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Narben: Wie sie entstehen und welche Typen es gibt

  • Veröffentlicht: 03.05.2023
  • 08:45 Uhr
  • Galileo

Für manche sind Narben Erinnerungen, für andere ein Makel. Aber wie entstehen Narben eigentlich, wie pflegt man sie und warum sie für die Heilung wichtig sind, erklären wir dir hier. Im Clip zeigen wir dir, wie durch Kurkuma Narben sogar ganz vermieden werden könnten.

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Das Wichtigste zum Thema Narben

  • Unsere Haut ist unser größtes Organ und besteht aus drei Schichten: Der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis).

  • Verletzungen, die wir uns zwischen der Oberhaut und Lederhaut zuziehen, heilen ohne oder nur mit geringer Narbenbildung.

  • Geht die Verletzung bis in die Unterhaut, entstehen Narben, die wir häufig unser ganzes Leben lang tragen.

  • Fibroblasten sind für die Bildung neuen Hautgewebes zuständig.

  • Narbengewebe ist fester und weniger elastisch.

Narben bilden sich dann, wenn Verletzungen so tief sind, dass sie bis in die Unterhaut reichen.
Narben bilden sich dann, wenn Verletzungen so tief sind, dass sie bis in die Unterhaut reichen.© Galileo
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Wie bilden sich Narben?

Oberflächliche Wunden in den oberen beiden Hautschichten (Epidermis und Dermis) heilen in der Regel ohne die Bildung von Narben. Wenn die Wundheilung allerdings gestört wird, kann es auch bei solchen Verletzungen zur Narbenbildung kommen. Legen wir uns tiefere Schnitt- oder Schürfwunden zu, die auch die Unterhaut (Subcutis) verletzen, bluten wir und eine Narbe ist unumgänglich. Ab diesem Moment fängt unser Körper an zu arbeiten, denn durch die Verengung von Gefäßen und der Blutgerinnung wird die Blutung rasch gestillt. Die Narbenbildung ist dann der letzte Schritt der Wundheilung.

Sobald die Blutung gestillt ist, kommen die Fibroblasten, spezielle Zellen im Bindegewebe, zum Einsatz. Sie lagern sich an den Rändern der Wunde ab, teilen sich und bilden neues Hautgewebe. Dieses Hautgewebe wird als Narbengewebe sichtbar, denn bei der Bildung des neuen Bindegewebes reihen sich die neuen Hautfasern parallel aneinander. So kommt es, dass Narben oft ungleichmäßig und schwulstig aussehen. Narbengewebe hat im Gegensatz zu normaler Haut keine Talg- und Schweißdrüsen und in Narben können auch keine Haare wachsen. Narbengewebe ist weniger elastisch und fester als unverletzte Haut. Dazu kommt noch, dass Narbengewebe kein Melanin hat. Der fehlende Farbstoff sorgt dafür, dass Narben auch im Sommer heller als die restliche Haut bleiben.

Diese Narbentypen gibt es

🧬 Fibrösen Narben sind die unauffälligste Narbenform. Sie sind weder erhaben noch abgesunken und unterscheiden sich lediglich farblich von der umliegenden Haut.

🧬 Auch sklerotische Narben unterscheiden sich äußerlich kaum, sie sind jedoch auffällig fest und unelastisch oder können sogar schrumpfen. Ein Behandlungsbedarf ist bei diesen beiden Typen selten.

🧬 Bei atrophen Narben hat der Körper nicht ausreichend Kollagen gebildet, um die durch eine Verletzung entstandene "Lücke" in der Haut ausreichend aufzufüllen. Das Ergebnis ist eine eingefallene Narbe. Sie sind typisch bei Akne oder Windpocken. Auch wenn eine Narbe sauber genäht wird, kann Kollagen-Mangel zur atrophen Narbenbildung führen.

🧬 Hypertrophe Narben entstehen, wenn der Körper bei der Wundheilung zu viel Kollagen bildet und ist dadurch sicht- und spürbar und wirkt erhaben. Dieser Narben-Typ kann bei entsprechender Veranlagung entstehen, aber auch bei einer Belastung des frischen Narbengewebes, wie zum Beispiel häufiges Dehnen.

🧬 Und dann gibt es noch die Keloide. Sie sind ähnlich den hypertrophen Narben, aber bei Keloiden kommt es zu einer übermäßigen Auffüllung mit Kollagen, die so stark ist, dass das Narbengewebe deutlich über die Wundränder hinausreicht. Die Wulstnarben scheinen auf erbliche Veranlagung sowie Hormone zurückzuführen zu sein. Sie treten oft am Oberkörper und im Bereich des Kopfes, wie beispielsweise an den Ohrläppchen, auf.

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So pflegst du deine Narben richtig

💧 Desinfiziere und schütze Wunden: Spüle deine Verletzungen sind aus und desinfiziere sie Wasserstoffperoxid, welches in herkömmlichen Wundsprays enthalten ist. Halte die Wunden anschließend mit Salbenverbänden feucht. Benachteilige dabei keine oberflächlichen Kratzer. Durch Infektionen können auch sie unschöne Narben zurücklassen.

💧 Trockne Feuchtes und befeuchte Trockenes: Bilden sich eitrige Sekrete oder nässt die Wunde, solltest du sie trocken und luftig halten. Bei Trockenheit und Rissen muss der Bereich befeuchtet werden. Idealerweise durch entsprechende Salben.

Schütze junge Narben: Sonne, Hitze, Kälte, Dehnung und Reibung können dem jungen Narbengewebe stark zusetzen und sind deshalb zu vermeiden. Benutze als Schutz Sonnencreme, Pflaster, aber auch atmungsaktive und weiche Kleidung.

💆 Vermeide Überanstrengung: Wer auf frische Narben ständig Zug ausübt oder das Gewebe immer wieder dehnt, kann damit die Entstehung von hypertrophen Narben und Wulstnarben begünstigen. Besonders bei Narbengewebe an Gelenken ist Schonung besonders wichtig.

🌰 Durch Vitamin E, viel Flüssigkeit, Eiweiß und Vitamine regst du die Kollagen-Bildung an. Auch Pflegecremes können helfen. Die meisten Pflegeprodukte enthalten Wirkstoffe wie Harnstoff, Silikon, verschiedene Pflanzenöle und Zwiebelextrakt. Sie verbessern die Feuchtigkeitsversorgen, hemmen zugleich die übermäßige Bildung von Kollagen, erhöhen die Elastizität und können sogar Entzündungen vermeiden.

Diese Tipps helfen bei der Vorbeugung von Narben

🧴 Auf die richtige Hautpflege kommt es an. Verwende regelmäßig Sonnenschutz, Pflegeöle und Cremes, um deine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Schäden vorzubeugen.

⚠ Vermeide Belastungen wie ausgedehnte Sonnenbäder, trockene Raumluft, enge und scheuernde Kleidung sowie Chemikalien. All das schädigt die Haut und macht sie anfälliger für Verletzungen. Dazu wird die Regeneration nachteilig beeinflusst.

🚭 Reduziere deinen Zigaretten- und Alkoholkonsum. Nikotin und Alkohol entziehen der Haut Feuchtigkeit, verlangsamen die Regeneration und lassen das Gewebe schneller altern. Zudem verursacht es ausgeprägter Narben.

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