
Meeresschnecken: Warum die Nacktkiemer so besonders sind
Das Wichtigste zum Thema Meeresschnecken
Nacktkiemer sind Meeresschnecken ohne Häuschen oder Schale. Sie leben auf Korallenriffen, in der Tiefsee genauso wie im flachen Wasser. Nacktkiemer sind die größte Ordnung der Hinterkiemer.
Du findest sie in allen Weltmeeren, meist aber in tropischen Gebieten. Durch steigende Meerestemperaturen tauchen Nacktkiemer auch in europäischen Meeren auf, wie der blaue Drache. Schau dir das faszinierende Tier in unserer Bildergalerie an.
Nacktkiemer werden maximal rund 60 Zentimeter groß, sehr viele messen jedoch nur wenige Millimeter, ihre schillernden Farben dienen zur Abwehr oder Tarnung.
Nacktkiemer sind Hermaphroditen, das heißt, sie besitzen männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane und produzieren sowohl Spermien als auch Eizellen. Zur Befruchtung brauchen Nacktkiemer einen Partner.
Meeresschnecken bestimmen: Arten und ihre Bilder
Meeresschnecken-Fakten: Aussehen, Ernährung und mehr
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Am Unterleib von Nacktkiemern befindet sich eine Art breiter muskulöser Fuß, mit denen sich die Tiere durch Kontraktion fortbewegen können.
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Zur Verteidigung werden auch giftige Schwämme verspeist. Den Schnecken selbst machen die Toxine nichts aus. Sie speichern das Gift und setzen es gegen Feinde über Drüsen wieder frei.
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Einige fressen auch, ohne daran zu sterben, Nesseltiere wie zum Beispiel Quallen. Die Schnecken lagern deren giftige Nesselkapseln in Hautsäckchen auf dem Rücken ab, um bei einem Angriff dieses Gift "abzufeuern."
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Nacktkiemer, die sich selbst in den schönsten Farben präsentieren, sehen extrem schlecht: Sie können nur hell und dunkel wahrnehmen.
Diese Meeresschnecke betreibt Photosynthese

Diese Meeresschnecke ist eine Solarschnecke
© picture alliance/ dpa/ Rumpho Kennedy
Die Solarschnecke hat zwei Überlebensstrategien entwickelt: Zum einen sieht sie aus wie ein Blatt und ist damit für die meisten ihrer Fressfeinde uninteressant und perfekt getarnt, zum anderen betreibt die Elysia Chlorotica Photosynthese.
Sie gehört zu den Schlundsandschnecken und ernährt sich von Algen, beziehungsweise saugt diese aus. Das Stehlen der Chloroplasten nennt man Kleptoplastie.
Doch statt die Zellteile komplett zu verdauen, speichert die Schnecke die Chloroplasten in ihrem Verdauungstrakt. Daher kommt übrigens auch die grüne Farbe der Schnecke: ihr Darm ist so nah an der Hautoberfläche, dass das Grün des Chlorophylls zu sehen ist.
Mit den geklauten Chloroplasten kann die Elysia Chlorotica monatelang quasi nur von Sonnenlicht leben. Mittels Licht produzieren die Chloroplasten unter anderem Stärke, von der sich die Schnecke ernährt.
Die häufigsten Fragen zu Meeresschnecken
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Welche Meeresschnecken gibt es?
Es gibt verschiedene Familien und Arten von Meeresschnecken. Man unterscheidet grundsätzlich die Schnecken mit Häuschen und die ohne. Hinter- und Nacktkiemer (ohne Haus oder Schale) schillern in den buntesten Farben und sind meist nur wenige Millimeter groß.
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Wie groß ist eine Meeresschnecke?
Eine der größten Meeresschnecken ist der Schwarze Seehase, sie kann bei einer Länge von knapp einem Meter 16 Kilogramm wiegen. Das Gehäuse der Großen Rüsselschnecke wird 90 cm lang.
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Können Meeresschnecken an Land leben?
Meeresschnecken leben im Salzwasser, manche in Strandnähe, andere in der Tiefsee oder auf Korallenriffen.
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Was frisst eine Meeresschnecke?
Je nach Art ist die Ernährung unterschiedlich. Hinterkiemer fressen Algen, Moostierchen, aber auch giftige Schwämme oder Quallen. Sie betreiben auch Kannibalismus und verspeisen Artgenossen. Andere Meeresschnecken ernähren sich von Aas oder sind Räuber. Sie jagen Würmer und kleinere Meerestiere.