stieß die Sonde direkt über der Oberfläche des Asteroiden einen Gasstrahl aus und fing die aufgewirbelten Staubteilchen ein.
Die Sonde soll bis 2023 etwa 90 Gramm Asteroidenmaterial zur Erde transportieren. Für Forscher ist das enorm viel. Vergleich: Die japanischen Hayabusa-Sonden besuchten auch einen Asteroiden. Ihre Ausbeute: nur 100 Milligramm.
Forscher sind neugierig auf die Zusammensetzung der Proben. Die ist bisher weitgehend unbekannt. Gesteins-Asteroiden wie Bennu verglühen nämlich vollständig in der Atmosphäre.
Bennu ist 4,5 Milliarden Jahre alt - etwa so alt wie die Erde. Falls die Forscher auch organische Verbindungen finden, könnte uns das etwas über die Entstehung des Lebens sagen.
Touchdown!
Für nur wenige Sekunden berührte der Roboterarm der Sonde die Oberfläche des Asteroiden. Dabei stieß er einen kurzen Augenblick Stickstoffgas aus, um Staub und Steinchen aufzuwirbeln - und anschließend einzufangen.
Fun-Facts zur Mission
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Rekord: Die Sonde hat den Asteroiden monatelang in nur 1,75 Kilometer Höhe umflogen (1x in 62 Stunden). So niedrig ist noch kein Raumfahrzeug um einen Himmelskörper gekreist.
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Bevor die Sonde an ihn heranflog, machte sie monatelang hochauflösende Bilder von ihm. Wir kennen seine Oberfläche nun besser als die von Erde und Mond.
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Anti-Staubsauger-Technik: Da sich im All nichts ansaugen lässt, stieß die Sonde direkt über der Oberfläche des Asteroiden einen Gasstrahl aus und fing dann die aufgewirbelten Staubteilchen ein.
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Nach ihrem Start 2016 kehrte OSIRIS REx auf ihrem Weg zu Bennu sogar einmal zur Erde zurück. Aber nur um an ihr vorbei zu fliegen, um dabei Schwung zu holen. Bennu fliegt nämlich mit durchschnittlich etwa 100.000 km/h um die Sonne.
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Megabombe? Bennu ist ein erdnaher Asteroid. Er kommt uns also regelmäßig so nahe, dass er theoretisch die Menschheit bedroht. Es könnte also nützlich sein, ihn gründlich zu erforschen.
Houston, wir haben ein Problem: Der Deckel schließt nicht!

Weil sich der Behälter nicht richtig schloss, konnte ein Teil der Probe wieder entkommen und flog am Ende des Greifarms umher. Die eingefangene Menge reicht aber offenbar für die Wissenschaftler aus.
© NASA/Goddard/University of Arizona
Die Mission im Überblick
Rasender Schutt-Kreisel
Bennu besteht aus so lockerem Gestein, dass manche Forscher ihn als "fluffig" bezeichnen. Raste er auf die Erde zu, wäre es daher ratsamer, ihn über längere Zeit sanft beiseite zu schieben als mit einer Explosion zu sprengen.

Der 62 Millionen Tonnen schwere Geröllbrocken aus 10 Kilometer Entfernung. Er umrundet die Sonne in 436 Tagen und fliegt dabei bis zu 479.000 km nah an der Erde vorbei - nur wenig mehr als der Mond.
© NASA/Goddard/University of Arizona