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Explodiertes Starship

Warum auch der zweite gescheiterte Flug von Musks Superrakete ein Erfolg war

  • Aktualisiert: 20.11.2023
  • 10:21 Uhr
  • Peter Schneider
Am 18. November hob das Starship auf der Hauptraketenstufe "Super Heavy" zum zweiten Testflug ins All ab.
Am 18. November hob das Starship auf der Hauptraketenstufe "Super Heavy" zum zweiten Testflug ins All ab. © SpaceX

Beim zweiten Versuch erreicht das Starship endlich den Weltraum. Wehrmutstropfen: Sowohl Raumschiff als auch Rakete explodieren, bevor sie ihr Ziel erreichen. Dennoch ist der Testflug für SpaceX ein Erfolg. Hier erfährst du warum.

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Das Wichtigste zum Thema Starship

  • SpaceX hat sein neues Raumschiff Starship 140 Kilometer hoch in den Weltraum geschickt.
  • Alle Triebwerke der Starship-Rakete funktionierten offenbar einwandfrei - jedenfalls bis zum Moment, als sie explodierte - und später auch das Raumschiff. Dennoch war der Flug laut SpaceX ein Erfolg.
  • Es war der zweite Start des Starships. Auch der erste Flug hatte in einem Feuerball in 40 Kilometer geendet.
  • Das 120 Meter lange Gespann aus der riesigen Rakete Super Heavy und dem Raumschiff Starship bildet die größte Rakete aller Zeiten - größer als die legendäre Apollo-Rakete Saturn V und die gescheiterte sowjetische Super-Mondrakete N1.
  • Die wiederverwendbaren Fahrzeuge sollen die Preise von Reisen ins und im Weltall drastisch senken und bis zu 100 Menschen gleichzeitig ins All transportieren können - und eines Tages sogar zum Mars.
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Start des Starship-Gespanns

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Darum sehen die SpaceX-Ingenieure den Test als Erfolg

  • Obwohl beide Teile nach wenigen Minuten explodierten, gilt der Testflug bei SpaceX als Erfolg. Dieses Mal transportierte die Rakete das Raumschiff an die Grenzen des Weltraums, wo es 148 Kilometer Höhe und eine Geschwindigkeit von 24.000 Kilometer in der Stunde erreichte.
  • Wichtig: Alle 33 Raptor-Triebwerke der Rakete feuerten einwandfrei. Auch die Triebwerke des Raumschiffs Starship arbeiteten - bis es allerdings ebenfalls explodierte. Beim ersten Start waren gleich drei Triebwerke ausgefallen.
  • Die Trennung von Rakete und Raumschiff gelang dieses Mal. Dabei gelang sogar ein "Hot Staging": Das Raumschiff löste sich von der Rakete, während deren Triebwerke noch feuerte. Beim missglückten Erststart blieben die Teile verbunden.
  • Der Flug dürfte den SpaceX-Ingenieur:innen erneut wertvolle Daten für den nächsten Testflug liefern - ein erklärtes Prinzip des mittlerweile weltweit dominierenden Raumfahrt-Unternehmens.
  • Der neue Startturm mit Stahlummantelung funktioniert. Am 20. April hatte die ungeheure Kraft der 33 Raketenmotoren noch riesige Betonteile aus der Plattform gerissen und Hunderte Meter weit weggeschleudert.
  • Die Umgebung des Startplatzes hat nichts abbekommen. SpaceX hatte extra eine neue Wassersprinkleranlage installiert, um die Wucht der Abgase abschwächen. Das dürfte es den US-Behörden erleichtern, den nächsten Start zu genehmigen.
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So verlief der zweite Start des Starships

Vor dem Start strömt eiskaltes Sauerstoff über das Startgelände, während die Rakete betankt wird.
Vor dem Start strömt eiskaltes Sauerstoff über das Startgelände, während die Rakete betankt wird. © SpaceX
Fast pünktlich hebt das 120 Meter hohe Gefährt am Samstag um 14 Uhr vom firmeneigenen Startplatz in Boca Chica ab.
Fast pünktlich hebt das 120 Meter hohe Gefährt am Samstag um 14 Uhr vom firmeneigenen Startplatz in Boca Chica ab.© SpaceX
Dem Starship gelingt ein scheinbar pannenloser Traumstart.
Dem Starship gelingt ein scheinbar pannenloser Traumstart.© SpaceX
Nach zwei Minuten und 41 Sekunden trennten sich das Starship spektakulär von der "Super Heavy Booster" genannten Rakete.
Nach zwei Minuten und 41 Sekunden trennten sich das Starship spektakulär von der "Super Heavy Booster" genannten Rakete.© SpaceX
Statt umzudrehen und zurückzufliegen zerberstet der Booster jedoch wenige Augenblicke später in einer blendend hellen Explosion.
Statt umzudrehen und zurückzufliegen zerberstet der Booster jedoch wenige Augenblicke später in einer blendend hellen Explosion.© SpaceX
Das Starship flog noch minutenlang planmäßig weiter und war dabei als kleiner leuchtender Punkt zu erkennen.
Das Starship flog noch minutenlang planmäßig weiter und war dabei als kleiner leuchtender Punkt zu erkennen.© SpaceX
Schließlich erweiterte sich der Lichtpunkt und auch das Starship explodierte dann ebenfalls in 148 Kilometer Höhe. Womöglich hatte der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.
Schließlich erweiterte sich der Lichtpunkt und auch das Starship explodierte dann ebenfalls in 148 Kilometer Höhe. Womöglich hatte der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.© SpaceX
Vor dem Start strömt eiskaltes Sauerstoff über das Startgelände, während die Rakete betankt wird.
Fast pünktlich hebt das 120 Meter hohe Gefährt am Samstag um 14 Uhr vom firmeneigenen Startplatz in Boca Chica ab.
Dem Starship gelingt ein scheinbar pannenloser Traumstart.
Nach zwei Minuten und 41 Sekunden trennten sich das Starship spektakulär von der "Super Heavy Booster" genannten Rakete.
Statt umzudrehen und zurückzufliegen zerberstet der Booster jedoch wenige Augenblicke später in einer blendend hellen Explosion.
Das Starship flog noch minutenlang planmäßig weiter und war dabei als kleiner leuchtender Punkt zu erkennen.
Schließlich erweiterte sich der Lichtpunkt und auch das Starship explodierte dann ebenfalls in 148 Kilometer Höhe. Womöglich hatte der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.

Geplanter Missionsverlauf: Diese Route sollte das Starship eigentlich fliegen

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© SpaceX

Auch beim zweiten Versuch sollte das unbemannte Raumschiff vom texanischen Boca Chica aus von West nach Ost fast einmal um die Erde fliegen. Geplant war, dass es nach etwa 90 Minuten bei Hawaii in den Pazifischen Ozean fällt. Allerdings flog es nur knapp über den Golf von Mexiko hinaus.

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Beinah-Katastrophe und doch erfolgreich: So lief der Jungfernflug

🚀 Beim ersten Versuch hatte das Starship am 20. April tatsächlich die Startrampe hinter sich gelassen. Doch dann stürzte die Booster-Rakete samt Starship spektakulär ab.

🔥 Grund: Drei Triebwerke waren schon Sekunden nach dem Start ausgefallen. Offenbar kam es zu einem Brand, so dass am Ende sechs Motoren versagten und die Rakete nicht mehr zu steuern war.

💥 Kurz vor der Trennung von Rakete und Starship begann das Gespann zu trudeln, brach nur vier Minuten nach dem Start auseinander und explodierte.

💣 Die Ingenieure von SpaceX hatten den Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert, nachdem klar wurde, dass das Raumfahrzeug nicht mehr zu retten war.

📈 Der Testflug gilt trotz des Absturzes als Erfolg. Die SpaceX-Ingenieure konnten massenhaft Daten gewinnen, um sich für den zweiten Test vorzubereiten.

🗫 Im SpaceX-Sprech heißt das Starship jetzt übrigens häufig einfach "Ship", und die Rakete "Booster".

Der erste Versuch: Das Starship bei Start und Absturz

Start des Starship: Auf den ersten Blick sah zunächst alles nach einem geglückten Start aus.
Start des Starship: Auf den ersten Blick sah zunächst alles nach einem geglückten Start aus.© SpaceX
Mit einer leichten Verzögerung hob das Gespann aus Super-Heavy-Rakete und dem Raumschiff Starship ab. Hier sieben Sekunden nach dem Zünden der Triebwerke.
Mit einer leichten Verzögerung hob das Gespann aus Super-Heavy-Rakete und dem Raumschiff Starship ab. Hier sieben Sekunden nach dem Zünden der Triebwerke. © SpaceX
Auch 20 Sekunden nach dem Abheben sah noch alles gut aus. Kleine Lichtblitze am unteren Ende der Rakete deuteten aber darauf hin, dass einige Raketenmotoren nicht ordnungsgemäß arbeiteten.
Auch 20 Sekunden nach dem Abheben sah noch alles gut aus. Kleine Lichtblitze am unteren Ende der Rakete deuteten aber darauf hin, dass einige Raketenmotoren nicht ordnungsgemäß arbeiteten.© SpaceX
Schon während des Fluges war zu sehen, dass mehrere der 33 Triebwerke offenbar nicht gezündet hatten oder ausgefallen waren.
Schon während des Fluges war zu sehen, dass mehrere der 33 Triebwerke offenbar nicht gezündet hatten oder ausgefallen waren.© SpaceX
Doch in etwa 37 Kilometer Höhe begann das Gespann zu trudeln, anstatt sich in zwei Teile zu trennen.
Doch in etwa 37 Kilometer Höhe begann das Gespann zu trudeln, anstatt sich in zwei Teile zu trennen.© SpaceX
Das Riesengefährt sackte mehrere Kilometer ab und zerbrach.
Das Riesengefährt sackte mehrere Kilometer ab und zerbrach.© SpaceX
In den Sekunden danach musste SpaceX-Chef Elon Musk (im Vordergrund) den Absturz offensichtlich noch verdauen. Der Testflug gilt trotzdem als Erfolg.
In den Sekunden danach musste SpaceX-Chef Elon Musk (im Vordergrund) den Absturz offensichtlich noch verdauen. Der Testflug gilt trotzdem als Erfolg.© SpaceX
Der mächtige Abgasstrahl der Rakete zertrümmerte das Fundament der Startplattform und schleuderte riesige Betonbrocken in die Landschaft und in den anliegenden Golf von Mexiko - hier gut im Bild zu erkennen. Die Bewohner:innen der Region sind zunehmend besorgt.
Der mächtige Abgasstrahl der Rakete zertrümmerte das Fundament der Startplattform und schleuderte riesige Betonbrocken in die Landschaft und in den anliegenden Golf von Mexiko - hier gut im Bild zu erkennen. Die Bewohner:innen der Region sind zunehmend besorgt.© SpaceX
Vorbereitung für den zweiten Versuch: Booster 9, die Hauptstufe des Starships, testet seine Triebwerke.
Vorbereitung für den zweiten Versuch: Booster 9, die Hauptstufe des Starships, testet seine Triebwerke.© SpaceX
Start des Starship: Auf den ersten Blick sah zunächst alles nach einem geglückten Start aus.
Mit einer leichten Verzögerung hob das Gespann aus Super-Heavy-Rakete und dem Raumschiff Starship ab. Hier sieben Sekunden nach dem Zünden der Triebwerke.
Auch 20 Sekunden nach dem Abheben sah noch alles gut aus. Kleine Lichtblitze am unteren Ende der Rakete deuteten aber darauf hin, dass einige Raketenmotoren nicht ordnungsgemäß arbeiteten.
Schon während des Fluges war zu sehen, dass mehrere der 33 Triebwerke offenbar nicht gezündet hatten oder ausgefallen waren.
Doch in etwa 37 Kilometer Höhe begann das Gespann zu trudeln, anstatt sich in zwei Teile zu trennen.
Das Riesengefährt sackte mehrere Kilometer ab und zerbrach.
In den Sekunden danach musste SpaceX-Chef Elon Musk (im Vordergrund) den Absturz offensichtlich noch verdauen. Der Testflug gilt trotzdem als Erfolg.
Der mächtige Abgasstrahl der Rakete zertrümmerte das Fundament der Startplattform und schleuderte riesige Betonbrocken in die Landschaft und in den anliegenden Golf von Mexiko - hier gut im Bild zu erkennen. Die Bewohner:innen der Region sind zunehmend besorgt.
Vorbereitung für den zweiten Versuch: Booster 9, die Hauptstufe des Starships, testet seine Triebwerke.
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Schau dir den ersten Startversuch des Starships hier noch mal an!

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Starship und SuperHeavy in Bildern

Der SpaceX-Raumbahnhof von Boca Chica liegt näher am Äquator als Cape Canaveral. Raketen brauchen von dort weniger Sprit, um in den Orbit zu gelangen.
Der SpaceX-Raumbahnhof von Boca Chica liegt näher am Äquator als Cape Canaveral. Raketen brauchen von dort weniger Sprit, um in den Orbit zu gelangen.© SpaceX
Das Versuchsgelände in Texas direkt an der Küste zum Golf von Mexiko im Süden der USA ist ein Mekka von SpaceX-Fans geworden. Beim Start müssen sie aber alle einen Kilometer weiten Abstand halten.
Das Versuchsgelände in Texas direkt an der Küste zum Golf von Mexiko im Süden der USA ist ein Mekka von SpaceX-Fans geworden. Beim Start müssen sie aber alle einen Kilometer weiten Abstand halten.© SpaceX
Das Gespann aus dem Raumschiff Starship (oben) und der Raketenstufe Superheavy (unten) bildet die größte Rakete der Welt.
Das Gespann aus dem Raumschiff Starship (oben) und der Raketenstufe Superheavy (unten) bildet die größte Rakete der Welt.© SpaceX
SpaceX baut das Starship aus Stahl. Das lässt sich gut schweißen und ist stabiler sowie günstiger als Aluminium.
SpaceX baut das Starship aus Stahl. Das lässt sich gut schweißen und ist stabiler sowie günstiger als Aluminium.© SpaceX
Gut zu sehen: die Auto-großen Gitterflossen, mit der die Raketenstufe zurück zum Landeplatz lenkt.
Gut zu sehen: die Auto-großen Gitterflossen, mit der die Raketenstufe zurück zum Landeplatz lenkt. © SpaceX
Der Plan: Im Weltraum trennen sich die beiden Teile. Die untere Raketenstufe kehrt zurück zur Erde ...
Der Plan: Im Weltraum trennen sich die beiden Teile. Die untere Raketenstufe kehrt zurück zur Erde ...© SpaceX
... das darauf sitzende Raumschiff Starship fliegt weiter. Auftrag: Satelliten ins All bringen - und Astronaut:innen  (hier in einer Illustration).
... das darauf sitzende Raumschiff Starship fliegt weiter. Auftrag: Satelliten ins All bringen - und Astronaut:innen (hier in einer Illustration).© SpaceX
Das Raptor-Triebwerk des Starships verbrennt Sauerstoff und Methan. Beides lässt sich auf dem Mars herstellen.
Das Raptor-Triebwerk des Starships verbrennt Sauerstoff und Methan. Beides lässt sich auf dem Mars herstellen.© SpaceX
Erfolg im 5. Anlauf: 2021 war ein Starship-Prototyp nicht nur erfolgreich ab, sondern auch wieder heile gelandet. Bis auf eine erste und kleinere Testrakete waren alle Prototypen explodiert.
Erfolg im 5. Anlauf: 2021 war ein Starship-Prototyp nicht nur erfolgreich ab, sondern auch wieder heile gelandet. Bis auf eine erste und kleinere Testrakete waren alle Prototypen explodiert.© SpaceX
Hier Prototyp SN9 bei der heißen Landung.
Hier Prototyp SN9 bei der heißen Landung.© Youtube-Screenshot / SpaceX
Und hier die Version SN10, der 3. Prototyp.
Und hier die Version SN10, der 3. Prototyp.© SpaceX
Der SpaceX-Raumbahnhof von Boca Chica liegt näher am Äquator als Cape Canaveral. Raketen brauchen von dort weniger Sprit, um in den Orbit zu gelangen.
Das Versuchsgelände in Texas direkt an der Küste zum Golf von Mexiko im Süden der USA ist ein Mekka von SpaceX-Fans geworden. Beim Start müssen sie aber alle einen Kilometer weiten Abstand halten.
Das Gespann aus dem Raumschiff Starship (oben) und der Raketenstufe Superheavy (unten) bildet die größte Rakete der Welt.
SpaceX baut das Starship aus Stahl. Das lässt sich gut schweißen und ist stabiler sowie günstiger als Aluminium.
Gut zu sehen: die Auto-großen Gitterflossen, mit der die Raketenstufe zurück zum Landeplatz lenkt.
Der Plan: Im Weltraum trennen sich die beiden Teile. Die untere Raketenstufe kehrt zurück zur Erde ...
... das darauf sitzende Raumschiff Starship fliegt weiter. Auftrag: Satelliten ins All bringen - und Astronaut:innen  (hier in einer Illustration).
Das Raptor-Triebwerk des Starships verbrennt Sauerstoff und Methan. Beides lässt sich auf dem Mars herstellen.
Erfolg im 5. Anlauf: 2021 war ein Starship-Prototyp nicht nur erfolgreich ab, sondern auch wieder heile gelandet. Bis auf eine erste und kleinere Testrakete waren alle Prototypen explodiert.
Hier Prototyp SN9 bei der heißen Landung.
Und hier die Version SN10, der 3. Prototyp.

Für SpaceX-Expert:innen: So funktioniert das Starship

🚢 Booster und Starship wiegen betankt mehr als 5.000 Tonnen - so viel wie ein kleines Containerschiff. Ihre Triebwerke erzeugen aber so viel Schub, dass sie rein theoretisch sogar mehr als 7.500 Tonnen anheben könnten.

🗜️ Weltrekord unter den Raketentriebwerken: Spezielle Turbo-Pumpen pressen die Treibstoffe mit 300 bar in die Brennkammern der 33 Motoren - das entspricht dem Wasserdruck in 3.000 Meter Meerestiefe.

✈️ Der erster Prototyp soll noch im Meer versinken. Zukünftig soll das Starship aber nach dem Flug ins All wieder auf der Erde landen und betankt wie ein Passagierjet erneut starten.

⛽ Dafür und für Flüge zu weiteren Zielen wie Mond und Mars muss es im Weltraum betankt werden - eine revolutionäre Technik, die SpaceX aber noch entwickeln und testen muss.

🤑 Da Treibstoff bisher weniger als ein Prozent der Kosten von Raketenflügen ausmachte, sollen Starship-Flüge laut Elon Musk innerhalb weniger Jahre umgerechnet nur noch zwei Millionen Euro kosten.

🤷‍♀️ Bei 150 Tonnen Nutzlastkapazität kostet es dann nur noch durchschnittlich 15 Euro, um ein Kilogramm Fracht ins All zu befördern - der wichtigste Kennwert für Raketen. Expert:innen halten das für unrealistisch. Doch selbst wenn sich der Startpreis am Ende verdoppelte oder verdreifachte, wäre das für die Branche immer noch spottbillig.

Wie umweltfreundlich ist der Starship-Start eigentlich?

Der ungeheure Startlärm wird in der unbewohnten Umgebung des Startplatzes von Boca Chica niemanden stören. Doch eines Tages soll das Starship vom Kennedy Space Center in Florida abheben. Ältere Anwohner:innen dürften wissen, was das bedeutet: Wenn Ende der 60er-Jahre die Mondrakete Saturn V abhob, zitterten noch in zehn Kilometer Entfernung die Glasscheiben, denn sie verursachte bis zu 204 Dezibel Lärm. Der Nachtstart von Apollo 17 war sogar 600 Kilometer weit zu sehen.

Die Mondrakete Saturn V verursachte etwa 10.000 mehr Lärm als eine Flugzeugturbine.
Die Mondrakete Saturn V verursachte etwa 10.000 mehr Lärm als eine Flugzeugturbine.© picture alliance / Ritzau Scanpix | Bo Amstrup

Als weitere Belastung gilt der Treibstoffbedarf. Sollte die Superrakete wie geplant die Zehntausenden Satelliten von Musks Internet-Netzwerks Starlink ins All transportieren, müsste fünf Jahre lang jede Woche ein Starship starten, hat der US-amerikanische Astronom Ronald Drimmel vorgerechnet. Die etwa 50.000 Tonnen Methan, welche die Starship-Raketen dabei jährlich verbrennen, dürften aber angesichts der weltweiten Verfeuerung von mehr als zwölf Milliarden Tonnen Öl und Kohle kaum ins Gewicht fallen.

So will Elon Musk mit dem Starship zum Mars fliegen

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Galileo vom 2020-10-22

Die Visionen von Elon Musk: Träumerei oder doch Realität?

Der Chef von Tesla und SpaceX ist bekannt dafür, Dinge oft zu schnell anzugehen und übers Ziel hinauszuschießen. Er kommt immer wieder mit neuen Ideen und Erfindungen um die Ecke. Wir erklären, welche Visionen Elon Musk für unsere Zukunft hat.

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Mit Explosionen kennt sich SpaceX aus

Musk selbst hatte vor dem Start gesagt, die Chancen ständen 50:50, dass es das Starship ins All schafft. Er musste es wissen. Denn bei SpaceX knallt es ziemlich häufig. Das ist aber in der Welt der Raketen keine Schande, denn: Space is hard, Raumfahrt ist hart. Raketen explodieren daher gern.

Bereits beim Bau der bekannten Falcon 9-Rakete sind viele Testfahrzeuge in der Luft explodiert, abgestürzt oder umgekippt. Die besten Crashs hat SpaceX sogar mit einem guten Schuss Selbstironie in dem Video unten zusammengestellt. 

Explosionsgefährdet: Die Fehlstarts von SpaceX im Video

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