11 deutsche Astronauten haben sich seit 1978 die Erde bisher von oben angeschaut - mit Matthias Maurer sind nun 12. Von Social-Media-Stars, Physikern, abgestürzten Helden - und warum noch nie eine Astronautin abgehoben ist. Im Clip: Wie die NASA Kandidat:innen fürs All findet.
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Das Wichtigste zum Thema Deutsche Astronauten
Trotz aller Risiken und Gefahren: Bisher ist noch nie ein deutscher Astronaut im All ums Leben gekommen (toitoitoi).
Obwohl Deutschland gar keine eigenen Raumschiffe besitzt, sind schon 11 Deutsche ins All geflogen - immer als Gast der Russen oder US-Amerikaner.
Daher fliegen Deutsche meist als Missions-Spezialisten oder Bordingenieure mit und nie als Piloten von Raumschiffen. Eine Ausnahme war 2019 Alexander Gerst: Er übernahm für 3 Monate das Kommando der ISS.
Die Bundesrepublik unterhält kein eigenes Astronauten-Programm mehr. Wer aus Deutschland ins All fliegt, entscheidet offiziell nur noch die Europäische Raumfahrtagentur ESA.
Wer in Deutschland Astronaut:in werden will, sollte Wissenschaftler:in sein, fit, ausgeglichen und sehr geduldig sein: Der aktuelle deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer bewarb sich schon 2008.
Der erste Deutsche im All war 1978 Sigmund Jähn. Tragisch: Während der DDR-Jetpilot im Osten zum Superstar avancierte, nahmen die Westdeutschen seine Leistung kaum wahr. Kurios: Der erste "Westdeutsche" im All, Ulf Merbold, stammt aus dem Vogtland - also auch aus Ostdeutschland.
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Quizfrage zum nächsten Deutschen im All: Welche Sprache beherrscht Matthias Maurer?
Und die übrigen ISS-Bewohner? Die Nationalitäten der Astronaut:innen im Überblick
Die Astronautinnen, die keine wurden
Es ist müßig darüber zu streiten, warum es so ist, aber die Tatsache ist so eindeutig wie niederschmetternd: Deutschland hat noch nie eine Frau ins All endsendet. Angeblich hat sich noch nie die richtige beworben.
Dabei waren mal welche ganz nah dran, denn in die 2. deutsche Auswahl hatten es 2 Frauen geschafft: Neben 3 Männern Heike Walpot und Renate Brümmer. Allerdings flogen nur die Männer ins All, die Frauen nicht. Beide Frauen verließen das Team schließlich.
Heike Walpot wurde später Lufthansa-Pilotin und kam der Raumfahrt zynischerweise vermutlich so nah wie keine Deutsche zuvor: Sie heiratete den Astronauten Hans Schlegel.
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Ist der nächste Astronaut endlich eine Astronautin?
Was machen die deutschen Astronauten heute - nach ihren Missionen?
Die Reise ins All ist gewöhnlich der berufliche - und persönliche - Höhepunkt im Leben von Astronauten und Astronautinnen. Und danach?
Zwischen 2 Missionen arbeiten viele als Verbindungsleute ("CapCom") zu den Astronauten im Weltraum - sie kennen deren Probleme ja aus eigener Erfahrung und verstehen ihre Gedanken am besten.
Wenn sie ihren Raumanzug endgültig an den Nagel hängen, machen viel der deutschen Raumfahrer noch mal Karriere bei der ESA und werden beispielsweise für eine Zeit lang Chef der Astronauten, wie Thomas Reiter und Ulf Merbold. Andere gehen irgendwann als Professor an die Uni, darunter Reinhold Ewald, Ernst Messerschmid und Ulrich Walter - und viel andere.
Wer es genau wissen will, kann es selbst nachlesen, denn die meisten schreiben fleißig Bücher (darunter Jähn, Gerst und Messerschmid).
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Später Ruhm: ESA erinnert an Jähns Flug 40 Jahre zuvor
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FAQs der deutschen Raumfahrer
Bisher sind 11 Deutsche ins All gereist, alles Männer. Mit Matthias Maurer sind es nun 12.
Der bislang letzte Deutsche im All war Alexander Gerst. Er flog 2014 und 2018 zur ISS.
Nein, bisher sind nur deutsche Männer ins All geflogen. Bei ihrer aktuellen AstronautInnen-Suche hat die ESA ausdrücklich Frauen aufgefordert, sich zu bewerrben.
Bisher sind 3 Deutsche zur ISS geflogen: Thomas Reiter, Alexander Gerst und Hans Schlegel. Matthias Maurer ist der 4.
Alexander Gerst hält mit insgesamt 361 Tagen im All den deutschen Langzeit-Rekord. Zweiter ist Thomas Reiter mit 350 Tagen.