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Meeresschnecken: Warum die Nacktkiemer so besonders sind

  • Veröffentlicht: 12.07.2023
  • 08:45 Uhr
  • Anna Kaltenhauser

Sie schillern in allen Farben, haben unglaubliche Überlebensstrategien entwickelt und sind noch wenig erforscht: die Meeresschnecken. Hier die spannendsten Fakten über die Nacktkiemer.

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Das Wichtigste zum Thema Meeresschnecken

  • Nacktkiemer sind Meeresschnecken ohne Häuschen oder Schale. Sie leben auf Korallenriffen, in der Tiefsee genauso wie im flachen Wasser. Nacktkiemer sind die größte Ordnung der Hinterkiemer.

  • Du findest sie in allen Weltmeeren, meist aber in tropischen Gebieten. Durch steigende Meerestemperaturen tauchen Nacktkiemer auch in europäischen Meeren auf, wie der blaue Drache. Schau dir das faszinierende Tier in unserer Bildergalerie an.

  • Nacktkiemer werden maximal rund 60 Zentimeter groß, sehr viele messen jedoch nur wenige Millimeter, ihre schillernden Farben dienen zur Abwehr oder Tarnung.

  • Nacktkiemer sind Hermaphroditen, das heißt, sie besitzen männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane und produzieren sowohl Spermien als auch Eizellen. Zur Befruchtung brauchen Nacktkiemer einen Partner.

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Meeresschnecken bestimmen: Arten und ihre Bilder

Was bei dieser Neonsternschnecke aussieht wie Öhrchen sind  Rhinophoren: Sinnesorgane mit denen die Schnecken Strömungen, Nahrung und Partner wahrnehmen können. Dieses Exemplar trägt den wissenschaftlichen Namen Nembrotha Cristata und wurde vor Bali fotografiert.
Was bei dieser Neonsternschnecke aussieht wie Öhrchen sind Rhinophoren: Sinnesorgane mit denen die Schnecken Strömungen, Nahrung und Partner wahrnehmen können. Dieses Exemplar trägt den wissenschaftlichen Namen Nembrotha Cristata und wurde vor Bali fotografiert.© Imago
Mit einer Kiemenkrone (Cerata) auf dem Rücken atmen diese Prachtsternschnecken (chromodoris bullocki) und ihre Artgenossen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Schwämmen.
Mit einer Kiemenkrone (Cerata) auf dem Rücken atmen diese Prachtsternschnecken (chromodoris bullocki) und ihre Artgenossen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Schwämmen.© picture alliance/ imagebroker/ Norbert Probst
Der Seehase wehrt sich gegen Fressfeinde mit einer lila Wolke aus Abwehrstoffen, unter anderem Aminosäuren und Opalen. Letzteres kann die Riechorgane von Angreifern wie zum Beispiel Langusten verstopfen.
Der Seehase wehrt sich gegen Fressfeinde mit einer lila Wolke aus Abwehrstoffen, unter anderem Aminosäuren und Opalen. Letzteres kann die Riechorgane von Angreifern wie zum Beispiel Langusten verstopfen.© Genevieve Anderson
Der blaue Drache wurde 2021 zum ersten Mal nach 300 Jahren an der spanischen Küste gesichtet, er ist eigentlich in tropischen Meeren zu Hause. Übrigens: berühren sollte man Meeresschnecken nie! Manche verursachen Verbrennungen ähnlich wie Quallen.
Der blaue Drache wurde 2021 zum ersten Mal nach 300 Jahren an der spanischen Küste gesichtet, er ist eigentlich in tropischen Meeren zu Hause. Übrigens: berühren sollte man Meeresschnecken nie! Manche verursachen Verbrennungen ähnlich wie Quallen.© picture alliance / WILDLIFE / WILDLIFE:G.Bell
Diese Schnecke heißt wie sie aussieht: Augenfleck-Warzenschnecke (Phyllidia Ocellata)...
Diese Schnecke heißt wie sie aussieht: Augenfleck-Warzenschnecke (Phyllidia Ocellata)...© picture alliance
...und der Spitzname Donut Doto für diesen Nacktkiemer ist auch passend. Entdeckt wurde der nur wenige Millimeter große Doto Greenamyeri erst 2015.
...und der Spitzname Donut Doto für diesen Nacktkiemer ist auch passend. Entdeckt wurde der nur wenige Millimeter große Doto Greenamyeri erst 2015.© Imago
Dieses Exemplar rollt zur Fortbewegung seine Hautränder aus und "tanzt" mit rotem Mantelkleid durchs Wasser. Ihr Name? Spanische Tänzerin.
Dieses Exemplar rollt zur Fortbewegung seine Hautränder aus und "tanzt" mit rotem Mantelkleid durchs Wasser. Ihr Name? Spanische Tänzerin.© picture alliance
Was bei dieser Neonsternschnecke aussieht wie Öhrchen sind  Rhinophoren: Sinnesorgane mit denen die Schnecken Strömungen, Nahrung und Partner wahrnehmen können. Dieses Exemplar trägt den wissenschaftlichen Namen Nembrotha Cristata und wurde vor Bali fotografiert.
Mit einer Kiemenkrone (Cerata) auf dem Rücken atmen diese Prachtsternschnecken (chromodoris bullocki) und ihre Artgenossen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Schwämmen.
Der Seehase wehrt sich gegen Fressfeinde mit einer lila Wolke aus Abwehrstoffen, unter anderem Aminosäuren und Opalen. Letzteres kann die Riechorgane von Angreifern wie zum Beispiel Langusten verstopfen.
Der blaue Drache wurde 2021 zum ersten Mal nach 300 Jahren an der spanischen Küste gesichtet, er ist eigentlich in tropischen Meeren zu Hause. Übrigens: berühren sollte man Meeresschnecken nie! Manche verursachen Verbrennungen ähnlich wie Quallen.
Diese Schnecke heißt wie sie aussieht: Augenfleck-Warzenschnecke (Phyllidia Ocellata)...
...und der Spitzname Donut Doto für diesen Nacktkiemer ist auch passend. Entdeckt wurde der nur wenige Millimeter große Doto Greenamyeri erst 2015.
Dieses Exemplar rollt zur Fortbewegung seine Hautränder aus und "tanzt" mit rotem Mantelkleid durchs Wasser. Ihr Name? Spanische Tänzerin.

Meeresschnecken-Fakten: Aussehen, Ernährung und mehr

🦶 Am Unterleib von Nacktkiemern befindet sich eine Art breiter muskulöser Fuß, mit denen sich die Tiere durch Kontraktion fortbewegen können.

🍽 Auf dem Speiseplan von Nacktkiemern stehen neben Korallen, Moostierchen oder Schwämmen andere Nacktkiemer. Manche fressen sogar Mitglieder ihrer eigenen Art auf.

🥋 Zur Verteidigung werden auch giftige Schwämme verspeist. Den Schnecken selbst machen die Toxine nichts aus. Sie speichern das Gift und setzen es gegen Feinde über Drüsen wieder frei.

☠ Einige fressen auch, ohne daran zu sterben, Nesseltiere wie zum Beispiel Quallen. Die Schnecken lagern deren giftige Nesselkapseln in Hautsäckchen auf dem Rücken ab, um bei einem Angriff dieses Gift "abzufeuern."

👀 Nacktkiemer, die sich selbst in den schönsten Farben präsentieren, sehen extrem schlecht: Sie können nur hell und dunkel wahrnehmen.

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Diese Meeresschnecke betreibt Photosynthese

Diese Meeresschnecke ist eine Solarschnecke
Diese Meeresschnecke ist eine Solarschnecke© picture alliance/ dpa/ Rumpho Kennedy

Die Solarschnecke hat zwei Überlebensstrategien entwickelt: Zum einen sieht sie aus wie ein Blatt und ist damit für die meisten ihrer Fressfeinde uninteressant und perfekt getarnt, zum anderen betreibt die Elysia Chlorotica Photosynthese.

Sie gehört zu den Schlundsandschnecken und ernährt sich von Algen, beziehungsweise saugt diese aus. Das Stehlen der Chloroplasten nennt man Kleptoplastie.

Doch statt die Zellteile komplett zu verdauen, speichert die Schnecke die Chloroplasten in ihrem Verdauungstrakt. Daher kommt übrigens auch die grüne Farbe der Schnecke: ihr Darm ist so nah an der Hautoberfläche, dass das Grün des Chlorophylls zu sehen ist.

Mit den geklauten Chloroplasten kann die Elysia Chlorotica monatelang quasi nur von Sonnenlicht leben. Mittels Licht produzieren die Chloroplasten unter anderem Stärke, von der sich die Schnecke ernährt.

Schau dir den wunderschönen Paarungstanz der Ruderschnecken an

Bis zu vier Stunden paaren sich Ruderschnecken, deren englischer Name Sea Angel wunderschön zu ihrem zarten Aussehen passt. Die Aufnahmen stammen aus dem arktischen Ozean.  

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